Ortsverband Königstein-GlashüttenTatort Kelkheim und Königstein: Krimi thematisiert Auseinandersetzung um B8 neu
Der fiktive Bund für Umwelt, Natur- und Tierschutz in Europa, von der Autorin BUNTE genannt, ist die Organisation in der sich der Ermordete engagiert hat. Im Stadtparlament Kelkheims hat er immer wieder für Aufruhr gesorgt und war Jugendlichen ein Vorbild. Warum und von wem er ermordet wurde, verraten wir hier nicht. Für uns ist das Buch eine schöne und kurzweilige Hommage an die Landschaft und den Lebensraum, die durch den Bau der B8 gefährdet sind. Den Krimi kann man unter Nele Neuhaus hier klicken... bestellen . Viel Spaß! Spontane Schüleraktion18. Mai 2006Heute erreichten uns 90 Einwendungen aus einer Königsteiner Schule. Die Schüler hatten spontan und völlig losgelöst von unseren eigenen Aktionen ihre demokratischen Rechte selbst wahrgenommen und hatten ihre Mitschüler motiviert gegen den Bau der B8-Westumgehung ihre Stimme zu erheben. Das selbstgestaltete Plakat hing zwischen den Bäumen. Wir freuen uns sehr über diesen Ausbruch spontanen Bürgerwillens! Das von den Schülern selbst gemalte Plakat machte letzte Woche auf die Unterschriftensammlung aufmerksam. Letzte Aktion zum ROV B8 am Naturfreundehaus BilltalhöheMit folgender Einladung hatten wir eingeladen:
Es kamen sehr viele Besucher, Kleine und Große, so dass wir alle Aktionen erfolgreich durchführen konnten. Nach drei Stunden hatten wir 130 Einwendungen in der Sammelbox, die Kinder hatten das Trassengebiet nach ihren Vorstellungen gestaltet und die dritte Karte war von Erwachsenen umbenannt worden B8-Trassengebiet gehört den Kindern und NICHT der Strasse... Kinder in Aktion.... Die Karte wird von den Kinder mit Bildern "besetzt" Erwachsene diskutieren an der Ausstellung Konzentrierte Prüfung der Daten Einwendungen werden unterschrieben und in die Sammelbox geworfen Kronberger Unterstützung! Neue Namen für Lieblingsorte Die kommentierte Karte entsteht und wird besprochen Gespräche Interessiertes Publikum Die Lärmdarstellung aus den offiziellen Akten gibt vielen zu denken... Nach dieser Aktion steht die B8-Ausstellung bis Ende der Einwendungsfrist bei "Bürobedarf Lindlau" in der Hauptstr.7 in Königstein. Dort können Einwendungen bis Donnerstag abend abgegeben werden. Sollte die Einwendung erst am Freitag, den 19. Mai 2006 abgegeben werden, kann sie nur noch per Fax fristwahrend ans Regierungspräsidium gesendet werden. Fax-Nr: (0 61 51) 12 89 14 Ein herzliches Dankeschön an Klaus Becker (BUND Kronberg) für den Großteil der Bilder, Nicole Höltermann für die Leitung der Kindermalaktion und allen Freunden und Besuchern, die uns in den letzten Wochen auf überwältigende Weise unterstützt und motiviert haben! GEMEINSAM SCHAFFEN WIR ES!!! WEITERSAGEN!!!! Daten aus den Akten zum RaumordnungsverfahrenWußten sie, dass die Planung der B8-neu jetzt mit den Haushaltsmitteln der Städte Königstein und Kelkheim vorangetrieben wird, weil diese Straße in Berlin kein Planungsrecht hat?Wußten Sie, dass nach Bau der B8-neu....
Pressemitteilung zur neuen Königstein-WanderkarteAm 26.10.05 veröffentlichte die Kur- und Stadt-Information eine qualitativ hochwertige Karte für Königstein und Umgebung im Maßstab 1:15.000.Hier unsere Pressemitteilung dazu: Pressemitteilung 27.10.2005 BUND: Neue Königsteiner Wanderkarte blendet Wanderwege auf geplantem B8-West-Trassenverlauf aus Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland - Ortsverband Königstein-Glashütten begrüßt die gestrige Veröffentlichung der neuen Wanderkarte für Königstein und Umgebung. Dies sei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, um den Einwohnern und Besuchern Königsteins die Natur rund um Königstein nahe zu bringen. Auf Verwunderung stößt indes die stiefmütterliche Behandlung wichtiger Natur- und Erholungsräume seitens der Kartengestalter: Das bei der Europäischen Union gemeldete FFH-Gebiet Bangert wird nur am Rande gestreift, die unzähligen Verbindungswege zwischen dem Gebiet südlich Schneidhains und dem Ölmühlweg werden nicht als Wanderroute empfohlen. Ein einziger Weg wird für die Wanderung zwischen Roter Mühle und Rettershof empfohlen, die Querverbindung zum überregional und historisch bekannten Viktoriaweg wird nicht hergestellt. Der BUND vermutet, dass die Menschen davon abgehalten werden sollen, dieses aus Naturaspekten wertvolle Gebiet zu besuchen. Damit sollen ungehindert die Pläne zur Zerstörung dieses Gebietes durch den Bau einer B8-Westumgehung vorangetrieben werden. Es sei sehr verwunderlich, dass die Stellen, denen der Zusammenhang zwischen Kur- und Erholung und intakter Natur klar sein sollte, sich für diese Art der Informationspolitik hergeben. Die neue Wanderkarte streue in dieser Hinsicht leider nur Sand in die Augen der naturliebenden Einwohner und Besucher Königsteins. Es bleibe Wunschdenken der Kartengestalter in einigen Jahren die vierspurige B8-neu in die Wanderkarte einzeichnen zu dürfen. Der BUND werde nicht nachlassen weiterhin die Bevölkerung über den Wert des bedrohten Gebietes sowie der nicht ausreichenden Entlastungswirkung durch die B8-neu aufzuklären und fordert die Bevölkerung auf, verstärkt das bedrohte Gebiet zwischen Naturfreundehaus, Stoltze-Plätzi, KTC, Roter Mühle und Rettershof zu besuchen. Einladung zur nächsten Begehung22.10. 