Wasserläufer

aus: www.allgemeine-zeitung.de vom 1.Oktober 2008

Neugierige Entdecker mit nassen Füßen

Grundschüler erforschen mit Keschern und Sieben am Wassererlebnistag die Nahe


Gestern herrschte geschäftiger Trubeln am Fuße der Nahe, als die Zweitklässler der Grundschule Münchwiesen sich auf die Suche nach Lebewesen im Wasser machten. Beim Einfangen und Durchsieben blieben die Kleider da nicht lange trocken. Doch das störte die kleinen Entdecker wenig. Belohnt wurden sie mit gefundenen Larven, Flohkrebsen und Muscheln.Foto: Daniela Elsässer


BAD SOBERNHEIM Am Wassererlebnistag des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) tobten 19 muntere Zweitklässler der Grundschule Münchwiesen trotz nicht ganz so freundlicher Temperaturen unweit des Minigolfplatzes fröhlich am Ufer der Nahe herum.

Von Daniela Elsässer

Und einige Entdeckungshungrige zog es auch immer wieder bis zu den Knöcheln ins Wasser. Doch mit Gummistiefeln waren die Grundschüler darauf bestens vorbereitet. Nur die ein oder andere Hose saugte sich dann doch ordentlich mit Wasser voll. "Ich glaube, die Wechselkleidung ist schon aufgebraucht", bemerkte Dirk Purper dann auch bereits gegen 10 Uhr am Morgen. "Für die Kinder ist es ein Erlebnis, manche sind ganz wild darauf."

Als Mitglied des BUND übernahm Purper ehrenamtlich die Leitung des Ausfluges an den heimischem Fluss und so wimmelten es gestern am Nahebett nicht nur von Fischen, sondern die Zweitklässler waren eifrig bei der Sache. Bewaffnet mit Keschern, kleinen Schüsselchen und Sieben machten sie sich auf die Suche nach den Lebewesen, die im kalten Nass ihr zu Hause finden. Und würden fündig: "Wir haben vor allem Insektenlarven gefunden", erklärt Purper. Aber auch Muscheln und Flohkrebse ließen sich blicken.

Mit Hilfe von Karten, auf denen die verschiedenen Insekten abgebildet waren, wurden die Tierchen dann bestimmt. Dabei half auch Bachpate Wolfgang Pongs aus Sprendlingen fleißig mit. "So wird das Interesse und die Neugier der Kinder geweckt", kennt Pongs die Vorteile des praktischen Unterrichts. So erfuhren die Kinder von ihm dann auch, dass anhand der kleinen Lebewesen in der Nahe die Wasserqualität bestimmt werden kann. Je mehr Larven und Co. sich dort einfinden, umso besser die Qualität der Nahe. "Denn das Wasser ist ja ihre Lebensgrundlage."

In den vergangenen Jahren habe sich die Qualität der Nahe verbessert, und sie sei nun relativ sauber, erläutert Pongs, der bereits mit seinen Söhne das Ufer unsicher gemacht hat. "Es ist wichtig, dass Wissen weiter zu geben und das Bewusstsein für die Natur auch bei den jüngeren Generation zu schaffen", meint der Bachpate. Die Zweitklässler erwiesen sich als wissbegierige Zuhörer und waren eifrig dabei, die gefunden kleinen Lebewesen in Schüsseln an den aufgebauten Lehrtisch zu transportieren, um die Herkunft genau bestimmen zu können. Danach wurde sie selbstverständlich wieder in ihre natürliche Umgebung zurück gesetzt.

Auch für Leiter Purper war es die erste Aktion dieser Art, die er selbst betreut: "Ich möchte, dass die Kinder Spaß am Wasser haben und eine positive Erinnerung mit dem Fluss verbinden."

Aber auch die "Großen" will der BUND für die Gewässer begeistern. So läuft auch derzeit beim rheinland-pfälzischen Landesverband ein Projekt, das vom Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht gefördert wird. Hier erfassen ehrenamtliche Wasserläufer die Artenvielfalt an Flüssen und Bächen. Und sind hoffentlich genauso eifrig dabei, wie die Bad Sobernheimer Zweitklässler.


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