Rote Waldameisen - Mangelware
Die 2. Klassen der Albert-Schweitzer-Schule beschäftigten sich im Unterricht mit dem
Thema "Ameisen" und deshalb wollten sie natürlich die emsigen Tiere auch in der Natur beobachten.
Die Betreuerinnen vom BUND schwärmten in der Vorbereitung des Naturkundeunterrichts im Freien aus,
um einen richtig schönen Ameisenhaufen mit Waldatmosphäre zu finden. Klar, den geschützten Haufen
am Waldrand beim Etzenroter Ortseingang kennen viele, aber gibt es auch noch weitere, vor allem
solche, die sich im Wald und nicht nur am Wald und in Straßennähe befinden? Weit und breit
Fehlanzeige! Ein einziger Ameisenhaufen, der sich noch im Wald finden ließ, befindet sich zu weit
weg von der Albert-Schweitzer-Schule als dass man ihn mit den Schülerinnen und Schülern hätte
aufsuchen können. Also ging die vom BUND und von Isa Weinerth geführten Exkursionen doch durch den
Kurpark hindurch und den Treppenweg hinauf zu den beiden Ameisenhaufen am Etzenroter Ortseingang.
Die rote Waldameise ist schon etwas größer als die Ameisen, die unter Platten, im Garten und an
Wegen nisten. Die Haufen, die sie aufschichten können, sind enorm und haben noch einmal annähernd
das gleiche Ausmaß im Boden. Gespannt beobachteten die Kinder das Gewusel der Ameisen, von denen
jede einzelne offensichtlich weiß, was zu tun ist. Besonders imponierend waren die Lasten, die
sie nach oben bewegten - oftmals größer als sie selbst. Ein Ameisenquiz brachte viele spannende
Informationen über das Leben der Ameisen zutage. So haben die vielen tausend Tiere des Ameisenvolks
nur eine einzige Königin und nur sie kann Eier legen und so für Nachkommen sorgen.
Und wie alt wird die Königin? Kein Kind (und sicher auch kaum ein Erwachsener) hätte einem so
kleinen Insekt ein Alter von bis zu 25 Jahren zugetraut! Die Arbeiterinnen, die
verschiedenen "Berufen" wie Brutpflege, Nestbau, Futtersuche, Läusemelken und Verteidigung
nachgehen, werden allerdings nur 1-2 Jahre alt. Die Versuche, mithilfe von "Zuckerspuren" die
Ameisen abzulenken, schlugen fehl, wahrscheinlich waren sie alle zu sehr mit Nestbau beschäftigt.
In der Hauptsache ernährt sich die rote Ameise von der Erbeutung anderer Insekten.
Darunter sind auch Baum-Schädlinge. Deshalb wird sie auch die Polizei des Waldes genannt und
von den Förstern sehr geschätzt. Ob der Rückgang der Roten Waldameise wohl etwas damit zu tun hat,
dass zuwenig Totholz im Wald verbleibt und es deshalb weniger Beuteinsekten gibt?
A Auf dem Rückweg von Etzenrot machten die Schüler und Schülerinnen Station bei den Odenwiesen.
Hier stand die Suche nach Krabbeltieren auf dem Programm. Der Jagdeifer erbrachte reiche Beute in
Form von Bockkäfern, Zikaden, Spinnen und Heuschrecken. Alle Tiere wurden selbstverständlich unversehrt
wieder frei gelassen. Zum Schluss frischten das Tiereraten und das Ameisenspiel, bei dem sich
verschiedene Ameisenvölker am Duft erkennen und neu sortieren müssen, die Kenntnisse über die Ameisen
wieder auf. Da Ameisen nicht reden können, durften die Kinder während das Ameisenspiel gespielt wurde,
nicht sprechen. Das fiel zwar schwer, wurde aber im Großen und Ganzen doch eingehalten! Bestimmt
werden die Kinder, die sich so viel mit der Welt der Roten Waldameise beschäftigt haben,
das Leben der Tiere achten und ihre Bauten nicht zerstören.
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