05(Sa): SchneidhainRodelberg, Baugebiete und neue B8 (Mitte) Treffpunkt: 14.30h Rodelberg (Hinter Kindergarten Am Hohlberg) Wanderung am wilden Billtal, von der B8-Westumgehung bedrohtBericht über die Wanderung im Billtal:ALK-Webseite So sieht das wilde Billtal heute aus - unberührt, wild, naturnah Nach dem Willen der CDU/FDP in Königstein und Kelkheim soll hier in Zukunft eine 350 m lange und zwischen 20 und 50 m hohe Brücke stehen. Diese Brücke wird dreispurig befahrbar sein. Zitat aus den Unterlagen zum Raumordnungsverfahren, wie sie dem Regierungspräösidium Darmstadt von den Bürgermeistern vorgelegt wurden (S. 207 UVS B8 (neu)): "(Die Brücke) liegt innerhalb geschlossener Waldgebiete. Aufgrund der Steilheit des Billtals ist die Talbrücke dennoch im näheren Umfeld deutlich sichtbar. Eine hohe Einsehbarkeit betseht entlang des Borgnisweges östlich der geplanten Trasse sowie im Bereich der Billtalhöhe und der angelteiche. Auch das Billtal selbst mit Stoltze Plätzi würde durch das Brückenbauwerk erheblich beeiträchtigt. ES handelt sich um ein beliebtes Naherholungsgebiet mit zahlreichen Wanderwegen." Begehungs-Teilnehmer zeigen sich entsetzt über das Ausmaß der zu erwartenden Naturzerstörung Begehung mit der ALK Begehung B8-TrassePressemitteilung 21.8.2005Begehung der geplanten B8-Trasse bei Kelkheim: B8-Westumgehung Katastrophe für die Menschen Auf Einladung von Anna Lührmann MdB - Die Grünen- nahmen auch Vertreter des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland an der Begehung zwischen Kelkheim Hornau und dem Rettershof teil. Über 50 interessierte Bürger wanderten am Freitag abend durch die Wiesen und angrenzenden Wälder. Der BUND wies bei dieser Gelegenheit insebesondere auf die Auswirkungen eines B8-West-Neubaus für den Menschen hin. Da der Naturverbrauch unstrittig sei, müsse nun vermehrt das Augenmerk auf die versprochene Entlastungswirkung der B8-neu gerichtet werden. Eine Entlastungsstraße sei nach Auskunft der Verkehrsexperten des BUND erst ab einer Entlastung der Menschen um 50% gegeben. Dieser Wert werde von der B8-neu an keiner einzigen Stelle erreicht. In Königstein verspreche man den Menschen durch die autobahnähnlich ausgebaute Straße höchstens eine 34%ige Entlastung am Kurbad - an anderen Stellen werde mehr Verkehr durchfließen. Östlich vom Königsteiner Kreisel, in Schneidhain und an anderen Stellen werde der Verkehr deutlich zunehmen. Selbst an den Kelkheimer Brennpunkten bleibt die Entlastung unter 50%. Durch die B8-West werden heute ruhige Wohnbereiche in Schneidhain, am Ölmühlweg-Grüner Weg in Königstein und in Kelkheim-Hornau neu verlärmt. Die Lärmkarten, die vom planenden Büro Dorsch Consult zur Verfügung gestellt wurden, verharmlosen die Lärmbelastung, da den Berechnungen eine Maximalgeschwindigkeit von 80kmh zugrunde liegt. Zur fehlenden Entlastungswirkung und der zusätzlichen Verlärmung kommt noch die Zerstörung des Naherholungsgebiets für das Rhein-Main-Gebiet hinzu. Unzählige Wanderwege werden durch die drei- bis vierspurige Straße unwiederbringlich zerstört - der Tourismus erhält einen herben Schlag. Die drei Brücken werden die Straße weithin sicht- und hörbar für die Königsteiner Kurgäste machen. Die erste Brücke wird das Billtal in 50 m Höhe auf einer Länge von 350 m queren, die zweite Brücke wird das Liederbachtal auf einer Höhe von 32 m überspannen und 438 m lang sein, die dritte Brücke entsteht am Ölmühlweg neben der KTC (Höhe 4,7 m, Länge 17 m). Rote Mühle, Rettershof, KTC und Naturfreundehaus verlieren ihre naturnahe Umgebung. Die Anglerteiche werden aufgegeben. Der BUND plädiert nach wie vor dafür, die Kelkheimer und Königsteiner Verkehrsprobleme getrennt zu betrachten und zu lösen. Für Königstein sollte eine Untertunnelung ernsthaft diskutiert werden, sowie strikte Durchfahrverbote für LKW auf der B455 durchgesetzt werden. Für Kelkheim käme ebenso eine Untertunnelung an der Bahnschranke in Frage, sowie intelligente ÖPNV-Konzepte. Wanderung am Liederbachtal mit gemütlichem Ausklang in der roten Mühle Erläuterungen am Wegesrand Die nächste Begehung soll im wilden Billtal stattfinden Blick in das vom Brückenbau bedrohte Billtal Auswirkung des B8-Neubaus auf die Menschen1. Die Menschen in Kelkheim und Königstein erwarten eine deutliche Entlastung vom innerstädtischen Verkehr nach Bau der Westumgehung. Diese Entlastung wird jedoch nicht stattfinden. In Königstein wird an nur einem Standort eine Entlastung um höchstens 34 % erwartet. Alle anderen Entlastungszahlen liegen darunter.Eine Entlastungsstraße wird erst als eine solche betrachtet, wenn sie mindestens 50% des Verkehrs aus der Stadt heraushält. Selbst in Kelkheim wird ein 50%-ige Entlastung NICHT ERREICHT! Rechenbeispiel zur Verdeutlichung: Berechnung auf der Datenbasis 2001 (Dorsch Consult): 22.800 Autos in 24 Stunden bedeuten 16 Autos pro Minute Eine Entlastung von 34,5% resultiert in: 10,3 Autos pro Minute. d.h. fährt heute alle 3,75 sec ein Auto am Königsteiner Kurbad vorbei, so wird nach Bau der B8-neu alle 5,83 sec ein Auto am Kurbad fahren. Dies wird von den Anwohnern nicht als Entlastung wahrgenommen werden! An anderen Stellen beträgt die Entlastung einige hundert KFZ bis zu 17%. Eine Zunahme des Verkehrs wird in Schneidhain, am Ölmühlweg, am Kreisel Richtung Kronberg erwartet usw. 2. Das Naherholungsgebiet zwischen Roter Mühle, Rettershof und Naturfreundehaus, mit seinen unzähligen Wanderwegen wird unwiederbringlich zerstört. 