Kreisgruppe Mainz-Bingen

Tipps für einen schmetterlingsfreundlichen Garten

von: Barbara Winternheimer und Wolfgang Düring

Wollen Sie in Ihrem Garten etwas zum aktiven Naturschutz beitragen? Dann legen Sie doch einen Garten für Schmetterlinge und Bienen an.

Wichtig ist, dass Sie bei der Planung möglichst auf die Bedürfnisse der Schmetterlinge eingehen. Schmetterlinge benötigen Nektar und Futterpflanzen für ihre Raupen.

Auf engem Raum können viele unterschiedliche Lebensräume angelegt werden:

Blumenbeete
blütenreicher Blumenrasen
Schmetterlingssträucher
Küchen- und Wildkräuterbeete
Brennnesselecken
Sumpfecken
nektarreiche Kübelpflanzen
Obstgehölze
Trockenmauern


Nektarreiche Blütenpflanzen sollten zu jeder Jahreszeit blühen. Dann können Sie sicher sein, dass Sie bei sonnigem Wetter regelmäßig Besuch von Schmetterlingen bekommen. Wenn Sie langfristig Schmetterlinge in Ihrem Garten ansiedeln wollen, dann müssen Sie auch die Raupen einladen. Diese können sehr spezielle Ansprüche an ihre Nahrung stellen. In der Regel legen unsere Schmetterlinge die Eier an heimischen Wildpflanzen ab. Wenn Sie Platz für eine Brennnesselecke in Ihrem Garten haben, können Sie sogar verschiedenen Faltern gleichzeitig eine Kinderstube bieten ( z.B. Kleiner Fuchs, Tagpfauenauge, Landkärtchen, Admiral).

Eine Wiese ist Lebensraum für viele Schmetterlingsarten. Wer nicht ausreichend Platz dafür hat, sollte sich für einen blütenreichen Schmetterlingsrasen entscheiden. Er kann 4 bis 6 Mal im Jahr gemäht werden und ist begehbar.

Bereichern Sie Ihren Garten mit heimischen Wildpflanzen (z.B. Wiesenflockenblume, Hornklee, Witwenblume, Margerite). Auch aber exotische Blütenpflanzen werden von Schmetterlingen angeflogen. Bekanntestes Beispiel ist hierfür der Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii), der ursprünglich aus Asien stammt und mit unserem Klima gut klar kommt. Auch Astern, Zinnien und Wandelröschen werden gerne von Faltern besucht. Eine bunte Mischung aus Wild-, Zier- und Kulturpflanzen bringt Abwechslung in Ihren Garten.

Duft- und Gewürzkräuter werden sehr gerne von Insekten angeflogen. Daher sollten Oreganum (Dost), Thymian, Lavendel, Bohnenkraut, Ysop und Salbei in Ihrem Garten nicht fehlen. Wer Spaß an Heil- und Gewürzpflanzen hat, kann noch Heilziest, Agastache und roten Sonnenhut (Echinaceae) anpflanzen. Schmetterlinge, Bienen und Hummeln werden es Ihnen danken.

Eine Trockenmauer bietet Nischen für wärmeliebende Kräuter, Nistplatz für Wildbienen und Lebensraum für Eidechsen. Schmetterlinge suchen gerne sonnige Flecken auf, um sich an kalten Sommertagen mit Sonne aufzutanken. So bietet die Trockenmauer vielen Arten Zuflucht und Lebensraum.

Schmetterlinge besuchen gerne feuchte Stellen am Boden,
um Mineralstoffe aufzunehmen. Daher sind auch feuchte Standorte in einem Schmetterlingsgarten erwünscht. Im Sumpfbeet wachsen Pflanzen, die nasse Wurzeln lieben,
aber auch mal kurze Trockenphasen überstehen können.
Das Sumpfbeet eignet sich besonders für heimische Arten.
Der Wasserdost z.B. zieht mit seinem Honigduft zahlreiche Schmetterlinge an. Die leuchtenden rot-lila Blüten des Blutweiderichs locken besonders Weißlinge an.

Haben Sie Mut zu Außergewöhnlichem. Disteln können
sehr attraktiv sein und werden gerne von Faltern angenom-men. Der Distelfalter legt dort seine Eier ab und verdient
sich so seinen stacheligen Namen. Die Blütenstände von Kugeldisteln und Karden können nach der Blüte geschnitten werden, wenn Nachbarn Angst vor „fliegendem Unkraut“ haben.
Einige Schmetterlinge naschen gerne an überreifem Obst.
Der Admiral z.B. futtert sich so Reserven für seinen Rückflug
in den Süden oder zum Überwintern an. Lassen Sie daher an Ihren Obstbäumen (Pflaumen, Birnen, Äpfeln) ruhig einen kleinen Rest hängen. Vielleicht können Sie so einem Falter
über den Winter helfen.


Sträucher, abgefallenes Laub und trockene Pflanzenreste sind Winter-Verstecke für Eier, Raupen und Puppen. Daher ist es sinnvoll, den Garten im Herbst nicht vorbildlich aufzuräumen und alle Stauden zurückzuschneiden. Der Schnitt kann auch noch im Frühjahr erfolgen. Immergrüne Pflanzen (insbeson-dere Efeu), Holzstapel oder Reisighaufen sowie Garagen und Gartenhäuschen dienen verschiedenen Faltern als Unter-schlupf für den Winter.

Unser letzter Tipp: Sie tragen außerdem etwas zum Naturschutz bei, wenn Sie in Ihrem Garten auf Pestizide und Insektizide verzichten – denn ohne Raupe kein Schmetterling.




Positionen
Schmetterlingsaktiontag im Gartencenter
Landesgartenschau 2008 in Bingen
Umweltpädagogik
Naturkindergruppe Bodenheim
Infomarkt "Umwelt und Bildung" 14.9.07
Energie
Ehrenamtstag 29.9.2007
Archiv
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