Ergebnisse des Fahrradklimatest 2005: Münster bleibt fahrradfreundlichste Großstadt Deutschlands!

Nach zwei Jahren wiederholten der BUND und der ADFC den bundesweiten Fahrradklimatest. Gewinner bei den Großstädten (über 200.000 Einwohner) ist Münster, das mit einer Durchschnittsnote von 2,05 auch knapper Gesamtsieger wurde. In der Gruppe bis 200.000 Einwohner ging der erste Preis an Erlangen, bei den Städten bis 100.000 Einwohner siegte Bocholt, wie bereits 2003.

Kategorie: Großstädte mit über 200.000 Einwohnern
Münster konnte zwar seinen ersten Platz behaupten, wurde aber schlechter bewertet als 2003.

Die Konkurrenz, wie Kiel (2.Platz) und Oberhausen (3.Platz) schläft nicht, diese beiden Städte haben ihre Noten auffallend verbessert. Auf den weiteren Plätzen folgen Hannover, Bremen und Leipzig.

Die Fahrradstation am Bahnhof Münster bietet Platz für rund 3300 Räder - Auch das ist bundesweit Spitze. Foto: Presseamt Stadt Münster.


Download     Ergebnisse: Städte mit mehr als 200.000 Einwohnern (pdf, 2 S.)

Kategorie: Städte zwischen 100.000 und 200.000 Einwohnern
In dieser Kategorie waren die ersten beiden Plätze hart umkämpft. Nur knapp liegt Oldenburg hinter dem Sieger Erlangen. Den dritten Platz teilen sich Ingolstadt und Hamm.


Download     Ergebnisse: Städte mit 100.000 bis 200.000 Einwohnern (pdf, 2 S.)

Kategorie: Städte unter 100.000 Einwohner
Hier fiel die Entscheidung noch knapper aus. Fast gleichauf mit dem Sieger Bocholt liegen die Neueinsteiger Wesel und Westerstede auf dem zweiten und dritten Platz.


Download     Ergebnisse: Städte mit weniger als 100.000 Einwohnern (pdf, 6 S.)

Die Testfragen
Im Mittelpunkt des Tests standen Fragen des Fahrradklimas, der Sicherheit der Radfahrer, des Komforts beim Radfahren, dem Stellenwert in der Umsetzung und dem Zustand der Radverkehrsinfrastruktur bzw. Netz.


Download     Der Fragebogen des Fahrradklimatestes 2005 (pdf, 2 S.)

Durchschnittsnote nur 3,5
Die Ergebnisse weisen zwar auf leichte Verbesserungen in den meisten Städten hin, die Gesamtdurchschnittsnote von 3,5 zeigt jedoch, dass die Kommunen generell von sehr guten Bedingungen für Radfahrer noch weit entfernt sind. In den meisten Städten sind noch Probleme mit der allgemeinen Akzeptanz von Radfahrern vorhanden. Besonders schlechte Noten wurden für die Situation an Baustellen, den Konflikten mit Autos und der Problematik der Falschparker gegeben. Gezeigt hat sich aber auch, dass die Öffnung von Einbahnstraßen in Gegenrichtung in vielen Städten erfolgt scheinbar erfolgt ist, da dort die Noten nicht ganz so schlecht sind. Auch in den Bereichen der Wegemarkierung, der Erreichbarkeit der Stadtzentren und der Führung an den Hauptstraßen sind die Noten besser als der Durchschnitt.

Die große Teilnahme mit 26000 abgegebenen Fragebögen zeigt, dass das Interesse am Fahrradverkehr in der Bevölkerung vorhanden ist.

Die Befragung wurde im Rahmen des Projekts „Umweltentlastung durch mehr Radverkehr-Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans“ durchgeführt, das vom Umweltbundesamt finanziert wird.

Im Anschluss finden Sie die Ergebnisse des Fahrradklimatests 2003.



Ergebnis des Fahrradklimatest 2003: Münster ist die fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands

Gewinner aller Klassen im Fahrradklimatest 2003 von ADFC und BUND ist Münster mit einer Note von 1,8. In der Kategorie Städte von 100.000 bis 200.000 Einwohner gewann Erlangen mit einer Note von 3,2. Bei den Städten bis 100.000 Einwohnern hatte Bocholt mit der Note 2,1 die Nase vorn. Im Durchschnitt ergab sich eine Note von 3,8.

Die Werte wurden mit Hilfe von 8000 Fragebögen deutschlandweit ermittelt, wobei 148 Städte und Gemeinden zur Auswertung kamen.

Gewinner und Verlierer
Münster hebt sich mit seiner guten Note deutlich von den anderen Städten ab. In der gleichen Kategorie der Großstädte über 200.000 Einwohner erhielt Bremen (2. Platz) nur eine Note von 3,0, Oberhausen (3. Platz) eine 3,1.

In den Städten mit 100.000 bis 200.000 Einwohnern bekam selbst der 1. Platz Erlangen (s.o.) nur eine 3,2; die Differenz zum 2. Platz in dieser Kategorie war nicht groß: Oldenburg erhielt eine 3,4, Hildesheim eine 3,7.

Bei den Städten unter 100.000 Einwohnern schnitten Bocholt (2,1), Brühl (2,4) und Ettlingen (2,5; 3. Platz) am besten ab. In dieser Gruppe befindet sich aber auch die Stadt mit der schlechtesten Bewertung: Heiligenhaus mit der Note von 5,2.

Bewertungskriterien
In der Bewertung wurden die schlechtesten Noten vergeben für die Führung von Radfahrern an Baustellen und fehlende Aufstellmöglichkeiten für Radfahrer an Ampeln. Außerdem erhielten Städte, in denen die Grünvorlaufphasen an den Lichtsignalanlagen sowie die Kontrollen von Falschparkern auf Radwegen fehlten, schlechte Noten.
Die geringsten Probleme bereitete in den meisten Städten die Zufahrt ins Zentrum. Trotz aller Hindernisse ließen sich die meisten Befragten den Spaß am Radfahren nicht nehmen.

Auch wenn Teilbereiche positiv bewertet wurden, zeigt sich an den schlechten Durchschnittsnoten, dass die Angebotsqualität für Fahrradfahrer in deutschen Städten weiterhin unbefriedigend ist. Ende 2005 soll der Fahrradklimatest erneut erfolgen. Dann wird sich zeigen, ob das Projekt "Umweltentlastung durch mehr Radverkehr" bereits Früchte trägt.


Download     Ausführliche Ergebnisse des Fahrradklimatestes 2003 (4 Seiten).

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