BUND Kreis Höxter

Quelle: Neue Westfälische vom 11. Juni 2007, von Sebastian Buob

Kajakfahrten, Nattern und Schnitzeljagd

Tag der Artenvielfalt mit abwechslungsreichem Programm für Groß und Klein

Höxter. Mathias Lohr hört ein Rascheln im Gebüsch und greift blitzschnell zu. Nur wenige Sekunden später posiert er mit einer Schlange in der Hand. Der Mitarbeiter der Umweltorganisation BUND, Kreisgruppe Höxter, hat eine Ringelnatter entdeckt. Ein Glücksgriff, sind die scheuen Tiere doch normalerweise kaum zu finden. Die große Exkursion durch das Taubenborn unter Leitung von Dr. Burkhard Beinlich, Leiter der Landschaftsstation im Kreis Höxter, war eines von mehreren Angeboten, das die Landschaftsstation in Kooperation mit Partnern auf die Beine stellte. Hintergrund ist der von der Zeitschrift Geo initiierte "Tag der Artenvielfalt."

Die Erkundung der Weser und der Weserauen zwischen Höxter, Godelheim und Boffzen war besonders auf Kinder ausgerichtet. So auch im Fall der Flusssimulation. Die ist eigentlich ein von Uwe Rottermund (BUND, Kreis Höxter) umgebauter Anhänger, der den Wasserlauf an der Weser nachstellen soll. Das in der Neigung verstellbare Gerät mit der pfiffigen Pumpentechnik war vor allem für Kinder ein Anziehungspunkt. "Die dürfen selber am Flussbett arbeiten", erklärt Uwe Rottermund.


Vor giftigen Tieren muss niemand Angst haben

Die Kinder faszinierte der Aufbau mit dem vielen Wasser und dem Sand. "Spielen mit Sand macht schon Spaß. Wenn neben Sand auch noch Wasser ins Spiel kommt - das ist doch das Allergrößte. Das weiß man schließlich noch aus der eigenen Kindheit", schmunzelte Konstrukteur Uwe Rottermund. "Ja, das macht Spaß", meinte auch die kleine Carolin etwas schüchtern.

Wasser hat für Kinder ohnehin magische Anziehungskraft. Alexander Lenz, stellvertretender Jugendwart der Höxteraner Wassersportler, beaufsichtigte die Kajakgruppe. Denn auch Wassersport stand im Programm. Nicht zum ersten Mal saßen Björn Tillberg, Sascha Ostermann, Svenja Tillberg und Patrick Ostermann in den kleinen Paddelbooten. Alle beherrschten die sogenannte Eskimorolle schon ziemlich gut. Bei dieser Technik wird ein gekentertes Kajak ohne Aussteigen wieder aufgerichtet. Der Bootsführer taucht hierbei kurzzeitig mit dem Kopf unter Wasser.

Während sich die Kajakfreunde auf der Weser amüsierten, erkundeten andere Gruppen bereits den Taubenborn. Die Studenten der Fachhochschule Lippe/Detmold hatten eine "Arten-Schnitzeljagd" für Kinder und Familien organisiert. An neun Stationen sollte den Kindern die Natur am Fluss näher gebracht werden. Die Schnitzeljagd führte um den großen Teich am Taubenborn.

Zur gleichen Zeit fand auch die Exkursion unter der Leitung Dr. Burkhard Beinlichs Erstaunliches. Witzigerweise gleich nach den ersten Metern. "Die Ringelnatter war natürlich nicht zu toppen", so Beinlich hinterher. Das nur schwach giftige und für Menschen völlig harmlose Reptil war mit fast einem Meter Länge zudem ein Prachtexemplar. Neben der Ringelnatter kommt nur die Schlingnatter im Taubenborn vor. Auch sie ist völlig harmlos. "Vor giftigen Tieren müssen die Menschen im Kreis Höxter keine Angst haben", erklärte Walter Köble.

"Der Taubenborn ist als Feuchtgebiet im Osten Westfalens ziemlich einmalig", betonte Walter Köble von der Landschaftsstation im Kreis Höxter.

