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Kreisverband Erfurt

Rundbrief 01/2009

Liebe Mitglieder des BUND-Stadtverbandes Erfurt, liebe Freundinnen und Freunde der Erde,

BUND-Arbeit macht Freude, wenn es auch manchmal ein mühsames Geschäft ist. Unsere Arbeit wird geplant und gebündelt in den monatlichen öffentlichen Vorstandssitzungen.
Hier einige Stichpunkte aus dem Jahr 2008:
Die kontinuierlich jährlich stattfindende Woche im Herbst war die von Jochen Girwert organisierte Stadtsafari. Unter den Themen an sieben Tagen in der Woche
- Zu den Nützlichen und Guten (Bienen),
- Ökologische Stadtführung auf dem Petersberg,
- Pilze kennen lernen,
- von der Genverschwörung,
- Parkführung,
- Steigerführung,
- Fledermauspirsch
war erwartungsgemäß letzteres der Renner mit rund 100 Teilnehmenden, vor allem Kinder. Der Abend wurde getragen von der Koordinationsstelle für Fledermausschutz in Thüringen.


Eine weitere wesentliche Arbeit an der Basis wurde von der Arbeitsgruppe Lagune auf dem BUND–Garten in der Werner-Uhlworm-Str. geleistet. Das Motto hieß Stadtnaturkul-tursommer und wurde unterstützt durch das Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Na-turschutz und Umwelt, die Stadt Erfurt und die Triasstiftung.
- Auftakt war der Afrikatag am 7. Juni mit musikalischer und kulinarischer Unter-malung durch den Deutsch Afrikanischen Verein Erfurt. Höhepunkt war das Puppenspiel von Gregor Schwank, der durch sein Marionetten-Theater mit Diashow „Das AIDS-Monster am Ruwenzori-Gebirge“ schilderte. Zu dieser Veranstaltung zählten wir mehr als 120 Besucher unter-schiedlichen Alters.
- Weiter ging es mit den Filmnächten und dem Film: „Blood Diamond“ am 5. Juli und dem Film: „Zimt und Koriander“ am 2. August. Dieser Film wurde durch ein besonderes Grill-ereignis der Organisation Slow Food Deutschland begleitet. Auch hier fanden sich jeweils mehr als 100 Zuschauer ein.
- Das 3. Naturgartenfest fand, fast schon traditionsgerecht, im Herbst am 6. Septem-ber statt. Neben dem Pressen von Erfurter Bio-Äpfeln zu Direktsaft durch fleißige Kinder- und Erwachsenenhände, führte der Kindergarten: „ Weltentdecker“ sein Erntedankfest durch. Die Klanginstallation: „TERRESKOP“ von Mila Burghardt gab es zu bestaunen und abends Musik von der Berliner Band: „Brot und Spiele“.
- Neben dieser Veranstaltungsreihe kam es auch zu vielen „zufälligen“, aber ebenso wichtigen Ereignissen. Wir konnten im Rahmen der internationalen Tagung: „URBIO“ im Mai Fachleute aus dem Bereich Naturschutz über unsere Fläche füh-ren und mit einer Posterpräsentation an der Tagung teilnehmen. Mit Gästen der FH Erfurt aus Indonesien konnten wir im Juni einen Bambus Pavillon bauen und am 8. Juni durch das Fachpublikum der Open Gardens „inspizie-ren“ lassen. And last but not least, hat Finn-Ole Heinrich 2 Lesungen mit seinen Kollegen auf unserer Fläche gegeben.


Der von Eva Lenz gut vorbereitete und von der Stadt Erfurt unterstützte Fotowettbewerb „Lebensräume“ lag etwas im Schatten der Entente florale mit ihren vielfältigen Aktivitäten. Trotzdem haben wir uns gefreut, dass das Redaktionsteam der Schülerzeitung der Schule für motorische und körperliche Entwicklung (Förderzentrum 1) in der Warschauer Str. den ersten Preis erringen konnte, der für die Anschaffung einer Digitalkamera verwendet wurde. Mit Stolz zeigten mir die Kinder bei der Preisübergabe ihr Biotop, ein wahres Refugium inmitten von Hochhäusern!