3. Kelkheim Hornau und Königstein-Schneidhain und Königstein am Ölmühlweg werden verlärmt. (Originallärmkarten demnächst hier) Die Brücke über dem LiederbachtalDas untere Foto gibt einen Eindruck von der Höhe des geplanten Brückenbauwerks. Das Kelkheimer Kloster ist für den Größenvergleich auch ins Bild einmontiert worden.Fotomontage von Manfred Guder, BUND-MTK Die Brücken1. Brücke:Im Liederbachtal ist eine 32 m hohe und 438 m lange, 21 m breite, vierspurig ausgebaute Brücke geplant.Von der Burg Königstein aus wird sie "prächtig" anzuschauen sein. Um ein Gefühl dafür zu vermitteln worüber Politiker am grünen Tisch ohne Kenntnis der Fakten abstimmen, hat der BUND Kelkheim heute Luftballons auf über 30 m Höhe steigen lassen. Das Foto zeigt die Burg Königstein im Hintergrund. Luftballons simulieren in etwa die Höhe der Brücke über das Liederbachtal Dieses Tal wird unwiederbringlich zerstört, hier wandert man heute zur Roten Mühle 2. Brücke: Die Einfahrt vom Ölmühlweg in die B8 wird mit Ohren und einer Brücke gestaltet: Höhe: 4,7 m Länge: 17 m Breite: 22,5 m 3. Brücke: Eine weitere Brücke wird das Billtal überspannen: Höhe:20 m Länge:350 m Breite: 16,75 m Der Mensch im MittelpunktDen Umweltverbänden wird oft vorgeworfen sich mehr für den Molch einzusetzen, als für den Menschen.Hier einige Fragen, die für die Menschen in Königstein von enormer Bedeutung sind: 1. Wie wird die Lärmbelastung, die auf mein Haus zukommt, nach Bau der B8-neu sein? Königstein ist mit den Stadtteilen Mammolshain, Falkenstein und Schneidhain ein Kurort. Für Kurorte gelten strenge Lärmwerte. s. auch die Vorschriften der TA-Lärm: TA-Lärm im Bundesimmissionsschutzgesetz 2. Sind Schneidhainer etwa Königsteiner zweiter Klasse und gilt für sie nicht die TA-Lärm? 3. Werden die Menschen das Gebiet zwischen Schneidhain/Johanniswald und Roter Mühle und Rettershof und Ölmühlweg- Naturfreundehaus noch als Erholungsraum nutzen können, wenn dort vier- und dreispurig die B8 verläuft? 4. Werden wir die Brücken sehen und den darüber rauschenden Verkehr hören? 5. Wie werden unsere Wasservorräte geschützt? Wenn ein Gefahrguttransporter auf der abschüssigen 12%-Steigung verunglückt - wo kommt dann unser Wasser her? Verharmlosung und fragwürdige ZahlenUntere Datei-Downloads bieten die Möglichkeit die Original-Unterlagen zur B8-Planung selbständig zu analysieren.Die Behauptung von Bürgermeister Fricke (Königstein), die B8 sei zweispurig ist eine Verharmlosung! s.Datei "Regelquerschnitt" Tatsachen: Vier Spuren zwischen Rote Mühle und Rettershof, dann drei Spuren bis KTC-Ölmühlweg, dann wieder vier Spuren bis Glashütten! Pressemitteilung dazu Lärmuntersuchungen zu den Gebieten Ölmühlweg, Erdbeerstein und Rodenberg/Kohlweg fehlen vollkommen. Die Verkehrszahlen (Querschnittsbelastungen) sind äußerst fragwürdig: Am Beispiel der B455 in Schneidhain möge sich der interessierte Leser ein Bild machen. Fazit: Die Entlastung Königsteins wird nach Bau der B8-neu NICHT stattfinden! Im Gegenteil: Es kommt mehr Verkehr in die Stadt (s. Datei "Prognose B8-neu 2015" im Vergleich zu "Heutiger Verkehr"). Kuriosität am Rande: Die Stadt Eppstein ist vehemente Befürworterin der B8-neu. Nach den hier vorliegenden Zahlen (Kurzfassung S. 11) wird Eppstein von 200 (in Worten zweihundert) KFZ entlastet nach Bau der B8-neu. Dafür fordert sie die Opferung von Königsteins Naherholungsgebiet! Zwei Brücken sind geplant (Variante 2.1), die sowohl die Region zwischen Rote Mühle und Rettershof als auch die wilde Billtalschlucht zerstören werden. Zudem ist bei der Anschlussstelle am Ölmühlweg (150 m westlich der Dresdner Bank /KTC am Bangert) ein brückenähnliches Gebilde geplant. Wichtiger Link: Kurzfassung Umweltverträglichkeitsstudie B8-neu 1,2 MB!! pdf
2 Richtungsfahrbahnen a je 2 Fahrstreifen werden in diesem Regelquerschnitt entgegen den internationalen Gepflogenheiten irreführend als nur zwei Fahrstreifen dargestellt. Richtige Darstellung: Schutzplanke- Bankett(1,5 m)-0,5m- Fahrstreifen(3,25m)-Fahrstreifen (3,25m)-0,5m-Mittelstreifen(2m)-0,5m- Fahrstreifen (3,25m)- Fahrstreifen (3,25 m)- 0,5m- Bankett (1,5 m)- Schutzplanke Gesamtbreite: 20-25 m (in Einzelbereichen, je nach Gelände 30 m). Link, der eine Vorstellung der Erdbewegung und der Umweltzerstörung beim Bau einer kleineren Bundesstraße gibt (nur 15 m breit): B54n Neubau - Bericht mit Fotos!
Proteste zeigen Wirkung27.6.05 Die Proteste von BUND und politischen Mandatsträgern in Königstein haben Wirkung gezeigt: Die Veranstaltung zur Vorstellung der B8-Planung ist nun doch öffentlich. Die Bevölkerung wird am Donnerstag, den 30.6. um 19 Uhr ins Haus der Begegnung eingeladen. Grund für den Sinneswandel in Königstein sei möglicherweise auch die unterschiedliche Vorgehensweise der Stadt Kelkheim, die von vornherein die Öffentlichkeit bei ihrer Veranstaltung am 29.6. zugelassen hat. Der Bund für Umwelt und Naturschutz lehnt den Bau der B8-Westumgehung ab. Die Naturräume, die durch den Bau der B8 zerstört werden sind die Naherholungsräume der Kurstadt Königstein. 