Jahresbericht 2003



Regionale Vermarktung

Broschüre "Natürlich regional" Die regionale Vermarktung war ein thematischer Schwerpunkt unserer Arbeit in 2003. Alle Direktvermarkter und Bioläden in der Region wurden von Mitgliedern des Vorstands besucht. Dabei wurden Daten erhoben und anschließend ausgewertet. Schließlich wurde das Ganze zu einem Einkaufsführer des Ortsverbands zusammengefasst, der sich in der Region zu einem Renner entwickelt hat. Es wurden 3000 Exemplare gedruckt. Die Kosten beliefen sich auf rund 1500 €. Leider haben wir es nicht geschafft, die gesamten Kosten über Werbeeinnahmen zu finanzieren. Der Ortsverband hat für dieses Projekt ca. 750 € selbst aufwänden müssen. Wir finden, es hat sich gelohnt!

Äpfele und Birnle in Waldbronn wieder zu haben
Nach langem Bemühen haben wir es endlich geschafft! Unser Streuobstwiesensaft aus der Region ist im hiesigen Handel wieder zu haben. Man erhält ihn im Getränkehandel Steppe in Waldbronn.

Landschaftsschutz

Patenschaft Hetzelbach
Im Februar trafen wie uns mit dem Schwarzwaldverein und schnitten an einem Abschnitt entlang des Bachs die Weidengebüsche zurück. Die Maßnahme dient dazu, das Tal als offenes Wiesental zu erhalten. Da die Gemeinde sich nicht in der Lage sah, den Gehölzschnitt zu entfernen, mussten wir im Herbst noch einmal raus, um auch diese Arbeit zu erledigen. Dabei wurde auch gleich ein nicht abgeholter Heuballen entsorgt und der zugewucherte Zugang zur hinteren Brücke wieder freigelegt. Wegen der weiteren Pflege haben wir bei einem Ortstermin mit der Umweltberaterin Isa Weinerth darauf gedrängt, dass der von uns frei geräumte Abschnitt nochmals gemäht wird und zwar so, dass auch der Bereich direkt am Weidengebüsch bearbeitet wird, sonst werden wir erleben, dass die Wiese doch immer weiter verbuscht. In allernächster Zukunft steht als Ausgleichsmaßnahme für die Bauarbeiten der AVG die Offenlegung des Hetzelbachs in den Albwiesen an. Zu den Planungen haben wir bereits vor Jahren Stellung genommen, ihre Verwirklichung werden wir aufmerksam begleiten.

Stellungnahmen

Darsbach
Der kleine Bach, der in einer Senke zwischen Langensteinbach und Mutschelbach verläuft und schließlich im Bocksbach mündet, ist zwar idyllisch gelegen, weist aber aus ökologischer Sicht doch zahlreiche Defizite auf. Bei einem Vor-Ort-Termin mit dem Leiter des Garten- und Umweltamts der Gemeinde Karlsbad, Dr. Klaus Rösch, haben wir den Bachlauf näher in Augenschein genommen und konstruktive Verbesserungsmaßnahmen besprochen. Mit guten Argumenten und hat unsere BUND-Ortsgruppe zusammen mit dem Umweltamt und der Unteren Naturschutzbehörde das Regierungspräsidium dann davon überzeugt, den Darsbach im Rahmen der Eingriffs- Ausgleichsregelung für die geplante Randentlastungsstraße Langensteinbach ökologisch aufzuwerten. Das gravierendste Problem allerdings, an dem der Darsbach krankt, ist die Belastung mit Abwässern aus den im Einzugsgebiet des Oberlaufs befindlichen landwirtschaftlichen Betrieben "Im Steinig". Dieser Missstand kann allerdings aus Gründen des Verursacherprinzips in der laufenden Ausgleichsplanung nicht angegangen werden. In einer Stellungnahme haben wir gegenüber dem Regierungspräsidium und der Gemeinde Karlsbad auf diese Situation hingewiesen und auf Abhilfe gedrungen. Wir werden den weiteren Verlauf dieses Verfahrens kritisch begleiten.

Bebauungsplan Neuer Heubusch Waldbronn
In unserer Stellungnahme zum Plan für dieses ca. 6 ha große Baugebiet im Norden von Busenbach haben wir für den größtmöglichen Erhalt der vorhandenen Obstbäume und für einen breiteren Randstreifen plädiert. Was die Energieversorgung anbelangt, so ist eine Nahwärmeversorgung aus Kostengründen leider gescheitert. Das vorgelegte Ausgleichskonzept zum Bebauungsplan, das eine Renaturierung des Kurparksees und die Offenlegung des Odenbachs vorsah, war nach unserer Ansicht nicht ausreichend. In unserer Stellungnahme haben wir uns klar für die Sanierung des Kurparksees als erste Priorität im Verfahren ausgesprochen. Schließlich ist der schlimme Zustand des Kurparksees seit vielen Jahren ein thematischer Dauerbrenner für unseren Ortsverband. In mehreren Vor-Ort-Terminen und bei Fachbehördengesprächen haben wir uns für diese Sache eingesetzt. Der wasserrechtliche Stand der Angelegenheit sowie die Kostenfrage sind bisher nicht geklärt, so dass der Ausgang noch immer ungewiss ist. Wer Details wissen möchte, kann sich gerne an den Vorstand wenden.

