WasserläuferEin Zwischenbericht von Hans-Werner Schepper (BUND KG Kusel und Wasserläufer)Das Gewässer: Bereich Lauter (TK25 6411 Quadrant 4)(Verbandsgemeinde Wolfstein und Verbandsgemeinde Lauterecken, Landkreis Kusel)Der Abschnitt der Wasserläufer beginnt bei Oberweiler-Tiefenbach und umfasst den Lauf der Lauter durch Heinzenhausen und Lohnweiler bis zur Mündung in den Glan bei Lauterecken. Interessant ist die große Lauterschleife (175 ü.NN.)westlich der steilen Anhöhe von Hohenöllen (310 ü.NN.). Der Höhenunterschied der Lauter zwischen der Breitbachmündung bei Tiefenbach und Mündung in den Glan beträgt 20 m auf rund 8 km. Zum Vergleich. Der Breitbach fällt von ca. 346 m über NN im Breitbachquellbereich auf ca. 180 m über NN im Mündungsbereich in die Lauter, bei einer Gesamtlänge von ca. 2,53 km.Lauter bei Heinzenhausen (Foto: Hans-Werner Schepper, 9.5.2008) Die Strukturgüte des 7,8 km langen Lauterabschnittes bewegt sich überwiegend in Bereichen zwischen 4 und 5 (deutlich bis stark verändert) mit vereinzelten Stellen der Güteklassen 3 (verändert) und 6 (sehr stark verändert) in Lauterecken. Trotz der weniger guten Strukturgüte besitzt der untersuchte Bereich wertvolle Naturräume. Die Lauter und der Breitbach sind mit den anschließenden Feuchtbereichen in großen Teilen des Beobachtungsgebietes ein geschützter Biotoptyp nach §28 LNatG. ( Binsen-, seggen- oder hochstaudenreiche Feuchtwiesen, naturnahe und unverbaute Bach- und Flussabschnitte, Quellbereiche). Der Talbereich der Lauter zwischen Tiefenbach und Lauterecken liegt im FFH Gebiet 6411-302 „Königsberg“ mit einer Gesamtgröße von 1047 ha. Das FFH-Gebiet beinhaltet unter unterschiedlichen anderen auch folgende Biotoptypen: Eutrophe Stillgewässer 3150; Fließgewässer 3260; Feuchte Hochstaudenfluren 6430; Flachland-Mähwiesen 6510; Erlen- und Eschenauenwald, Weichholzauenwald*) 91E0*). ErgebnisseDie Wasserläufer Mirjam Sander und Hans-Werner Schepper von der BUND Kreisgruppe Kusel führten während des ersten Teils des Projektes in 2008 mehrere Begehungen des Untersuchungsbereiches durch. Dabei wurde gezielt nach den Leitarten des Projektes gesucht, aber auch die anderen Arten der biologischen Vielfalt festgehalten.Blauflügel-Prachtlibelle (Foto: Hans-Werner Schepper) Südlich von Lohnweiler wurden die Blauflügel-Prachtlibelle und Eintagsfliegen beobachtet. Eine Eintagsfliege („Fritzzi“ genannt) posierte für Fotoaufnahmen und wurde leider nicht zur Bestimmung eingefangen. Eine Bestimmung durch das Foto ergab mit hoher Wahrscheinlichkeit Heptagenia sulphurea. Eintagsfliege "Fritzzi", wahrscheinlich Heptagenia sulphurea (Fot:o: Hans-Werner Schepper, 9.5.08) Weitere Tierarten bei Lohnweiler: Turmfalke, Stockente, Graureiher, Rotmilan (4 Stück, Durchzügler?), verschiedene Falterarten, z.B. Aurorafalter, Tagpfauenauge, Kohlweißling und Schwalbenschwanz. Im direkten Uferbereich der Lauter konnten über 30 Pflanzenarten bestimmt werden. Nördlich von Lohnweiler befindet sich eine weitere Kernzone des Projekte. Ein Mühlgraben seitlich der Lauter wirkt sich dabei positiv auf die Artenzusammensetzung aus. Zusätzlich zu den beobachten Libellenleitarten Blauflügel-Prachtlibelle (sehr häufig), Gebänderte Prachtlibelle (vereinzelt), und Gemeine Keiljungfer (2 Exemplare) fanden sich Hufeisen-Azurjungfer, Frühe Adonislibelle und Plattbauch-Libelle. Weitere Insektengruppen (z.B. Marienkäfer, Weißlinge, Hummeln, Wanzen) und Wirbeltiere (z.B. Ringeltaube, Elster, Kohlmeise, Rabenkrähe, Amsel, Rauchschwalbe, Stockente, Zilpzalp, Graureiher, Blindschleiche) vergrößern die Artenvielfalt. Informationen DritterNach mündlicher Auskunft des Angelsportvereins Lauterecken e.V. (ASV) gibt es im Lauter-Glan Bereich mindestens 3 Eisvogelbrutpaare und Vorkommen der Wasseramsel. Diese Leitarten konnten bisher von den Wasserrläufern noch nicht beobachtet werden.Ebenso soll im zweiten Teil des Projektes die Mitteilung des ASV über Edelkrebs-Vorkommen bei Lohnweiler untersucht werden. Ein Vertreter vom ASV berichtete auch von Ansiedlungsversuchen des Edelkrebses vor einigen Jahren und über Muschelbeobbachtungen bei Niedrigwasser und Funden von Muschelschalen. |
||
Impressum | zum Seitenanfang |