250 m von den letzten Schneidhainer Häusern und 700 m vom Rettershof entfernt, wird die autobahnähnliche Schneise verlaufen. Skandalös: Planung soll unter Ausschluss der Öffentlichkeit weitergehen23.6.2005 B8-Westumgehung: Planungen sollen nach dem Willen von BM Fricke weitergehen, Vorstellung der Planung unter Ausschluss der Öffentlichkeit Unter Ausschluss der Öffentlichkeit wird am 30.6 um 19 Uhr im Haus der Begegnung in Königstein die bisherige Planung zur B8-Westumgehung vorgestellt. Geladen sind Stadtverordnete, Magistratsmitglieder, Ortsbeiräte, Stadtverwaltung und Planer. Sinn dieser Veranstaltung ist es nach Ansicht des BUND-Königstein die Stadtverordneten „auf Kurs“ für die kommende Stadtverordnetenversammlung zu bringen, ohne sich kritischen Fragen stellen zu müssen: Bei der anstehenden Abstimmung in der Stadtverordnetenversammlung Mitte Juli gehe es für Königstein um ein weiteres nicht unbeträchtliches finanzielles Engagement: Trotz angespannter Haushaltslage wollen die Städte Königstein und Kelkheim die Planung mit ihren eigenen Finanzmitteln weiter betreiben. Sie hoffen, dass die Straße durch wundersame Hochstufung doch von den Bundesstellen finanziert würde. Dies sei ein Trugschluss, meint der BUND. Selbst eine CDU-Bundesregierung werde die wissenschaftlich anerkannte Methodik zur Einstufung von Verkehrsprojekten, die letztendlich in der Abstufung der B8 resultiert hätte, nicht außer Kraft setzen können. Insbesondere seien die Verkehrsprognosen auf denen die gesamte Planung der B8 beruhen würden, höchst fragwürdig. Die schlechte Qualität der Verkehrsgutachten sei hier, wie bei der Planung zur Bebauung des Minigolfgeländes in Königstein, erschreckend. Der BUND plädiert dafür, die Entscheidung über die großen finanziellen Ausgaben im Zuge der Planung der B8 auf die Zeit nach der Sommerpause zu verschieben und den Bürgern in einer Informationsveranstaltung Rede und Antwort zu stehen. Besonders die Schneidhainer Anwohner der neuen 4-spurigen autobahnähnlichen B8 hätten ein Recht darauf zu erfahren, welche Lärmbelastung einige hundert Meter vom Ortsrand entfernt, auf sie zukommt. Die Immobilienpreise in den Neubaugebieten Kohlweg und Erdbeerstein in Schneidhain dürften danach ins Bodenlose stürzen. Der Bau einer 4-spurigen Schneise zwischen Schneidhain und Rettershof sowie zwischen KTC am Ölmühlweg und Ruppertshain werde dem Erholungs- und Tourismusstandort Königstein großen Schaden zufügen. Kelkheim plant verkürzte B8, untragbare Belastung für die B455!Streuobstwiesen sind durch die B8-kurz bei Kelkheim bedroht Einmündung der B8 in die B455Die geplante B8 mündet vierspurig in die B455, Hauptzufahrt für Königstein und Eppstein! Gemeinsame PRESSEMITTEILUNG 31.8.2004 B8-Neu belastet B455 zusätzlich um 20% Der BUND-Kreisverband Main-Taunus sowie der Ortsverband Königstein-Glashütten lehnen diesen Vorstoß ab: Wie aus vorliegenden Gutachten ersichtlich, würde eine verkürzte B8 den Verkehr vor die Toren des Rettershofes, Königstein-Schneidhains und der Zufahrt nach Eppstein kippen. Der BUND weist auf das Gutachten Dr. Heinz aus dem Jahre 1988 hin, das die Entlastungs-wirkung einer „B8- kurz“ (bis zum Rettershof) mit derjenigen einer „B8-lang“ (bis Glashütten) verglich. Wortwörtliches Zitat S. 42: „In beiden Netzfällen nimmt die Belastung der B455 westlich von Schneidhain um rund 20% zu.“ D.h. unabhängig davon, ob die B8 kurz oder lang gebaut wird, werden Schneidhain und die Anwohner der B455 die Hauptleidtragenden sein, da die Hauptzufahrt zur B8 von Königstein und Eppstein aus, die B455 sein wird. Zudem könne der BUND die Aussage von Kelkheimer CDU-Fraktionschef Männer nicht nachvollziehen, die B8 sei nur aus Kostengründen aus dem vordringlichen Bedarf gekippt worden. Die B8 wurde nach Ansicht vom BUND hauptsächlich durch die erwarteten gravierenden Natureingriffe als Projekt mit hohem ökologischen Risiko in den weiteren Bedarf eingestuft. Es verwundert aus Sicht des BUND sehr, daß die Erhaltung des Rettershofs und seiner um-gebenden Landschaft Kelkheimer Politikern stets am Herzen lag und sie sich heute dennoch für die Zerstörung dieser Landschaft zwischen Roter Mühle und Rettershof einsetzen. Auf Kelkheimer Gemarkung liegen dort u.a. schützenswerte Streuobstwiesen. Auch die B8-kurz würde einen unwiederbringlichen Naturverlust mit sich bringen. Der BUND appelliert an den gesunden Menschenverstand der Kelkheimer sich die vom BUND vorgeschlagenen Alternativen für Kelkheim vorzunehmen. Der BUND hat im Zuge der Sacharbeit zum Bundesverkehrswegeplan dem Bundesamt für Naturschutz Varianten für eine Entlastung Kelkheims unterbreitet, u.a. den Bau einer Unterführung an der Bahnlinie und den Gagernspangenbau, der zwar auch einen Naturverbrauch mit sich bringt, der aber kleiner ausfällt als beim Bau der B8. Erfreulich sei dennoch, daß Kelkheimer Politiker die gravierenden ökologischen Probleme, die ein B8-Neubau mit sich bringe, erkannt hätten. Nun erwarte der BUND von den Königsteiner Gremien, daß sie sich entschieden gegen die Mehrbelastung der Anwohner der B455 wehren. Die Pläne zum Bau der B8-Westumgehung sollten endgültig begraben werden und der Kreiselumbau und LKW-Durchfahrtverbote durchgesetzt werden. Anlagen: 1. Kopie der Ausschnitte Gutachten Dr. Heinz 1988 2. Kopie Trassenvarianten 3. Einmündung B8/B455 Rettershof So würde die B8 in die Streuobstwiesen bei Kelkheim weiterführen... BUND feiert Herabstufung der B8-West -PresseechoFolgende Presseartikel mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Neuen Presse FNPPressebericht von der Feier zur Herabstufung der B8-West: 08. Mai 2004 Frankfurter Neue Presse Ortsverband Königstein-Glashütten Pressebericht von der Feier zur Herabstufung der B8-West: Vor 25 Jahren begann der friedliche Protest gegen den Ausbau der B8 Ein Hüttendorf und seine Folgen Von Frank Weiner Foto: Nietner Etwa 40 Menschen haben sich im Liederbachtal getroffen, um an das Hüttendorf zu erinnern, das seinerzeit angelegt wurde, um gegen den Ausbau der B8 zu protestieren. Genau am Jahrestag kam aus Berlin die Nachricht, dass die Bundesregierung die Pläne zum B8-Weiterbau auf Eis gelegt hat. Kelkheim/Königstein. Es hat ein bisschen was von „Lagerfeuer-Romantik“: