Sonntägliche Kräuterwanderung am bundesweiten Naturerlebnistag




Bei herrlichem Sonnenwetter konnte Karola Keitel vom BUND Karlsbad/Waldbronn am Treffpunkt in Spielberg mehr als 35 Naturbegeisterte begrüßen, die sich mit ihr auf den Weg entlang des Spielberger Waldkulturpfads machten, um die Kostbarkeiten vor der eigenen Haustür kennen- und schmecken zu lernen. Die vorherrschende Blütenfarbe der Wiesen zu dieser Jahreszeit ist gelb. Keineswegs hat aber der Hahnenfuß – landläufig als Butterblume bekannt - im Sammelkorb etwas zu suchen, denn der Hahnenfuß ist für Menschen giftig. Bei genauerem Hinsehen aber, erkennt man die vielen anderen Pflanzen wie den Sauerampfer, das weiß blühende Wiesenlabkraut oder den kriechenden Günsel, von denen man ruhig etwas für eine schmackhafte Kräutermahlzeit zupfen darf. Die Blütenköpfe des Rotklees schmecken süßlich und sind eine schöne Dekoration für Salate und Kräuterquark. Wegerichblätter, die beim Kochen oder Backen ein Pilzaroma entwickeln und die ganz jungen Blätter des Wiesenknopfs wandern ebenfalls in den Sammelkorb. Im Bereich des Waldes wachsen Knoblauchsrauke, Gundelrebe, Giersch und Brennnessel, die gut als Küchenkräuter zu gebrauchen sind. Auch ganz junge, zarte Blätter der Rotbuche sind nicht zu verachten. Viele der Kräuter werden nicht nur für die Ernährung, sondern auch medizinisch verwendet, machte Karola Keitel an vielen Exemplaren deutlich und wies dabei darauf hin, dass die meisten der besprochenen Pflanzen ebenfalls im Waldbronner Kräutergarten zu sehen sind. Blütenreiche Wiesen und Wälder sind natürlich auch ideale Lebensräume für verschiedene Schmetterlinge, von denen manche auf ganz bestimmte Kräuter angewiesen sind. Darauf machte der Schmetterlingsspezialist, Peter Schullerer, aufmerksam. Er konnte der Gruppe mit Landkärtchen, verschiedenen Bläulingen, Dickkopf- und Feuerfaltern etwa 10 verschiedene Schmetterlingsarten zeigen.

Während die Gruppe zupfte, schmeckte und sammelte sowie Schmetterlinge betrachtete, hatten Klaus Rösch von der Gemeinde Karlsbad und Isa Weinerth von der Gemeinde Waldbronn schon die „Küche“ vorbereitet, d.h. den Lehmofen angeheizt sowie Flammkuchenteig und Quark vorbereitet. Die eintreffenden Kräuterwanderer konnten dann gleich mit der Arbeit loslegen. Schließlich mussten die gesammelten Kräuter gewaschen und kleingehackt werden. Die Brote mit Kräuterquark und die Kräuterflammkuchen mundeten allen köstlich. So gut schmeckt eben Natur!

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