Ortsverband Königstein-Glashütten

Der Tag der "fleischfressenden Pflanzen" 24.6.06

Am heutigen Tag trafen wir uns im Waldmuseum in Oberursel.
Dort wartete Frau Jung auf uns. Sie ist Spezialistin für fleischfressende Pflanzen im Palmengarten in Frankfurt. Frau Schuster-Kunovits von der Stadt Oberursel ist für das Waldmuseum zuständig.
Nach der Begrüßung durften wir in der "Häschenschule" auf dem schönen Gelände Platz nehmen und Frau Jung erklärte uns ganz genau wo fleischfressende Pflanzen vorkommen und welche Lebensbedingungen sie brauchen.



Wo kommen fleischfressende Pflanzen vor?



Wie ernähren sich Pflanzen?


Fleischfressende Pflanzen kommen sehr häufig in Mooren bei uns in Europa vor. Ihr Hauptverbreitungsgebiet sind jedoch die tropischen Regenwälder. Im Bereich des Amazonas-Urwalds findet man sie besonders häufig auf einzelnen sehr hoch herausragenden Felsformationen, wo kein Tier oder Mensch ihnen zur Gefahr werden kann.
Die fleischfressenden Pflanzen bilden nur kleine Wurzeln aus.
Frau Jung zeigte uns die Wurzeln einer sehr bekannten Topfpflanze: Diese waren fast schon knollig verdickt, wie Zwiebeln.
Diese Wurzeln dienen den Pflanzen zur Ernährung, zur Speicherung von Nährstoffen und zum Wassergewinn.
Fleischfressende Pflanzen haben keine solchen Wurzeln.
Deswegen holen sie sich zusätzliche Nährstoffe von Insekten, die sie geschickt anlocken und über Fallen fangen.
Anschließend stellten sich alle Teilnehmer im großen Kreis um einen großen Baum herum auf. Frau Jung bat uns hoch zu schauen, wir sahen den äußersten rand der Baumkrone, so weit reichen die Wurzeln eines Baumes, deswegen muss man Bäume außerhalb dieser Wurzelscheibe gießen, damit die dünnen Wurzeln das Wasser auch aufnehmen können.


Beim Rundgang durch das Waldmuseum untersuchten wir typische Moorerde und schauten uns die für unsere Gegend typischen Pflanzen an.
Dann erklärte uns Frau Jung eine schwierige Aufgabe.



Die Aufgabe wird beschrieben


Wir teilten uns in Gruppen auf. Jede Gruppe erhielt eine fleischfressende Pflanze und Stifte oder Wasserfarben und Papier. Zwei Kinder mussten die Pflanze hinter einem Sichtschutz verborgen halten und sie den Zeichnern oder Malern genau beschreiben.


Genaueste Beschreibung



Versteckte Pflanze wird genau beschrieben



Nach Beschreibung wird gezeichnet



Beschreibung in Gruppenarbeit



Ausstellung von Originalen und dazugehörigen Bildern



Jede Gruppe lieferte sehr genau beobachtete Bilder ab



Frau Jung erklärt bei jeder fleischfressenden Pflanze die Besonderheiten


Anschließend durften wir alle die Pflanzen berühren.
Jede Pflanze hat ihre eigenen Mechanismen, um Insekten anzulocken, sie zu fangen und dann zu verdauen.
Die Trichter locken mit Duftstoffen, die Insekten landen im Eingang, rutschen ab und fallen in eine Art Verdauungssaft. Dort werden sie aufgelöst, die Pflanze nimmt die Nährstoffe auf, die sie auf andere Weise ja nicht bekommen kann.



Glitschige Fallen



Jede Pflanze wird genau besprochen



Wir stellen viele Fragen und Frau Jung kann sie alle beantworten


Zum Schluß durften wir noch die Klebhaare und Drüsen und kleinen Blättchen der fleischfressenden Pflanzen mikroskopieren. Unterm Mikroskop sah wieder alles ganz anders aus. Da konnten wir verstehen warum die kleinen Fliegen sich in diesen Härchen und Klebdrüsen verfangen.





Während einige mikroskopierten, waren andere auf dem Hochsitz und schauten sich das Waldmuseum von oben an.
Vor dem Ende spielten wir noch das Krähen-Spatzen-falsch-richtig-Spiel. Frau Jung rief Sätze zum Thema "fleischfressende Pflanzen". Wenn sie richtig waren, sollten die Krähen die Spatzen fangen, wenn sie falsch waren umgekehrt. So endete ein sehr interessanter Vormittag mit viel Bewegung und Spaß.

Nähere Infos zum Waldmuseum Oberursel gibt es hier...

Nähere Infos zum Palmengarten, wo Frau Jung arbeitet gibt es hier...
Nähere Infos zu den fleischfressenden Pflanzen findet man hier...
und hier...


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