Die Sonne versinkt am Horizont, während es sich das muntere Grüppchen mit Erwachsenen, Kindern und Hunden an der Feuerstelle gemütlich macht. Da werden Würstchen gegrillt, ein Eintopf köchelt, kühle Getränke machen die Runde und neue Gäste werden herzlich begrüßt. Ein Hauch von Woodstock wehte vor 25 Jahren durch das Hüttendorf. Junge Leute wie Ralf Otto (rechts), heute Betreiber der "Wunderbar" in Höchst, gehörten damals zu den Besetzern. Kein Wunder, dass die Atmosphäre auf dem ehemaligen Damm im Liederbachtal äußerst gut ist. Denn die etwa 40 Leute haben sich eine ganze Menge zu erzählen: Vor genau 25 Jahren – am 5. Mai 1979 – starteten die überregional bekannten Dammbesetzer ihren ebenso friedlichen wie spektakulären Protest gegen den geplanten Bau der „Taunusautobahn“ B 8 zwischen Kelkheim und Königstein. An dieses Ereignis erinnern die Protagonisten jedes Jahr mit einem Treffen. Doch heute ist die Veranstaltung nicht nur auf Grund der Zahl 25 eine ganz besondere – ist just an diesem Tag doch die neue Nachricht zur aktuellen B 8-Planung ins Haus geflattert (wir berichteten). Es versteht sich, dass die Herabstufung der Dringlichkeit des Weiterbaus an diesem Abend ein Thema ist. Ebenso wichtig scheint den meisten aber der Blick in vergangene Zeiten zu sein. Alte Bilder vom Bau des Hüttendorfs machen die Runde, es wird über den Wandel der Zeiten geplaudert. Mittendrin ist Ralf Otto, der vor 25 Jahren zum harten Kern jener 20 Personen zählte, die zwei Jahre und sieben Tage in dem Hüttendorf wohnten. Er erinnert sich noch genau an die Anfänge: Da die Jugendzentren in Königstein und Kelkheim geschlossen wurden, hatten die Freunde beider Städte keine Anlaufstation mehr. Auf Anregung von Eva Groth entstand die Idee, ein „Sommer-Juz“ ins Leben zu rufen. Gleichzeitig wurde der Protest gegen den Bau der B 8, für die das Planfeststellungs-Verfahren damals lief, forciert und der Damm als Standort auserkoren. Die erste Nacht verbrachte die Gruppe in Schlafsäcken auf einer dünnen Schneedecke. Am zweiten Tag wurde mit dem Bau der ersten Hütte begonnen. Schnell erregten die Dammbesetzer großes Aufsehen, fast täglich schaute die Polizei vorbei und fotografierte Unterschriftslisten oder nahm Personalien auf. Doch viele Bürger, darunter sogar die Junge Union, sympathisierten mit dem friedlichen Protest und der damalige Bürgermeister Dr. Winfried Stephan prophezeite mit dem Satz „Beim ersten Winter wird sich dieses Problem von selbst lösen“ dem Vorhaben keine Chancen. Die Besetzer aber blieben hartnäckig: Sie überstanden nicht nur den ersten Winter, sie weiteten ihr Lager auch zu einer kleinen „Stadt“ am Waldrand aus. Bis zu 50 Personen lebten in dem Dorf mit mehreren Hütten – es wurde eine Ziegenzucht betrieben, ein „Kühlhaus“ gebuddelt, und es gab zwei Donnerbalken. Gäste blieben nicht aus, die B 8-Gegner richteten ein Info-Häuschen ein, hielten Vorträge, empfingen Spaziergänger, Schulklassen und Fernsehteams. „Das hat eine gewisse Dynamik entwickelt“, sagt Albrecht Kündiger. Sogar die Gegner der Startbahn West nahmen Anschauungs-Unterricht beim Hüttenbau. „Wir waren die Stars beim Förster, dem haben wir den Wald aufgeräumt“, sagt Otto. Vom Hornauer Bäcker bekam die Gruppe zwei Tage altes Brot kostenlos, jeder musste zudem täglich fünf Mark für die Mahlzeiten aufbringen. Aus diesem Grund gingen manche nebenher arbeiten um es sich dann abends in den Hütten gemütlich zu machen. Für Neuankömmlinge, die sich durchfüttern lassen wollten, hatten die Kameraden nichts übrig. „Wir konnten doch keine Sozialstation sein“, betont Otto. Nach zwei Jahren voller Erlebnisse kam das jähe Ende: Ein Brand in einer Hütte rief die bis dahin eher ratlosen Behörden auf den Plan. „Wir müssen das Leben der Dammbesetzer schützen“ – Otto erinnert sich gut an die Begründung der Räumung am 12. Mai 1981. Die über 100 Strafverfahren, die gegen die Leute eingeleitet wurden, ließ die Justiz aber fallen. Denn auch die Behörden hatten nicht sauber gearbeitet und den Damm illegal während der Planfeststellung bereits aufgeschüttet. Zurückblickend sehen die Besetzer ihren Coup ähnlich: „Es war wie ein Erlebnispark“, sagt Harald Stuppe. Ralf Otto nennt es „eine schöne Zeit“ mit einer „überschaubaren, verschworenen Gemeinschaft“. Albrecht Kündiger betont: „Es war nicht nur eine Schönwetter-Aktion.“ Er lobt die damalige Unterstützung durch die Naturschutzverbände und glaubt nicht, dass eine solche Aktion heute noch einmal möglich wäre. Erfreut ist Kündiger, dass aus der Dammbesetzung die heutigen Parteien UKW (Kelkheim) und ALK (Königstein) hervorgegangen sind – die in ihren Städten seitdem jeweils achtbare Wahlergebnisse erzielen. Taunus Zeitung 6.5.2004 Königstein. Zwischen Königstein, Wiesbaden und Berlin glühten gestern die Drähte. Vor allem die Spitzenpolitiker der CDU auf Stadt-, Landes- und Bundesebene waren eifrigst darum bemüht, sich selbst etwas mehr Klarheit zu verschaffen. Während die Christdemokraten als Befürworter des Straßenbaus offensichtlich auf dem falschen Fuß erwischt wurden, waren die Gegner augenscheinlich bestens vorbereitet. "Ich freue mich, dass es auf Druck der Grünen gelungen ist, dieses ökologisch und verkehrspolitisch unsinnige Projekt zu stoppen", jubelte die Bundestagsabgeordnete der Grünen Anna Lührmann bereits am Mittwochvormittag via Pressemitteilung. Der Bau der Ortsumgehung Königstein-Kelkheim sei mit der Herabstufung des Projekts im Verkehrswegeplan sehr unwahrscheinlich geworden. Sie selbst, so