Viel Zeit und Kraft hat die Arbeit „Erfurt anders entdecken – ein grüner Stadtführer“ gekostet und manchmal hatten wir das Gefühl auf der Stelle zu treten. Um Spenden und Fördermittel zu erhalten, haben wir Inhaltsangabe und eine Tour unter aktiver Mithilfe einer Grafikerin modellhaft erarbeitet und drucken lassen. Wir hoffen, dass wir genügend Mittel erhalten und uns der Durchbruch in diesem Jahr gelingen wird.

Bei der geplanten Solar- und Ökosiedlung am Bonifaciusbrunnen ist nun endlich – im wahrsten Sinne des Wortes - grünes Licht gegeben. Wenn auch unter ökologischen Gesichtspunkten der Bau von Mehrfamilienhäusern gegenüber Einfamilienhäusern vorteilhafter ist - u.a. wegen des höheren Flächenverbrauchs und der größeren Wohnfläche pro Person bei Einfamilienhäusern – arbeitet der BUND Stadtverband im Beirat trotzdem mit. Er setzt sich dafür ein, dass mit der geplanten Solar- und Ökosiedlung auch für Erfurt ein ökologisch vertretbares Modell für Einfamilienhäuser geschaffen wird. Als Vorteile sind u.a. zu nennen:
- Stadtnahes Baugebiet
- Einhaltung der Kriterien der Grünen Hausnummer als Mindeststandard
- Keine Anwendung von den fossilen Brennstoffen Öl und Gas
- Hausausrichtung mit optimaler Nutzung der Sonnenenergie und
- Hausbau mit optimaler Wärmedämmung und weitgehende Nutzung von nachhaltigen Baumaterialien


Die Aktion „Rettet die Kastanien“ im Erfurter Venedig - initiiert durch die spontan gebildete BI, logistisch und finanziell durch den BUND Stadtverband Erfurt unterstützt und in Zusammenarbeit mit Stadtrat und der Stadtverwaltung - hat mit der Pflanzung von einer Traubenkirsche und Bepflanzung von 30 m² Wiesenfläche ein positives Ende gefunden.

Die von uns betreute Seminarfacharbeit „Titandioxid – ‚Abgaskiller’ oder ‚Beruhigungspille’“ von Philipp Wegerich von der Kooperativen Gesamtschule „Am Schwemmbach“ wurde erfolgreich verteidigt. Das Ergebnis der Messungen vor und nach der Verlegung von Straßenpflaster mit TiO2 als photokatalytischem Katalysator zur Stickstoffoxidminderung am Gothaer Platz wird die Stadt Erfurt sicher noch weiter beschäftigen.

Auf 2 Veranstaltungen – die Mitgliedervollversammlung im März und die Ehrenamtsfeier im Dezember – wurden diesmal mit Einladungskarten aufmerksam gemacht. Wie finden Sie diese Art der Veranstaltungsinformation? Die Vorträge von
- dem Projektleiter „Regionale Entwicklung Erfurter Seen“ Ralf Holzapfel „Entwicklung der Bergbaunachfolgelandschaft Erfurter Seen“,
- Björn Burmeister von der „Tagung Klimawandel, Welternährung, Rohstoffkrise“ am 3.12.09 in Berlin und
- Sascha Abendroth über Neuseeland „ Land und Leute und die kleinen Umweltsünden der ‚Kiwis’"
bereicherten die Abende. Besonders die von BUND, Brot für die Welt und Evangelischem Entwicklungsdienst beim Wuppertalinstitut für Klima, Umwelt, Energie in Auftrag gegebene Studie „Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt“ wird uns noch weiter beschäftigen. Die Studie beruht auf einem fundierten Faktenwissen, liest sich aber spannend wie ein Krimi.


Wir freuen uns über weitere Kandidaten für den im März zu wählenden Vorstand und weitere Mitstreitende; denn auch im Jahr 2009 wird es eine Stadtsafari geben, werden Aktionen im BUND-Garten in der Uhlwormstraße. stattfinden und zahlreiche weitere zu lösende Aufgaben auf uns warten.