Der Standort Höxter wurde beim diesjährigen "Tag der Artenvielfalt" gewählt, um auf zwei besondere Probleme hinzuweisen: Die Salzeinleitung in die Weser und das Thema B 64 und Taubenborn. "Die Geschichte mit der B 64 dürfte in Höxter wohl jedem Bürger bekannt sein. Der Salzgehalt der Weser ist eine andere Sache, auf die wir aufmerksam machen wollen. Verglichen mit dem Rhein ist die Wasserqualität der Weser nämlich katastrophal", so Walter Köble.

Hanns-Dieter Mitzka, Uwe Rottermund (beide BUND) und Christian Schneider (Büro am Fluss) machten die Probe aufs Exempel und tauchten im Fluss ab. "Die Aktion sollte zeigen: Man kann in der Weser noch baden. Damit das aber so bleibt, darf nicht noch mehr Salz eingeleitet werden", mahnte Walter Köble.

Ein alarmierendes Anzeichen gab es bereits: Ein Weserfisch, der zur Artbestimmung aus dem Fluss geangelt wurde. Er schien durch eine größere Wucherung sehr geschwächt zu sein.


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Quelle: Westfalen Blatt vom 12. Juni 2007, von Rebecca Struck


Auf der Spur seltener Vögel und Pflanzen

Tag der Artenvielfalt an der Weser

Höxter (WB). Etwa 400 Pflanzensorten und nicht weniger als 50 Vogelarten gibt es im Taubenborn und am Weserufer. Diese beeindruckenden Zahlen haben am Samstag die zumeist jungen Teilnehmer des achten Tages der Artenvielfalt in Höxter zusammengetragen, den die Landschaftsstation im Kreis Höxter veranstaltet hat.

Familien, Kinder und interessierte Naturkundler waren schon am frühen Morgen am Bootshaus in Höxter eingetroffen, um an den verschiedenen Exkursionen teilzunehmen. Kanu und Schlauchboot zu fahren oder einfach an den Informationsständen der einzelnen beteiligten Organisationen rund um das Thema Natur informieren. Im Mittelpunkt des Tages der Artenvielfalt stand die Natur in und um die Weser, auch in Bezug auf die aktuelle Salzdiskussion.

Zum Start der bunten Großveranstaltung, die in diesem Jahr vor allem die Kinder ansprechen sollte, begrüßten Dr. Burkhard Beinlich, Leiter der Landschaftsstation, Friedhelm Hartmann, Gastgeber des Wassersport Höxter und Koordinator, un der wissenschaftliche Mitarbeiter der Landschaftsstation Walter Köble, die anwesenden Gäste und Naturliebhaber. Sie bedankten sich bei den Mitarbeitern der Landschaftsstation für die Organisation des Tages und bei den Partnern wie der NABU, dem BUND, dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club, dem Büro am Fluss – Lebendige Weser, dem Naturkundlichen Verein Egge Weser sowie den „Studenten im Fluss“ der Fachhochschule Lippe und Höxter.

Erstmals befanden sich die Exkursionsstandorte nicht zentral an einem Punkt. So fand eine „Artenschnitzeljagd für Kinder“ der „Studenten im Fluss“ am Taubenborn statt, bei der die Kinder über neun Stationen verteilt Musikinstrumente aus Naturmaterialien bastelten, PH-Wert Messungen des Wassers durchführten, natürliche Materialien erschmeckten und ertasteten oder die gewonnen Eindrücke in einem Malwettbewerb präsentierten. So entdeckten sie spielerisch ihre Freunde und das Interesse an der Natur.

Ebenfalls im Taubenborn erkundete eine Gruppe die Gegend, zählte Tierarten, entdeckte dabei Außergewöhnliches, wie nur in dieser Gegend vorkommende Pflanzenarten, seltene Vögel oder eine ausgewachsene Ringelnatter, die sich nach der Mahlzeit mit vollem Bauch am Wegesrand ausruhte und natürlich auch die heimischen Kammmolche. Bei Corvey veranstaltete die IG Eichen einen Kletter-Vormittag, aber auch Fahrradtouren bis über den Taubenborn hinaus oder die vom Fischereiverein Höxter aufgestellten Aquarien mit vielen unterschiedlichen Fischarten boten Groß und Klein eindrucksvolle Einblicke in die idyllische Flora und Fauna der Gegend.

Im Anschluss kamen die Gruppen am Nachmittag wieder am Bootshaus zusammen, tauschten die gewonnenen Eindrücke und Erlebnisse aus und trugen die Ergebnisse zusammen.


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