Lührmann, habe sich bei einer Ortsbegehung im vergangenen Jahr davon überzeugt, dass der Bau der Ortsumgehung überflüssig und schädlich sei. Die jetzt durchgesetzte Herabstufung sei da "ein Beispiel für erfolgreiche grüne Verkehrspolitik". Die im Ausschuss durchgesetzte Herausnahme des Projekts aus dem vordringlichen Bedarf sei sachlich absolut richtig gewesen, betonte Lührmanns Marburger SPD-Kollege Sören Bartol gegenüber der TZ. Als SPD-Berichterstatter für die hessischen Verkehrsprojekte hatte Bartol sich in seiner Fraktion für die Herabstufung stark gemacht und letztlich auch im Ausschuss gestern den Arm dafür gehoben. So sehr die CDU bis hinauf zur Hessischen Landesregierung auch versucht habe Druck auszuüben, um die B 8-Westumgehung in der Vordringlichkeit zu halten, so wenig sinnvoll und gerechtfertigt wäre das gewesen. Bartol: "Dieses hoch umstrittene Projekt trägt ein enormes Umweltrisiko in sich und bindet zudem finanzielle Mittel, die wir an anderer Stelle besser gebrauchen können." Lob ernteten Bartol und seine Kollegen aus den Regierungsfraktionen vom Vorstand des BUND Königstein/Glashütten. Dessen Vorsitzende, Dr. Claudia Weiand, begrüßte, dass sich letztlich die "Sachargumente" durchgesetzt hätten. Ein Meinungswandel, an dem Weiand und ihre Mitstreiter ihren nicht unerheblichen Anteil hatten, wie die Vorsitzende einräumte. Ihr Ortsverband habe in den vergangenen Monaten in vertiefenden Gesprächen mit Lührmann und Bartol die naturschutzfachlichen Argumente dargelegt, umfassende Stellungnahmen zu den Auswirkungen des Straßenbaus verfasst und die Zusammenarbeit der Umweltverbände koordiniert. Bedauerlich sei, so Weiand, dass die Planungskosten an Königstein und Kelkheim hängen blieben. Um dem Ganzen trotzdem noch etwas Positives abzugewinnen, solle man die Ergebnisse aus den Erhebungen zur Fauna und Flora nutzen, um das geplante B8-Trassengebiet in die Regionalparkroute einzubinden und gemeinsam mit den Naturschutzverbänden Konzepte zum Schutz des Gebietes zu entwickeln. Von solchen Gedanken sind die Vertreter der CDU in Stadt, Land und Bund allerdings weit entfernt. Trotz der gestrigen Entscheidung im Verkehrsausschuss des Bundestages wollen die Christdemokraten an ihrem Ziel – dem Bau der B 8-Westumgehung – festhalten und die Planungen hierfür weiter vorantreiben. "Wir machen weiter", kündigte Königsteins Bürgermeister Siegfried Fricke (CDU) gegenüber der Taunus Zeitung an. Diese Marschroute habe er bereits mit dem Hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU), seinem Kelkheimer Amtskollegen Thomas Horn (CDU) und vor allem mit den Spitzen der beiden Königsteiner Regierungsfraktionen von CDU und FDP abgestimmt. Zwar zeigte sich Fricke – ähnlich wie viele seiner Parteikollegen – verärgert über die Form des politischen Umgangs ("Tricksereien") in dieser Sache. Gleichzeitig bemühte sich der Königsteiner Rathauschef aber auch darum, die Entscheidung möglichst emotionslos zu analysieren. Wenn alles seinen geplanten Gang gehe, benötigten die Städte Kelkheim und Königstein ohnehin noch etwa sechs Jahre, bis sie das Planungsrecht für die Umgehungstrasse erreicht hätten. Und in diesen sechs Jahren könne sich noch einiges ändern. "In dieser Zeit finden allein zwei Bundestagswahlen statt. Warten wir doch ab, wie dann die politischen Mehrheitsverhältnisse sind", betonte Fricke und kündigte an, dass noch in diesem Jahr das Raumordnungsverfahren für die B 8-West eingeleitet werde. Empört zeigte sich CDU-Bundestagsabgeordneter Professor Dr. Heinz Riesenhuber über den Kurswechsel in Berlin. Der Rauswurf aus der Vordringlichkeit sei völlig unverständlich und ein harter Schlag für die Bürger und für die Kommunalpolitiker in den betroffenen Gemeinden. Die beiden Kommunen hätten sich zudem im Vertrauen auf die Zusage der Bundesregierung mit erheblichen finanziellen Beträgen engagiert. Riesenhuber sagte zu, dass er sich "auf jeden Fall gemeinsam mit meiner Fraktion für die erneute Einstufung der B 8 in den vordringlichen Bedarf" einsetzen werde. (sj) Taunus Zeitung 06.05.2004 Wenn sich der Jubel bei den Umgehungs-Gegnern ein wenig gelegt hat und der Donnergroll auf Seiten der Befürworter langsam verhallt ist, werden sich beide Seiten fragen müssen, welche Folgen die gestrige Entscheidung in Berlin für die B 8-Westumgehung hat. Und da dürfte die Antwort bei aller Unterschiedlichkeit der politischen Positionen dann doch relativ einmütig ausfallen: zunächst mal gar keine. Die Planungen der Befürworter werden weiter laufen, während die Gegner nicht müde werden, ihre Ablehnung des Projekts zu betonen. Schließlich wissen beide Seiten, wie schnell politische Entscheidungen auf den Kopf gestellt werden können. Und wer es bislang noch nicht wusste, dem hat der Verkehrsausschuss des Bundestages jetzt ein Paradebeispiel hierfür geliefert. Aktuell haben die Gegner der Umgehung den Befürwortern zwar ein Schnippchen geschlagen. Sie dürfen jedoch darauf gefasst sein, dass die Befürworter ihrerseits nichts unversucht lassen werden, um doch noch zu ihrem Ziel zu gelangen. Ob deren Hoffnung auf einen Regierungswechsel in Berlin die Wende bringen wird, bleibt abzuwarten. Denn auch unter einer CDU-geführten Bundesregierung wären die klammen Kassen für den Straßenbau nicht auf einmal wieder voll. Gleichzeitig würden sich die ökologischen Hürden in Sachen B 8-West sicherlich nicht in Wohlgefallen auflösen lassen. Letztlich wird es sicher nicht der aktuelle Verlust der Vordringlichkeit im Bundesverkehrswegeplan