Streuobstwiese



Streuobstwiese bei Etzenrot Extensiv gepflegte Streuobstwiesen sind nicht nur ein Zeugnis traditioneller bäuerlicher Kultur, sie haben auch für die Natur einen hohen Wert. Die Bäume fügen den artenreichen Wiesen noch ein weiteres Stockwerk hinzu, das von vielen Tieren vor allen von Insekten und Vögeln zum Verstecken und Nisten genutzt wird. Der Specht klopft Höhlen in das alte Holz des Astwerks, die später von den Fledermäusen als Tagesversteck oder vom Siebenschläfer als Nisthöhle gebraucht wird. Für den Mäusebussard und den Turmfalken ist ein Obstbaum in freier Lage ein idealer Ansitz für die Jagd und die größeren Höhlen im morschen Holz alter Bäume sind bald mit Hornissen bevölkert.




Neuanlage einer Obstbaumwiese auf dem ehemaligen Motoballplatz - jetzt Naturklassenzimmer - in Waldbronn-Reichenbach

Der Orkan Lothar, der Weihnachten 1999 bei uns wütete, hat auch zu einem erheblichen Verlust an Obstbäumen auf Waldbronner und Karlsbader Gemarkung geführt. Wir boten an, beim Nachpflanzen zu helfen und so schlug uns die Gemeinde den ehemaligen Motoballplatz in Reichenbach als Betätigungsfeld vor, denn dieser muss in eine Wiese zurück verwandelt werden. Anfang März 2001 setzten wir die ersten Bäume, in den darauf folgenden Jahren kamen weitere Bäume hinzu. Aufgrund teilweiser extremer Witterungsbedingungen und wegen Wildverbisses verloren wir einige der jungen Bäume, die wir nach und nach ersetzten. Inzwischen ist die Wiese mit mehr als 30 Obstbäumen bestückt. Wir setzten die Bäume z.T. auch mit Schulklassen, die in unserem Programm "Naturerfahrung für Kinder im Grundschulalter mitmachten. Unterstützt wurden wir bei den Aktionen bisher von der Gemeinde Waldbronn, die die Bäume zur Verfügung stellte. Auch der Obst- und Gartenbauverein Reichenbach, steuerte zum Erstbesatz Obstbäume bei. Natürlich müssen die jungen Obstbäume weiter gepflegt werden, damit sie in ein paar Jahren als erwachsene Gehölze auch ihren Platz im Kreislauf der Natur einnehmen können. Deshalb schneiden wir die Gehölze in regelmäßigen Abständen, lockern den Boden der Baumscheiben und bringen am Stamm Leimringe an. Vielleicht werden wir dann ab und zu eine reiche Ernte einfahren, die wir über die Streuobstwieseninitiative zu Saft der Marke Äpfele und Birnle keltern können. Das ist aber noch Zukunftsmusik.