Weitere Aktivitäten

Agendaprojekt "Naturerfahrung für Kinder im Grundschulalter"
Nachdem wir in 2002 ein Konzept erarbeitet hatten, ging es im letzten Jahr um die Umset-zung. Wir wollen eine Grundschulklasse vom ersten bis zum vierten Schuljahr begleiten und den Kindern dabei Naturerfahrungen vermitteln. In der Klasse 1b (jetzt 2 b) der Albert-Schweitzer-Schule mit der Klassenlehrerin Frau Holletzek, fanden wir eine gute Partnerin. Ebenfalls mit von der Partie ist die Gemeinde Waldbronn mit ihrer Umweltberaterin und Agendabeauftragten Frau Weinerth. Weitere Akteure wie z.B. die Obst- und Gartenbauverei-ne werden je nach Thema mit einbezogen. Frühling in den Obstwiesen, Basteln von Nisthil-fen für Wildbienen und von Ohrwurmverstecken, ein Besuch im Kräutergarten, das Pflanzen eines Obstbaums und eines Weidengebüschs sowie ein Winterspaziergang mit Schmücken eines Weihnachtsbaums für die Tiere des Waldes standen in unserem ersten Projektjahr auf dem Programm. Idee und Konzept der "Naturerfahrung für Kinder im Grundschulalter" sind auch außerhalb unseres Ortsverbands, so z.B. auf der Ebene des Landesverbands auf eine zustimmende Resonanz gestoßen. Außerdem wurden Teile daraus auch in einer Schule in Schöllbronn realisiert.

Kräutergarten
Den Bekanntheitsgrad des Kräutergartens zu erhöhen, stand 2003 im Zentrum unserer Bemühungen. Dies ist uns mit der Herausgabe unseres Faltblatts zum Kräutergarten sicher gelungen. Wir erhalten dazu immer wieder sehr positive Rückmeldungen. Wesentlichen Anteil am Erfolg der Veröffentlichung hat das schöne Titelblatt, das unser Mitglied Jochen Straehler-Pohl gestaltet hat. Das Faltblatt ist in einer Auflage von 5000 Stück gedruckt worden. Die Kosten haben wir durch Sponsoren fast vollständig erstattet bekommen. Den Anteil des BUND haben wir abgearbeitet, indem wir das Falten der Blätter selbst übernommen haben.
Natürlich gab es auch im Garten selbst wieder jede Menge zu tun. So mussten wir die erst im vergangenen Jahr neu gesetzte Lavendelhecke schon wieder erneuern, da die jungen Pflanzen den Spätfrösten zum Opfer gefallen waren. Unsere Kompostlege haben wir mit einem Wei-dengeflecht kreativ verschönert. Wir freuen uns über eine Verstärkung unseres Gärtnerinnen-teams und sind zuversichtlich, dass wir auch im kommenden Jahr den Garten werden anspre-chend erhalten können. Für eine in der Diskussion stehenden Erweiterung fehlt uns allerdings noch die Kraft.

Obstbaumpflanzung auf dem ehemaligen Motoballplatz
In diesem doch außergewöhnlich heißen und trockenen Sommer mussten die im letzten Win-ter neu gesetzten Bäume immer wieder gegossen werden. Bis auf zwei konnten wir alle retten. Im Winter ergänzten wir unsere Pflanzung um fünf Ebereschen, die der Obst- und Gartenbauverein Reichenbach gestiftet hat.

Lokale Agenda 21 Waldbronn
Außer in dem schon vorgestellten Agendaprojekt "Naturerfahrung für Kinder im Grundschul-alter" engagieren wir uns innerhalb der Lokalen Agenda 21 Waldbronn in der Gruppe "Soziales Wohnen und Umwelt". hierin speziell in den Projektgruppen "Grünflächen" und "Energie".

Amphibienschutz

Wenig Frösche und Kröten gab es diesmal an der Strecke zwischen Langensteinbach und Mutschelbach einzusammeln. Wie in den vergangenen Jahren auch haben wir uns während der Wanderungszeit im Frühjahr einmal in der Woche an der Aktion beteiligt.

Gremien

Natürlich waren wir auch 2003 im Umweltbeirat Waldbronn und im Naturschutzbeirat Karls-bad vertreten. Nach wir vor ist dabei allerdings die Arbeit des Umweltbeirats unbefriedigend. So gab es z.B. nur eine einzige Zusammenkunft dieses Gremiums in 2003.

Ausflüge

Ersinger Springenhalde
Im Mai unternahmen wir unter der Führung von Dr. Andree Keitel eine botanische Exkursion im Naturschutzgebiet "Ersinger Springenhalde". Das kleine Naturschutzgebiet direkt vor unserer Haustür zeichnet sich durch artenreiche magere Hangwiesen auf Kalkstein aus. Viele ausgesprochen seltene Pflanzen, darunter zahlreiche Orchideenarten sind hier zuhause.

Radtour durch Waldbronn und Karlsbad
Sehen, was vor der Haustür ist - unter dieses Motto könnte man die Radtour stellen, die wir möglichst einmal jährlich unternehmen. Wir besuchten diesmal kommunalpolitische Brenn-punkte wie das Baugebiet Neuer Heubusch in Waldbronn, die Trassenführung der geplanten Westumfahrung in Langensteinbach und die Gewerbegebietserweiterung in Ittersbach. Natürlich widmeten wir uns auch den Schönheiten unserer Flur und besichtigten unsere "Tatorte" wie die verschiedenen Hecken- und Obstbaumpflanzungen.

Exkursion in den Naturpark Nordschwarzwald mit Führung durch das Naturschutz-Zentrum Ruhestein
In das Kerngebiet des neuen Naturparks führte uns die Exkursion, die wir über die VHS Waldbronn anboten. Wir erfuhren viel über die Entstehung und weitere Pflege der Grinden auf den Höhenzügen, über das Auerhuhn und die Wälder rund um den Ruhestein. Mit der Auswirkung des Orkans "Lothar" machten wir uns auf einem spannenden Erlebnispfad, der uns durch eine naturbelassene Sturmwurffläche führte, vertraut.