sein, der langfristig darüber entscheidet, ob die Umgehung kommt oder nicht. Schließlich stand sie da schon seit Jahren drin und gebaut wurde sie trotzdem nicht. Taunus Zeitung 06.05.2004 Von Stefan Jung Königstein/Berlin. Der Ausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen des Deutschen Bundestages hat gestern die B 8-Westumgehung zwischen Königstein und Kelkheim aus dem vordringlichen Bedarf des neuen Bundesverkehrswegeplans gekippt. Damit bestätigte sich eine Information, die die Taunus Zeitung bereits gestern gemeldet hatte. Im neuen und bis 2015 ausgelegten Planwerk soll das umstrittene Straßenbauprojekt nur noch im "weiteren Bedarf mit festgestelltem hohem ökologischen Risiko" rangieren. Sollte der Verkehrswegeplan so vom Bundestag beschlossen werden, dürfte eine Realisierung der B 8-Westumgehung unter den aktuellen politischen Verhältnisse auf Bundesebene auf längere Sicht ausgeschlossen sein. Kritiker der Umgehungsplanung und Vertreter von Naturschutzverbänden nahmen die Nachricht gestern mit großer Zufriedenheit zur Kenntnis, hoffen sie doch, dass die B 8-Westumgehung damit zumindest bis 2015 vom Tisch ist. Befürworter des Straßenbaus, vor allem aus den Reihen der CDU, äußerten sich enttäuscht und verärgert, betonten aber ihrerseits, die Flinte nicht ins Korn werfen zu wollen (siehe unten). Mit ihrem Votum in Berlin folgte die rot-grüne Mehrheit in der gestrigen Ausschuss-Sitzung einem entsprechenden Änderungsantrag ihrer eigenen Fraktionen (wir berichteten) und stieß gleichzeitig vor allem den Vertretern der CDU massiv vor den Kopf. Die hatten sich vor einem Jahr massiv gegen eine Herabstufung der B 8-Umgehung gewehrt und damit scheinbar auch Erfolg gehabt. Der rot-grüne Kabinettsentwurf für den neuen Verkehrswegeplan sah die Umgehung im vordringlichen Bedarf – bis zum Änderungsantrag. Von dem und von dem überraschenden Kurswechsel der Berliner Regierungskoalition hatten viele Christdemokraten in der Region erst am Dienstagabend über die Taunus Zeitung erfahren. Klaus Minkel, CDU-Bundestagsabgeordneter aus der Wetterau und Mitglied des Verkehrsausschusses, hatte die Nachricht aus der Hauptstadt geschickt und damit für reichlich Aufregung bei seinen christdemokratischen Kollegen in der Heimat gesorgt. Taunus Zeitung 7. Mai 2004 Königstein. Die gestrige Entscheidung im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages, die B 8-Westumgehung im neuen Bundesverkehrswegeplan aus dem vordringlichen in den weiteren Bedarf zurückzustufen, wurde mit Empörung in der CDU-Landtagsfraktion zur Kenntnis genommen. In einer gemeinsamen Pressemitteilung machen die Landtagsabgeordneten der drei betroffen Wahlkreise – Ministerpräsident Roland Koch (Main-Taunus I), Brigitte Kölsch (Hochtaunus II) und Axel Wintermeyer (Main-Taunus II) – ihrem Unmut denn auch unmissverständlich Luft. "Nach der Verhinderung des wichtigen A66-Ausbaus und anderer Baumaßnahmen vor wenigen Wochen, erweist sich die rot-grüne Bundesregierung in Berlin erneut als Totengräber von wichtigen Straßenbauprojekten in Hessen", kritisieren die CDU-Politiker. Mit dem Kurswechsel von SPD und Grünen in dieser Sache seien jahrzehntelange Bemühungen der anliegenden Städte und Gemeinden, endlich die Lücke für den Pendlerverkehr aus dem Taunus zu schließen, wieder einmal bitter enttäuscht worden. Zwar müsse noch der Bundestag über den gesamten Verkehrswegeplan entscheiden, eine Änderung dieser Entscheidung sei jedoch sehr unwahrscheinlich. "Es ist ein Desaster, wie Rot-Grün die Chancen der Region und die Hoffnungen der Bürger mit Füssen tritt", attackieren die CDU-Abgeordneten den politischen Gegner, der mit seinem "überfallartigen Vorgehen eine sachliche Debatte über die Maßnahme verhindert" habe. Ähnlich sieht das auch die Königsteiner CDU-Fraktionsvorsitzende Katja Metz. Sie könnte sich sogar vorstellen, dass Rot-Grün die Entscheidung gegen A 66 und B 8 ganz bewusst getroffen habe, um dem amtierenden Hessischen Ministerpräsidenten Steine in den Weg zu legen. Die Entscheidung gehe auf jeden Fall an den Bürgern vorbei, sei aber momentan nicht zu ändern, betonte Metz und fügte verärgert mit Blick in Richtung Bundesregierung an: "Hoffentlich sind die bald weg, damit wir das wieder ändern können." Dass die CDU weiter um die Umgehung kämpfen wolle, sei für sie und ihre Parteikollegen selbstverständlich. Bei der Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) stieß die Nachricht aus Berlin hingegen auf ungeteilt positives Echo. Als politische Gruppierung selbst aus dem Streit um die erste Planung für eine B 8-Umgehung hervorgegangen, gehört die Aktionsgemeinschaft auch zu den schärfsten Kritikern der neuen Überlegungen. Entsprechend eindeutig fiel die Reaktion der ALK aus. Man sei erleichtert, dass das wichtige Naherholungsgebiet am Südhang des Taunus einstweilen erhalten bleibe, konstatiert Dr. Richard Grimm stellvertretend für seine Mitstreiter. Schließlich sei das Planungsgebiet nicht nur bekannt für Ausflugsziele wie Rote Mühle, Rettershof oder Naturfreundehaus, sondern darüber hinaus auch Quellgebiet mehrerer Bäche und Heimat für viele Pflanzen und Tiere. Gerade die Erhebungen und Kartierungen im Rahmen der Straßenplanungen hätten diesen großen Artenreichtum offenkundig gemacht. Nach wie vor kritisiert die ALK, dass die Städte Kelkheim und Königstein die Planung der Umgehungsstraße auf eigene Kosten anstrengen, obwohl es Sache des Bundes sei. Grundsätzlich zweifelt Grimm zudem die Wirksamkeit einer