Wasserläufer

SWR 1 Radiobericht am 16.5.2008: Wasserläuferprojekt am Hosenbach in Idar-Oberstein mit Sascha Schleich & Dirk Purper

Artenschutz direkt vor der Haustür, das Wasserläuferprojekt von Idar-Oberstein

Moderator: „Wer keine zweite Welt im Kofferraum hat, der sollte die Erde wenigstens gut behandeln. Während in Bonn gerade 6000 Delegierte auf der großen UN-Konferenz über die Erhaltung der Artenvielfalt diskutieren, da stellen wir in dieser Woche mal ganz konkrete Projekte vor aus RLP. Heute geht es hier um das Wasserläuferprojekt vom BUND und dem Land, da schauen Freiwillige nach, was in einem Bach an Leben zu finden ist.
SWR 1 Reporterin Sybille Jakobi, sie war am Hosenbach in Idar-Oberstein unterwegs mit einer Gruppe.“

Sybille Jakobi: „Es sieht aus wie auf einer Ansichtskarte. Die Bäume entlang des Bachlaufs, das saftige Grün der Brennnessel am Ufer, die Steine im Bach glitzern in der Sonne. Es ist ein sagenhaft idyllisches Plätzchen, wären da nicht die vielen, vielen Mücken und Fliegen. Doch genau deswegen sind wir da. Die kleine Truppe um Sascha Schleich sucht nach Fliegen, ganz bestimmten Fliegen.

Sascha Schleich: „Unsere Aufgabe ist es, Steinfliegen, Köcherfliegen und Eintagsfliegen an der Ufervegetation zu fangen, denn die Eintagsfliege oder gerade die Steinfliege, die laichen auch nur in naturnahen Bächen ab, also wo die Wasserqualität noch stimmt. Die gibt’s an belasteten Bächen nicht.“

Sybille Jakobi: „Hier gibt es Fliegen. Hosenbach ist ein naturnahes Gewässer und der kleine BUND Wasserläufertrupp hat die Fliegenlarven bereits unter den Steinen im Bach entdeckt.

Dirk Purper: „Da ist aber jetzt was drin.“
S.Sch: „Die guckt raus. Die guckt aus ihrem Kokon raus, den sie sich gebaut hat aus verschiedenen Steinen oder Pflanzenresten.“

Sybille Jakobi: „Jetzt aber gilt es, die voll entwickelten Fliegen zu sammeln. Denn von jeder von ihnen gibt es noch einmal etwa 100 Einzelarten und die sollen in einem Labor näher bestimmt werden. Und so ziehen die Wasserläufer mit dem Kescher am Bachufer entlang. Erst nach vielen Versuchen endlich ein Erfolg!“

Sascha Schleich: „Das da ist eine Steinfliege. Das sieht man schön an den anliegenden Flügelpaaren, die nach hinten anlegt sind und an den recht langen Fühlern. Die wird jetzt ganz behutsam in 60-70%igen Alkohol konserviert.“

Sybille Jakobi: „In das Röhrchen kommt dann noch ein kleiner Papierzettel mit Datum und dem Ort, wo sie gefangen wurde. Ein Speziallabor stellt dann fest, welche der vielen unterschiedlichen Steinfliegenarten damit am Hosenbach nachgewiesen ist. Für heute aber war´s das dann mit den Erfolgen. Nur eine einzige Steinfliege ging ins Netz. Enttäuscht aber ist deshalb niemand. Die kleine Gruppe wird dieses Wochenende erneut ihr Glück versuchen.“

Sascha Schleich: „Wir hatten ja die Larven davon gesehen, also wissen wir auch, dass sie irgendwann hier schlüpfen werden und dann werden wir sie auch noch fangen.“



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