Neu eingeweiht wurde im November 2006 das Bürger-Solardach
Philipp-Reis-Schule in Gelnhausen. Die Anlage hat eine Leistung von 40 KWp und
kann 10 durchschnittliche Haushalte mit Strom versorgen.
27.000 kg Kohlendioxydausstoß können so jährlich eingespart werden.
Die Bundesregierung hat mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) die
Markteinführung der Solarstromtechnik vorangebracht. Damit soll es jedem
interessierten Bürger möglich werden, sich an der Markteinführung dieser
Zukunftstechnik zu beteiligen. Fehlt ein eigenes geeignetes Dach für die
Montage einer PV-Anlage, bietet sich die Investition in ein Bürgersolardach an.
Unter allen Arten Strom zu erzeugen, ist der Solarstrom am
wenigsten technisch anfällig: Keine beweglichen Teile werden benötigt, kein
Dampf, kein Lärm, keine Abgase werden frei, keine radioaktiven Abfälle
entstehen.
Wer kein eigenes oder kein geeignetes Dach hat, kann an der
Markteinführung dieser Zukunftstechnik aktiv mitwirken, indem er ein
Bürgersolardach mitfinanziert.
In der Initiative Bürgersolardach finden sich viele
solar-begeisterte Bürger zusammen, um – in einer Art Selbsthilfegruppe -
gemeinsam unter Nutzung eines öffentlichen Daches eine PV-Anlage zu
errichten, garantiert grünen Strom zu erzeugen und einen Beitrag zur
Markteinführung der Solarstromtechnik zu leisten.
Das Kapital wird langfristig (20-21 Jahre) angelegt, trägt Zinsen von
rund 2,6 - 3,5 % und steht am Ende der Laufzeit wieder zur Verfügung.
Die Verzinsung ist relativ niedrig, die Geldanlage dient aber einer
zukunftsfähigen Investition. Diese wird mit einer PV-Anlage auf dem Dach
sichtbar und hat für Firmen damit auch einen Werbeeffekt.
Der BUND Gelnhausen regt die Planung für solche Solardächer an, sucht die
geeigneten Dachflächen, knüpft die erforderlichen Kontakte und berät oder
informiert mit Informationsveranstaltungen über die Möglichkeiten einer
Beteiligung an diesen Bürgersolardächern. Weit über 100 dieser Dächer –
vorwiegend in Bayern - produzieren bereits Strom.
Der BUND informiert öffentlich über die Möglichkeit, eine Dachfläche für
die Montage einer PV-Anlage zu nutzen. Bereits bekannte potentielle
Investoren werden direkt benachrichtigt. In einer Informationsveranstaltung
wird über die Größe der Anlage, die Leistung und über den zu erwartenden
Ertrag berichtet. Erste vorliegende Angebote ermöglichen eine Abschätzung
der Kosten und eine vorsichtige Einschätzung des Ertrages.
Während die Einspeisevergütung für den produzierten Strom in das öffentliche
Netz gesetzlich festgelegt ist und für 20 Jahre garantiert wird und damit
auch voraus berechnet werden kann, ändert sich der Ertrag der Anlage abhängig
von der nutzbaren Sonneneinstrahlung, dem Wirkungsgrad der Solarmodule, den
Kosten für Verwaltung, Versicherung, Wartung, Dachmiete, Rückbau und ggf.
der Reparatur der Anlage. Für diese Kosten gibt es Erfahrungswerte, sodass
eine Kosten-Nutzenrechnung unter Berücksichtigung dieser Ausgaben und
Beachtung der persönlichen Steuerbelastung möglich wird.
Eine Investorengruppe bringt als Einlage rund ein Viertel bis ein Drittel
der Anlagekosten. Allerdings steht wegen der hohen Tilgungsraten für das
Förderdarlehen (vom dritten bis zehnten Betriebsjahr) zunächst die #
Darlehenstilgung im Vordergrund. Die Ausschüttung beginnt erst am Ende
des ersten Betriebsjahrzehnts, dafür aber mit umso höheren Raten.
Als Wirtschaftsform sind die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR), eine
GmbH oder ein Einzelunternehmen mit stillen Teilhabern denkbar.
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) garantiert Ihnen eine Vergütung
Ihres solar erzeugten Stroms für 20 Jahre plus dem Jahr der Inbetriebnahme
Ihrer Solarstromanlage. Der von Ihnen produzierte Strom wird komplett in
das öffentliche Netz eingespeist. Ihr Netzbetreiber vergütet Ihnen den
Solarstrom. Darüber hinaus erhalten Sie für Investitionen in eine
Solarstromanlage zum Beispiel von der KfW-Förderbank zinsgünstige Kredite
(www.kfw-foerderbank.de).
Die Einspeisevergütung pro Kilowattstunde (KWh) ist vom Inbetriebnahmezeitpunkt
und der Größe der Anlage abhängig:
Größe von 1 – 30 kWp: | 49,21 Cent/KWh, |
30 – 100 kWp: | 46,82 Cent/KWh, |
über 100 kWp: | 46,30 Cent/KWh. |
Durch das Betreiben eines Solarkraftwerkes und den Verkauf des erzeugten Stromes wird jeder Investor ein Kleinunternehmer. Investitionen fallen zum Nettopreis an und können steuerlich geltend gemacht (abgeschrieben) werden. Die anfänglich anfallende Mehrwertsteuer wird vom Finanzamt rückerstattet.
Wer garantiert die genannte Leistung der Solarelemente und wie lange wird sie garantiert?
Eine Leistungsgarantie wird von einigen Herstellern für 25 Jahre gegeben.
Was passiert bei Beschädigung der Anlage?
Für die Anlage wird eine Allgefahrenversicherung abgeschlossen, die im
Schadensfall zur Geltung kommt. Gegen Schäden durch die Anlage selbst
wird eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen.
Mit welchen typischen Reparaturen muss gerechnet werden?
Die Lebensdauer der Wechselrichter ist begrenzt. Für 5 – (10)Jahre wird
eine Garantie durch den Hersteller gegeben, danach wird durch Rücklagen
ein Austausch finanziert.
Was passiert nach der Laufzeit mit der Anlage?
Für Anlagen auf gemieteten Dächern wird durch den (die) Betreiber ein
Rückbau garantiert. Die Laufzeit kann im beiderseitigen Einverständnis
auch verlängert werden, im Einzelfall kann auch eine Übernahme der Anlage
durch den Vermieter des Daches erfolgen. Die Stromkosten entscheiden zu
diesem Zeitpunkt über die Wahl, Strom weiterhin einzuspeisen oder selbst
zu nutzen.
Wie rechnet sich die Anlage für mich?
Diese Frage kann erst nach Festlegung der Anlagedaten, der Kosten für
Verwaltung, Versicherung ect. und unter Berücksichtigung der Finanzierungsform
(Eigenmittel, Kredit) und des persönlichen Steuersatzes beantwortet werden.
Neu eingeweiht wurde im November 2006 das Bürger-Solardach Philipp-Reis-Schule
in Gelnhausen. Die Anlage hat eine Leistung von 40 KWp und kann 10
durchschnittliche Haushalte mit Strom versorgen. 27.000 kg Kohlendioxydausstoß
können so jährlich eingespart werden.
Interessenten melden sich bitte beim BUND Gelnhausen Telefon 06051-9670390 (Anrufbeantworter) oder über E-Mail.
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