Umgehung an. Der ALK-Vertreter fürchtet viel mehr, dass eine B 8-West-Umgehung auch unerwünschten Verkehr anziehen könnte, beispielsweise als Umgehung des Wiesbadener Kreuzes über Höchst-Camberg, vor allem für den Schwerverkehr. Statt sich auf die Umgehung zu versteifen, setzt Grimm auf den noch für diesen Monat angekündigten Beginn des Kreiselumbaus. Ähnlich sieht das auch SPD-Fraktionschef Erhard Becker. Nach der Entscheidung in Berlin gelte es jetzt, besondere Anstrengungen darauf zu richten, mit Hilfe des Kreiselumbaus die Verkehrsverhältnisse zu verbessern, betont Becker in einer Pressemitteilung. Es räche sich jetzt, so der Fraktionschef scharf, dass Bürgermeister Fricke vor drei Jahren die noch gemeinsam von SPD und CDU entwickelte Kreisellösung aus "persönlichen Profilierungsgründen" verhindert habe und die CDU ihm darin gefolgt sei. Erschwerend hinzu komme jetzt, dass "der Eigentümer des Kreiner-Geländes wegen nicht eingehaltener Zusagen des Bürgermeisters juristisch gegen den Kreiselumbau vorgehen" wolle, betont Becker. Um den Durchgangsverkehr fern zu halten, müsste die Stadt zudem noch weitere Überlegungen anstellen – angefangen bei Verkehrsberuhigungsmaßnahmen bis hin zu nächtlichen Durchfahrtsverboten für Lastwagen. Taunus-Zeitung 29.9.2004: Von Stefan Jung Schneidhain. Die 5-er Limousine hat es dem Spaziergänger angetan. Sie sei spritzig, und obwohl er eigentlich kein Raser sei, biete sie doch einen nicht unerheblichen Spaßfaktor, schwärmt der Wanderer seinem "Mitläufer" zur Linken vor. Der aber schwört eher auf die Edelkarossen aus Untertürkheim, was allerdings kein Grund zum Streit, sondern viel mehr ein willkommener Anlass zu einer ausgedehnten Unterhaltung ist. Der Fußweg ist lang, der vielköpfige Tross mit Kinderwagen und Fahrrädern kommt nur langsam voran und zudem stimmen beide Gesprächspartner in der eigentlichen Sache, die sie in den Wald zwischen Kelkheim und Königstein geführt hat, überein. Also hier sollte die B8-West-Umgehung wirklich nicht entlang geführt werden, unterstreicht der 5er-Fan beim Blick auf die dicht stehenden Baumreihen rechts und links des Waldweges und erntet dafür ein Kopfnicken vom Mann mit dem Herz für den Stern. Dürfen Umgehungs-Gegner von Autos schwärmen? Robert Rohr, Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK), würde diese Frage wohl mit einer Gegenfrage beantworten: Warum nicht? "Wir, die Gegner der B-8-Westumgehung, sind durchaus von dieser Welt. Wir fahren auch Auto und stehen auch im Stau", hatte Rohr am Samstagnachmittag beim "Spaziergang auf der geplanten B8 " vor gut 80 Zuhörern betont. Den Kritikern der Umgehung seien die Argumente für deren Bau – Entlastung der Innenstädte von Königstein und Kelkheim – sehr wohl bekannt, so Rohr. Sie seien jedoch nicht so zugkräftig, dass sie eine weitere Zerstörung der Natur rechtfertigen würden. Rohr: "Manche sind erst zu Umgehungs-Gegnern geworden, nachdem sie selbst gesehen haben, durch welche Gebiete die Umgehung geführt werden soll." Und genau das wollten der BUND, die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) die B8-Bürgerinitiative Schneidhain, die Unabhängige Wählergemeinschaft Kelkheim und die ALK am Samstag zeigen. Wo die Trasse ganz exakt verlaufen werde, konnte auch Rohr noch nicht mit letzter Bestimmtheit sagen (siehe nebenstehenden Bericht). Aber in einem ist sich der ALK-Chef sicher: "Der hierfür vorgesehene Korridor ist sehr, sehr eng und bei Schneidhain bereits sehr, sehr festgelegt." Letztlich sei es unerheblich, ob die Trasse 50 Meter weiter westlich oder östlich vorbeigelegt werde. Denn die negativen Folgen, die der Bau der B8-West für die Natur nach Einschätzung der Umgehungs-Kritiker haben werde, seien so oder so erheblich. "Sie können es drehen und wenden, wie sie wollen, die Straße wird, so sie denn kommt, wichtige Naherholungsgebiete durchschneiden", warnte Thomas Norgall, Naturschutzreferent beim BUND-Hessen, vor dem Bau der Umgehung und vor allzu großen Hoffnungen auf eine Entlastung der Stadtzentren. Verkehr, so Norgall, fließe nun mal wie Wasser – immer da hin, wo Platz sei. Norgall: "Untersuchungen zeigen, dass eine solche Entlastung in zehn bis 15 Jahren vom Verkehr wieder aufgefressen wird. Dafür wird durch die Umgehung der Verkehr auch noch vor die Tür derer gekippt, die bislang davon verschont waren." Diese Einschätzung teilt auch der Schneidhainer ALK-Vertreter Dr. Richard Grimm. Vor den Wohnhäusern am Erdbeerstein brachte er seine Sorge zum Ausdruck, dass auch dieser bislang ruhige Wohnbereich durch den Lärm einer möglichen Umgehung betroffen sein könnte. Ganz zu schweigen, von dem "Mehr" an Schwerverkehr, mit dem der langjährige Umgehungskritiker rechnet. Wenn erst mal die Maut für Lastwagen da sei, würden viele Laster die B 8-West der teuren und noch dazu oft durch Stau verstopften A 3 vorziehen, fürchtet Grimm: "Je besser die Straßen gebaut werden, desto mehr Verkehr ziehen sie an." Den werden dann nicht zuletzt die Bürger Glashüttens und aus Würges zu spüren bekommen, ist sich der ehemalige ALK-Stadtrat sicher. "Die werden sich umschauen, wenn die B 8-West erst einmal eingeweiht ist", mahnte Grimm. Abgesehen vom Menschen werden nach Ansicht von Matthias Fehlow vom HGON auch die Tiere in Mitleidenschaft gezogen. Der Ornithologe befürchtet massive Beeinträchtigungen für wichtige Specht- und Fledermauspopulationen im Umfeld des Rettershofes. Weiterführende Daten im B8-Dossier. HOME |
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