Ihr Jürgen Witthauer
Vorsitzender des BUND-Stadtverbandes





Einladung

Mitgliedervollversammlung BUND-Stadtverband Erfurt
Termin: 17. März 2009 19.30 Uhr

Ort: BUND Trommsdorffstraße 5
1. Begrüßung durch den Vorsitzenden
2. Vortrag: „Aktuelle Grünplanungen in Erfurt“
Dr. Rüdiger Kirsten, Garten- und Friedhofsamt der Stadt Erfurt
3. Tätigkeitsbericht durch den Vorsitzenden
4. Bericht über die Finanzprüfung
5. Diskussion
6. Abstimmung über die Entlastung des Vorstandes.
7. Vorstellung der Kandidaten und Wahl des Vorstandes
8. Vorstellung und Wahl der Finanzprüfer
8. Verschiedenes





Widerstand lohnt sich – Thüringer Landwirtschaft 2009 gentechnikfrei

15. Februar 2009, 21.30 Uhr: Das Standortregister des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelwirtschaft, in dem mindestens drei Monate vor der Aussaat alle Gentech-Versuche gemeldet werden müssen, zeigt für Thüringen eine einzige Fläche, auf der 2009 gentechnisch veränderter Mais angebaut werden soll. In der Gemarkung Dachwig wird im Rahmen eines Bundessortenversuches auf 3.500 m2 Gentech-Mais der Sorte MON 810 stehen. Ansonsten keine weitere Anmeldung? Wo sich doch in den anderen ostdeutschen Bundesländern die Gentechnik breit macht – Sachsen-Anhalt (26 Meldungen), Sachsen (66), Mecklenburg-Vorpommern (25) und Brandenburg (66).

Einerseits rechnet das „Aktionsbündnis für eine gentechnikfreie Landwirtschaft in Thüringen“ mit einer gezielten, durch den Pharmakonzern Monsanto gesteuerte Aktion: die spätmöglichste Anmeldung mehrerer Agrarbetriebe, alle zur selben Zeit, um die Medienaufmerksamkeit und den Widerstand zu „streuen“. Andererseits wird kein Landwirt, der etwas von seiner Arbeit versteht, nach dem 15. Mai noch Mais aussäen – dann beginnen in Thüringen erfahrungsgemäß die trockenen Wochen, ein denkbar schlechter Start für die junge Saat. Aber es wäre nicht das erste Mal, dass es Monsanto nicht um Erträge, sondern um Akzeptanzbeschaffung geht. Soll heißen, möglicherweise wird es noch Anmeldungen geben, weil Monsanto die Ertragsausfälle ausgleicht.

Doch selbst wenn Thüringen in diesem Jahr vom kommerziellen Gentech-Anbau verschont bleibt: Wir tun gut daran, wachsam zu sein und uns auf eine große Auseinandersetzung vorzubereiten. Denn kampflos wird Monsanto Thüringen nicht verlassen. Zu groß sind die Erklärungsnöte bei der Frage, warum die Thüringer Landwirte sich so ganz anders verhalten als die in den anderen ostdeutschen Bundesländern – der Freistaat ist deshalb mit Sicherheit Schwerpunktgebiet des Gentech-Konzerns. Verbündete sind für uns besonders die Imker und die Landbesitzer, die Grund und Boden an die Agrarbetriebe verpachtet haben.

Apropos Dachwig: Bereits im vorigen Jahr gab es im Zusammenhang mit dem erfolgreichen Widerstand gegen den geplanten Anbau vom MON810-Mais in Großfahner besorgte Bürgerinnen und Bürger aus Dachwig und Umgebung, die in der Auseinandersetzung den Gentech-Versuchsanbau um Unterstützung baten. Wir sollten ihnen helfen – damit Thüringer Felder im Jahr 2009 gentechnikfrei bleiben.

Dr. Frank Augsten
Sprecher „Aktionsbündnis für eine gentechnikfreie Landwirtschaft in Thüringen“

Infos:
www.keine-gentechnik-thueringen.de
www.oekoherz.de
www.standortregister.de


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