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Kreisgruppe Wolfsburg

Im Land von Bieber, Schwanenblume und Kranich


Der Exkursionsleiter Dr. Reinhold Schultz


Am 7.8.2010 radelten 15 Naturfreunde unter der Leitung des Biologen Dr. Reinhold Schultz von Vorsfelde aus durch den Drömling. Eingeladen hatte der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) zu seiner 17. diesjährigen Exkursion. Ziel war es, vor den Toren der Stadt eine ökologisch wertvolle Niedermoor-Landschaft zu erleben, die – vielen Wolfsburgern unbekannt- in Deutschland selten geworden ist: Grüne, ganz flache, sich bis zum Horizont erstreckende Wiesenlandschaften, gegliedert von Salweidenhecken und schilfbewachsenen Gräben sowie lichte Hasel-Moorbirkenwäldchen. Dies ist die Heimat nicht nur von Bieber, Kranich, Storch, Kolkrabe, Schwanenblume und vielen Amphibien, sondern von 400, dem Laien meist unbekannten, vom Aussterben bedrohten Pflanzen und Tieren. Wir befinden uns im Jahr 2010 in dem von den Vereinten Nationen ausgerufenen Jahr zum Schutze der „Biodiversität“ (Arten- und Biotopvielfalt). Hier im Drömling, vor den Toren der Stadt Wolfsburg, ist sie noch vorhanden.
Aber wie ist diese Landschaft entstanden? Was war früher hier? In einer Zeitreise zeigte der Exkursionsleiters die Landschaftsentwicklung auf:
Da gab es einst den sumpfigen, fast undurchdringlichen Erlenbruchwald, in dem sich Diebe aber auch Bauern vor marodierenden Soldaten versteckten. Es galt der Spruch: „Man kommt in den Drömling hinein, aber – ohne Ortskenntnisse- nicht wieder hinaus.“
Da gab es die zeitweise überschwemmten Wiesen, aus denen – nur wenige Zentimeter höher- flache Inseln herausragten. Dorthin wurde das Vieh von den Bauern teils schwimmend hingetrieben.
Es gab die Hochwässer, die bis zum heutigen Tage verhinderten, dass sich im Drömling Dörfer entwickelten. Alle Siedlungen- von Vorsfelde, Wendschott, Rühen, Grafhorst, Oebisfelde bis Kunrau- liegen am hochwassersicheren Drömlingsrand.
Es folgten die Entwässerungen durch Gräben und Kanäle nach den Erfahrungen, die Friedrich der Große im Oderbruch gemacht hatte.
Die DDR-Grenze zerschnitt das Gebiet und machte es unzugänglich.
Und Ende der 80er Jahre wurde der Drömling Naturschutzgebiet von europäischer Bedeutung. Die Maßnahmen des Naturschutzes verhinderten eine weitere Austrocknung und bewahrten den Lebensraum für viele bedrohten Pflanzen und Tiere der Feuchtbiotope.
Sie ermöglichten, dass z.B. der Bieber aus den Elbeauen wieder in den Wolfsburger Raum, ja bis in das Stadtgebiet einwandern konnte.
Eine informative Rad-Spazierfahrt.

Die nächste Radwanderfahrt führt der BUND am kommenden Samstag (15.8.2010) durch. Mit ca. 25 km ist es eine Tour für sportliche Radfahrer. Sie führt zum „Grünen Band“ bei Oebisfelde, den Raum, den die DDR-Grenze jahrzehntelang in einen für die Natur heilsamen Dornröschenschlaf versenkte. Informationen unter >unser Programm 2010< oder im Naturschutzzentrum, Tel. 05361-23529 (nur Mo-Mi 9.00-11.00; Do 15.00-18.00 Uhr)



Vor einer mächtigen Eiche


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