Ortsverband Königstein-Glashütten

B8-Trassenbegehung


Vom Schneidhainer Friedhof durch den bedrohten Laubmischwald...



...auf dem schon heute feststehenden Bereich der Trasse


Der BUND hatte gemeinsam mit Freunden von Naturschutzverbänden und Parteien eingeladen und es kamen sehr viele BürgerInnen und Bürger zur Begehung der unberührten Natur zwischen Roter Mühle und Naturfreundehaus.
Die Sachargumente, die gegen einen Bau der B8-Ortsumgehung sprechen wurden den interessierten Teilnehmern nahegebracht.

s. auch den Bericht:
B8-Trassenbegehung



Vier Stunden Wanderung mit 150 Personen


Folgender Artikel mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Neuen Presse FNP

Taunus-Zeitung
29.9.2004:
Spaziergang auf der Umgehungs-Trasse Gegner der B8-West informieren
Von Stefan Jung
Schneidhain. Die 5-er Limousine hat es dem Spaziergänger angetan. Sie sei spritzig, und obwohl er eigentlich kein Raser sei, biete sie doch einen nicht unerheblichen Spaßfaktor, schwärmt der Wanderer seinem "Mitläufer" zur Linken vor. Der aber schwört eher auf die Edelkarossen aus Untertürkheim, was allerdings kein Grund zum Streit, sondern viel mehr ein willkommener Anlass zu einer ausgedehnten Unterhaltung ist.

Der Fußweg ist lang, der vielköpfige Tross mit Kinderwagen und Fahrrädern kommt nur langsam voran und zudem stimmen beide Gesprächspartner in der eigentlichen Sache, die sie in den Wald zwischen Kelkheim und Königstein geführt hat, überein. Also hier sollte die B8-West-Umgehung wirklich nicht entlang geführt werden, unterstreicht der 5er-Fan beim Blick auf die dicht stehenden Baumreihen rechts und links des Waldweges und erntet dafür ein Kopfnicken vom Mann mit dem Herz für den Stern.

Dürfen Umgehungs-Gegner von Autos schwärmen? Robert Rohr, Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK), würde diese Frage wohl mit einer Gegenfrage beantworten: Warum nicht? "Wir, die Gegner der B-8-Westumgehung, sind durchaus von dieser Welt. Wir fahren auch Auto und stehen auch im Stau", hatte Rohr am Samstagnachmittag beim "Spaziergang auf der geplanten B8 " vor gut 80 Zuhörern betont.

Den Kritikern der Umgehung seien die Argumente für deren Bau – Entlastung der Innenstädte von Königstein und Kelkheim – sehr wohl bekannt, so Rohr. Sie seien jedoch nicht so zugkräftig, dass sie eine weitere Zerstörung der Natur rechtfertigen würden. Rohr: "Manche sind erst zu Umgehungs-Gegnern geworden, nachdem sie selbst gesehen haben, durch welche Gebiete die Umgehung geführt werden soll." Und genau das wollten der BUND, die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) die B8-Bürgerinitiative Schneidhain, die Unabhängige Wählergemeinschaft Kelkheim und die ALK am Samstag zeigen.

Wo die Trasse ganz exakt verlaufen werde, konnte auch Rohr noch nicht mit letzter Bestimmtheit sagen (siehe nebenstehenden Bericht). Aber in einem ist sich der ALK-Chef sicher: "Der hierfür vorgesehene Korridor ist sehr, sehr eng und bei Schneidhain bereits sehr, sehr festgelegt." Letztlich sei es unerheblich, ob die Trasse 50 Meter weiter westlich oder östlich vorbeigelegt werde. Denn die negativen Folgen, die der Bau der B8-West für die Natur nach Einschätzung der Umgehungs-Kritiker haben werde, seien so oder so erheblich.

"Sie können es drehen und wenden, wie sie wollen, die Straße wird, so sie denn kommt, wichtige Naherholungsgebiete durchschneiden", warnte Thomas Norgall, Naturschutzreferent beim BUND-Hessen, vor dem Bau der Umgehung und vor allzu großen Hoffnungen auf eine Entlastung der Stadtzentren. Verkehr, so Norgall, fließe nun mal wie Wasser – immer da hin, wo Platz sei. Norgall: "Untersuchungen zeigen, dass eine solche Entlastung in zehn bis 15 Jahren vom Verkehr wieder aufgefressen wird. Dafür wird durch die Umgehung der Verkehr auch noch vor die Tür derer gekippt, die bislang davon verschont waren."

Diese Einschätzung teilt auch der Schneidhainer ALK-Vertreter Dr. Richard Grimm. Vor den Wohnhäusern am Erdbeerstein brachte er seine Sorge zum Ausdruck, dass auch dieser bislang ruhige Wohnbereich durch den Lärm einer möglichen Umgehung betroffen sein könnte.

Ganz zu schweigen, von dem "Mehr" an Schwerverkehr, mit dem der langjährige Umgehungskritiker rechnet. Wenn erst mal die Maut für Lastwagen da sei, würden viele Laster die B 8-West der teuren und noch dazu oft durch Stau verstopften A 3 vorziehen, fürchtet Grimm: "Je besser die Straßen gebaut werden, desto mehr Verkehr ziehen sie an." Den werden dann nicht zuletzt die Bürger Glashüttens und aus Würges zu spüren bekommen, ist sich der ehemalige ALK-Stadtrat sicher. "Die werden sich umschauen, wenn die B 8-West erst einmal eingeweiht ist", mahnte Grimm.

Abgesehen vom Menschen werden nach Ansicht von Matthias Fehlow vom HGON auch die Tiere in Mitleidenschaft gezogen. Der Ornithologe befürchtet massive Beeinträchtigungen für wichtige Specht- und Fledermauspopulationen im Umfeld des Rettershofes


Frankfurter Rundschau
30. September 2003

Eine breite Schneise durch unberührte Natur BUND-Ortsverbände fordern eine bessere Informationspolitik zur neuen Bundesstraße 8
Die BUND-Ortsverbände aus Kelkheim und Königstein wollen verhindern, dass die Pläne für die neue Bundesstraße 8 unter Ausschluss der Öffentlichkeit geschmiedet werden. Deshalb organisierten sie eine Führung über die anvisierte Trasse.
Von Dirk Rüsing
Kelkheim · 29. September

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