Elbe, Saale & Co.

Natürliche Flussläufe gibt es heute in Mitteleuropa praktisch nicht mehr. Schon im Mittelalter wurden erste Deiche zur Hochwasser-Abwehr errichtet; im 19. Jahrhundert die Ufer mit Steinen befestigt; es folgten gigantische Stauanlagen.

Und dennoch bieten viele Flüsse wertvolle Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen, die jedoch von weiteren Ausbaumaßnahmen bedroht sind. Wir stellen Ihnen einige dieser Flüsse vor:


Die Elbe
Im Schatten der innerdeutschen Grenze blieb die Elbe von drastischen Eingriffen verschont. Die Mangelwirtschaft der DDR verhinderte den befestigten Bau von Staustufen und Begradigungen. Nach der Wende wollte man dies nachholen, aber nach dem Hochwasser 2002 stoppte die Politik alle Ausbauvorhaben. So hat die Elbe das Zeug, zu einem Symbol für eine neue zukunftsfähige Flusspolitik zu werden.

Proteste gegen Baumaßnahmen an der Elbe im August 2006 bei Aken (Foto BUND).


Leider werden aktuell unter Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee die Ausbaupläne neu diskutiert! Die Mittel- und Oberelbe soll ausgebaut werden, die untere Elbe bei Hamburg soll vertieft werden.

Mehr Informationen:


Am 05.09.1996 einigten sich Umweltverbände und Bundesregierung auf einen Plan zum Schutz der Elbe. Ernst Paul Dörfler vom BUND-Elbeprojekt zieht 2006 Bilanz: "10 Jahre Elbeerklärung".

Vom grauen Grenzfluss zum "Blauen Wunder" - 10 Jahre Elbeerklärung (PDF, Sept. 2006, 2 S., 35 KB)


Im Sommer 2006 erschien die Broschüre "Flusslandschaft Elbe". Sie informiert über Natur und Bedrohung unseres "Blauen Wunders". Die kostenlose Broschüre kann bestellt werden beim BUND-Infoservice, Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin, Tel.: 030/27586-469, E-Mail: Info@bund.net.
Weitere Informationen auch unter www.blaues-wunder-elbe.de.

Im Januar 2006 stellten BUND, WWF und Deutsche Umwelthilfe eine Studie des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) zur Elbe vor. Sie zeigt, dass der Fluss immer weniger Wasser führt. Deshalb fordern die Umweltverbände die Neubewertung der Elbeausbau- und Unterhaltungspläne unter Berücksichtigung des Klimatrends.

Die komplette Studie als PDF können Sie hier herunterladen (48 Seiten).

Der Bericht zur Lage der Elbe 2003 des BUND zeigt, wie dieser Fluss zum Symbol einer neuen Flusspolitik werden kann. Die vollständige Version des Elbe-Berichts können Sie per E-Mail oder telefonisch unter 030/27586-463 bestellen. Sie kostet 5 € plus 2,60 € Versand.

Hier finden Sie vorab eine Kurzversion des Elbeberichtes (7 Seiten)

Die Seiten des BUND-Elbeprojektes liefern Informationen zum Elbausbau, Termine, Links und Presseveröffentlichungen. Hier finden Sie auch die Kontaktadressen der Bürgerinitiativen Pro Elbe.

Das Umweltbundesamt hat die Studie "Bedeutung der Elbe als europäische Wasserstraße" erstellt. Das Ergebnis ist eindeutig: Die Potenziale der Elbeschifffahrt liegen weniger im Gütertransport als in der Fahrgastschifffahrt.
Bedeutung der Elbe als europäische Wasserstraße. Studie des Umweltbundesamtes vom Januar 2005 (52 Seiten)

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Die Saale
Auch die hellen Strände der Saale sind bereits durch Baumaßnahmen verändert worden. Anfang des 20. Jahrhunderts begann die Befestigung von Ufern und der Schleusen- und Talsperrenbau. Der geplante Ausbau zur Großschifffahrtsstraße blieb zum Glück unvollendet. Aber es soll weitergehen: Besonders der geplante Kanal von Calbe bis zur Mündung in die Elbe bedroht die Natur und ist wirtschaftlich sinnlos.

Mehr Informationen:


Lesen Sie hier die Stellungnahme des BUND zum Saale-Kanal (7 Seiten)

Das Aktionsbündnis Elbe-Saale engagiert sich für einen lebendigen Fluss und führt jährlich das Internationale Elbe-Saale-Camp durch.

Die Saaleinitiative Halle ist eine Gruppe von Künstlern und Naturwissenschaftlern, die seit 10 Jahren zum Schutz der Saale aktiv sind.

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Die Oder
Wie die Elbe gehört auch die Oder zu den großen, noch relativ naturnahen Flüssen Mitteleuropas. Weite Überschwemmungsflächen und große Auenwälder prägen auf weiten Strecken den Verlauf. Aber auch die Oder ist bedroht: Polen plant den Bau von Staustufen. Die Grenzoder wird bereits auf polnischer Seite ausgebaut - mit Zustimmung der deutschen Behörden. Der BUND fordert einen sofortigen Baustopp und eine Prüfung des Bauvorhabens.


Mehr Informationen:

Lesen Sie hier die Deklaration gegen den Oderausbau vom BUND und anderen Umweltverbänden (August 2004, 2 Seiten)

Im Aktionsbündnis "Zeit für die Oder" haben sich 30 Umweltverbände aus Polen, Deutschland und Tschechien zusammengeschlossen, um den Ausbau der Oder zu verhindern.

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Die Havel
Die 356 km lange Havel ist in ihrem Verlauf bereits stark verändert worden und ist heute ein gestauter und bebauter Fluss. Dennoch haben sich wertvolle Naturlandschaften erhalten und bieten Lebensraum für Kraniche, Fischotter und Seeadler.
Aber Unheil droht: Seit 1990 liegen im Rahmen des Projektes 17 des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit Pläne vor, die Havel weiter auszubauen.

Mehr Informationen:


Über 30 Organisationen haben sich 1992 im Aktionsbündnis gegen den Havelausbau zusammengeschlossen, um die im Rahmen des Verkehrsprojektes 17 geplanten Ausbaumaßnahmen zu verhindern.

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Die Spree
Von einem "lebendigen Fluss" kann bei der Spree keine Rede sein. Durch Stilllegungen von Braunkohlegruben in Brandenburg und damit verbundenen Flutungen der Kohlegruben, ist die Wassermenge und damit die Fließgeschwindigkeit der Spree sehr gering. Auch die Wasserqualität ist schlecht, bedingt durch Abwasser-Einleitungen aus dem Berliner Stadtgebiet. Auf der anderen Seite bietet auch die Spree Naturreichtum, zum Beispiel im Spreewald, wo sich Schwarzstörche und Fischadler finden.

Mehr Informationen:


Die Deutsche Umwelthilfe hat das Projekt "Lebendige Spree" ins Leben gerufen, um die wenigen Naturoasen an der Spree zu erhalten.

Der BUND-Landesverband Berlin informiert im Internet ausführlich über Ausbauvorhaben an der Spree.

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