Langensteinbacher Konfirmanden aktiv im Naturschutz
Appelle zur Bewahrung der Schöpfung kann man oft vernehmen, aktiver Einsatz ist dagegen eher
seltener zu sehen. Dass sich ihr Glauben nicht im Bibelstudium erschöpft, sondern sie auch
zu Taten befähigt, bewiesen 18 Konfirmanden aus Langensteinbach am letzten Samstag.
Gemeinsam mit ihrem Pfarrer Ekkehard Stier und weiteren Jugendbegleitern aus der Kirchengemeinde
rückten sie zu einem schweißtreibenden Naturschutz-Einsatz in Ittersbach an. Es galt, einen Teich
von Gestrüpp zu befreien und ihn damit wieder attraktiv für Amphibien zu machen. Das Gewässer
war vor mehr als 20 Jahren in der Nähe des Hermannsees in einem nicht leicht zugänglichen
Gelände angelegt worden, so dass es eine weitgehend ungestörte Entwicklung nehmen konnte.
Im Laufe der Zeit hatten Weidengebüsche den Teich allerdings komplett zugewuchert und es gab
kaum noch offene Wasserflächen. Um dem Teich mehr Licht und Luft zu geben und ihn damit wieder
zu einem Laichgewässer für unsere Amphibien zu machen, kam die Hilfe der Konfirmanden gerade recht.
Vor Ort hatte bereits Klaus Rösch, Karlsbads Garten- und Umweltamtsleiter die nötigen Vorkehrungen
getroffen und eine genügende Anzahl Handschuhe, Sägen und Astscheren bereitgelegt.
Außerdem hatte er für die Anlieferung von Containern gesorgt, die das Schnittgut aufnehmen konnten.
Unterstützt wurden die Jugendlichen auch vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Karlsbad /Waldbronn,
dessen Vorsitzender Manfred Müller die Aktion vorgeschlagen und mitgeplant hatte und der nun
mit mehreren Mitgliedern kräftig zupackte. Und es gab wirklich jede Menge Arbeit. Schließlich
musste zunächst einmal ein Weg bis zum Gewässer frei geschnitten werden. Zum Glück waren einige
Männer in der Truppe, die mit der Motorsäge umgehen konnten, so dass es gut voranging. Mit großem
Eifer räumten die Jugendlichen anschließend das Geäst beiseite, zerkleinerten es weiter mit Sägen
und Astscheren, um es schließlich in die bereit gestellten Container zu bringen. Nach einiger
Zeit harter Arbeit hatten sich die Unermüdlichen bis an den Teich vorgearbeitet. Die Arbeit im
Gewässer selbst war allerdings den Erwachsenen vorbehalten, die angetan mit Wathosen das verwachsene
nasse Geäst frei schnitten und dann unter den Anfeuerungsrufen der Umstehenden herauszogen.
Dabei nahm einer der Männer auch ein unfreiwilliges Bad, was mit einigem Gelächter quittiert wurde.
Zum Glück schien die Sonne und sorgte für angenehme Temperaturen, so dass das kleine Ungemach gut verkraftbar war.
Nach mehr als zwei Stunden Schufterei war schließlich das meiste geschafft und ein großer Teil
der Wasserfläche wieder frei. Nun wurde es Zeit für das nach getaner Arbeit verdiente Vesper,
das mit viel Freude im hellen Sonnenschein eingenommen werden konnte. Im nächsten Frühjahr wird
sich der Lohn der Mühe zeigen und man wird sehen, ob die Amphibien den Teich als Laichgewässer
wieder annehmen. Vielleicht gehen Pfarrer Stier und seine Konfirmanden dann einmal nachsehen.
Diejenigen, die am Schluss noch die Werkzeuge zusammenräumten, wurden durch den Anblick eines
Eisvogels belohnt, der als blauer Pfeil über den Hermannsee schoss und sich dann am Ufer
niederließ, um nach Beute zu schauen.
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