BUND Kreis Höxter
Exkursion zur Amphibienwanderung am Kaiserbrunnen
in Brakel am 07. April 2007"Diese ekelhaften und widerwärtigen Tiere sind aufgrund ihres kalten Körpers, der bleichen Farbe, ihres knorpeligen Skeletts, der schmutzigen Haut, ihrer ungestümen Erscheinung, des berechnenden Auges und widerlichen Gestankes, der abstoßenden Stimme und der schmutzigen Umgebung, in der sie leben, sowie des schrecklichen Giftes verhaßt; deshalb hat ihr Schöpfer kaum Kraft verschwendet, um viele von ihnen zu schaffen." So 1758 Carl von Linne.
Doch da irrte sich der Naturwissenschaftler, wovon sich die 8 Kinder und 10 Erwachsenen am Ostersamstag abends in Brakel überzeugen konnten. Die Veranstaltung erfolgte im Rahmen des Volkshochschulzweckverbandes Bad Driburg, Brakel, Nieheim und Steinheim durch den BUNDjugend Ansprechpartner und Limnologen Uwe Rottermund. Wie auch schon im Vorjahr trafen wir uns um 20 Uhr am Minigolfplatz am Kaiserbrunnen. Ausgerüstet mit wetterfester Kleidung und Taschenlampen starteten wir in die beginnende Dämmerung; es war trocken und recht kühl, also kein ausgesprochenes Amphibienwanderwetter. Langsam bewegten wir uns zunächst am Rande der Bruchtaue voran; folgten dann dem kleinen Bach zunächst zur Heilquelle des Mineralbrunnens am Kaiserbrunnen. Im Bereich des Tretbeckens untersuchten wir den Bach auf Feuersalamander- und Molchlarven, konnten jedoch keine finden. Danach gingen wir weiter in den Wald in Richtung Holsterberg hinein. Die Taschenlampen leisteten gute Dienste und bald fanden wir die ersten Erdkrötenmännchen auf dem Waldweg sitzend. Sie waren auf dem Weg zum Teich im Heilquellenschutzgebiet 2.
Hier am Teich untersuchten wir für eine Weile das Wasser. Wir fanden einzelne und sich paarende Erdkröten, konnten Wassertiere wie z.B. Mengen von Wasserflöhen beobachten und entdeckten Laichschnüre von Kröten und Laichballen vom Grasfrosch. Den Grasfrosch konnten wir nicht finden, doch er war da. Sein etwas knurrendes Quaken war zu hören. Es unterscheidet sich ganz deutlich von den kurzen Lauten der Erdkröten.Langsam lösten wir uns vom Teich und traten den Rückweg an. An einer Waldinformationstafel konnten wir noch die geschützten Amphibien und weitere Reptilien sowie Waldtiere auf Bildern betrachten. Weiter führte uns der Weg an einem weiteren Teich vorbei. Hier hatte Uwe Rottermund am Vorabend eine Molchreuse ausgelegt. Und sie hatte funktioniert; es fand sich ein Kammmolchweibchen in ihr. Im kleinen Aquarium vor Ort wurde sie bestaunt und bewundert.
Unsere kleine Exkursion neigte sich dem Ende zu; der Rückweg führte uns dann noch durch ein kleines Stück Bärlauchbuchenwald. Die Exkursionsteilnehmer freuten sich über den interessanten kurzweiligen Ausflug zu Beginn des Osterwochenendes, sicherlich haben einige Kinder von Kröten und Drachen geträumt.
Kontakt:
BUNDjugend, Uwe Rottermund, e-Mail: Uwe.Rottermund@gmx.de.
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