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BUND Kreis HöxterBeispiele invasiver Pflanzenarten - NeophytenIndisches oder Drüsiges (Riesen-)Springkraut (Impatiens glandulifera)![]() Die rosafarbenen Blüten der bis über 200 cm groß werdenden Pflanze riechen nach Kokosnuss. Wegen seines Nektarreichtums bevorzugen Bienen das Springkraut vor allem in nektarärmeren Jahreszeiten. Dies führt zu einem unerwünschten Druck auf konkurrierende einheimische Pflanzen. Außerdem bildet die Art oft flächendeckende Bestände, die andere heimischen Arten am Wachsen hindern. Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum) ![]() Die Art verdängt einheimische Arten und ist erosionsfördernd, da ihre Pfahlwurzel nicht der Uferbefestigung dient. Ihr Saft ist in Kombination mit Sonnenlicht giftig (phototoxisch), ihre Pollen sind zudem für Allergiker ein Problem. In der Presse wird ihre schädliche Wirkung aber oft übertrieben. Einzelpflanzen müssen mit großem Aufwand samt Wurzel ausgegraben werden. Bei größeren Beständen empfielt sich eine mehrmalige Mahd oder regelmäßige Beweidung mit Rindern, Schafen oder Ziegen. Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) ![]() Lupine (Lupinus polyphyllus) ![]() Die Fruchtbarkeit der Lupine ist immens. Durchschnittlich hat eine Pflanze etwa 60 Blüten. Diese produzieren 2.000 Samenkörner und schleudern sie bis sechs Meter weit. Japanischer Staudenknöterich (Reynoutria [Fallopia] japonica) ![]() Von den Bestrebungen, den Staudenknöterich zur Biomassegewinnung einzusetzen ist dringend abzuraten. Zwar erscheint er durch seine enorme Wuchsleistung als perfekter Kandidat, doch sind die Folgeschäden kaum wiedergutzumachen. Einmal kontaminierte Felder sind nur schwer wieder für den Anbau anderer Pflanzen nutzbar, da die Rhizome bis zu zwei Meter tief reichen und es einen immensen Aufwand verursacht, diese wieder zu entfernen. Mindestens achtmalige Mahd, Schafbeweidung oder Weidenspreitanlagen werden für seine Eindämmung benötigt. 34 bis 41 Mio. EUR werden jährlich deutschlandweit zur Bekämpfung ausgegeben. Robinie (Robinia pseudacacia) ![]() Die Robinie ist der Neophyt mit dem derzeit größten Verdrängungspotential: Als Leguminose (Schmetterlingsblütler) kann sie Luftstickstoff binden, den Boden damit anreichern und somit chemisch verändern. Die Folge ist eine Überdüngung von besonders schützenswerten Magerstandorten, die meistens eine interessante und an seltenen Arten reiche Vegetation aufweisen. Zudem beschatten sie artenreiche Halbtrockenrasen. Ohne Licht und durch die Konkurrenz der Stickstoff liebenden Gräser gehen viele seltene Kräuter und Orchideen und die auf sie angewiesenen Tiere ein. Während trockene Böschungen von Robinien stabilisiert werden, werden feuchte Böschungen destabilisiert: Die Ausläufer durchziehen diese Böschungen. Entlang der Wurzeln und geschaffenen Hohlräume gelangt Wasser in die Böschung und weicht sie auf. Im Uferbereich von Gewässern wird der durch die Robinien im Boden angereicherte Stickstoff in die Gewässer ausgewaschen und führt dort zu Überdüngung mit allen negativen Folgen für die Wasserqualität. Späte Traubenkirsche (Prunus serotina) ![]() Durch ihre Wüchsigkeit ist die Späte Traubenkirsche schwer einzudämmen. Sie birgt dadurch die Gefahr, ursprüngliche Kraut- und Strauchflora in Laubwäldern und an halboffenen Standorten zu verdrängen. In verschiedenen Schutzgebieten treten bereits große Probleme auf. Hier wird versucht, die Späte Traubenkirsche zu entfernen. Da die Art jedoch zum Stockausschlag neigt, ist eine Bekämpfung sehr zeit- und arbeitsaufwändig. Die Stämme müssen sorgfältig abgesägt und die Stockausschläge mit Folien abgedeckt werden, um ihnen das Licht zu nehmen. Immerhin gibt sie Drosseln und Nierenfleckzipfelfaltern Nahrung. Schmalblättrige Wasserpest (Elodea nuttallii) ![]() Ein weiteres Problem ist die zusätzliche Eutrophierung der betroffenen Gewässer. Die horrenden Massen der im Herbst abgestorbenen Biomasse werden zersetzt und ihre Nährstoffe, die zu großen Teilen dem Seeboden entstammen, dem Wasser zugeführt. Die Schmalblättrige Wasserpest vermehrt sich vegetativ. Bereits einzelne abgetrennte Sprossteile reichen für ihre Verbreitung aus. Deswegen ist es fragliche, ob das Abmähen der Pflanze wirklich ein sinnvolles Mittel ist, sie zu bekämpfen, oder nicht eher zu einer weiteren Verbreitung führt. Noch dazu ist diese Form der Beseitigung überaus teuer. ... mehr |
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