Ortsverband Königstein-GlashüttenMautpreller auf bayerischer B8Die Mautpreller auf der bayerischen B8 deuten die mögliche Entwicklung auf der B455 in Königstein an:"Laster fliehen vor Maut auf Bundesstraßen Bis zu 77 Prozent mehr Brummis auf der B8 unterwegs - Verkehrsministerium: Maut für Ausweichstrecken denkbar Um sich die Autobahnmaut zu sparen, weichen immer mehr Lastwagenfahrer auf Bundesstraßen aus. Die Anwohner der B8 zwischen Passau und Regensburg klagen über immer mehr Lärm. (Foto: dpa) von Raimund Meisenberger Deggendorf. Mit leichtem Grausen erinnern sich die Menschen entlang der Bundesstraße 8 an die 70er Jahre. Bis zu 2800 Lastwagen rollten damals täglich durch die Ortschaften, wenige Meter an ihren Häusern vorbei. Heute sind es wieder 2300 am Tag - obwohl längst die A3 parallel zur Bundesstraße verläuft. Der Grund: Seit Jahresanfang flüchten die Lasterfahrer vor der Autobahnmaut - die Beschwerden der Anwohner häufen sich. Lärmgrenzwerte noch nicht überschritten „Das ist ein eklatanter Sprung“, sagt Markus Zitzlsberger vom Straßenbauamt Deggendorf. Satte 77 Prozent mehr Lastwagen als noch im Januar 2004 verzeichnete die fest installierte Zählstelle des Amtes an der B8 bei Rain im Landkreis Straubing-Bogen, nachdem zum Jahresanfang die Lkw-Maut auf Autobahnen eingeführt wurde. „Wir haben vollstes Verständnis, dass die Anwohner nicht begeistert sind.“ Wirklich helfen kann das Straßenbauamt den gestressten Bürgern aber kaum. Wenn die zulässigen Lärmgrenzwerte nicht überschritten werden - und dies ist bisher nicht der Fall - so gibt es auch keine Lärmschutzmaßnahmen. Es müssten schon die Hälfte der täglich 10 000 Brummis von der Autobahn auf die Bundesstraße wechseln, damit der Grenzwert erreicht würde, sagt Kurt Stümpfl, stellvertretender Leiter des Deggendorfer Amtes. Dennoch erhält Stümpfl viele Beschwerdebriefe. Das Dröhnen der Motoren ist das eine. Doch einige Anwohner machen sich auch Sorgen um ihre Kinder auf dem Schulweg, sie empfinden die Massen an Lastwagen schlicht als Bedrohung. „Die Bürger fordern, wir sollen die Geschwindigkeit auf 50 Stundenkilometer begrenzen oder die Bundesstraße für Lkw sperren. Aber das sind überregionale Verkehrsstraßen, die darf jeder benutzen“, sagt Stümpfl. Jetzt will das Amt herausfinden, ob die Brummifahrer die Autobahn künftig dauerhaft meiden oder ob sie nur ausprobieren, ob sich der Abstecher auf die Bundesstraße für sie rechnet. Zwischen Ostern und Pfingsten stellt das Amt zusätzlich zu der installierten zwei weitere, mobile Zählstellen auf, um gesicherte Daten zu erheben. Die fehlen bislang auch noch für den Landkreis Passau. Doch Straßenbauamts-Chef Robert Wufka geht davon aus, dass sich auch hier der Lasterverkehr um mindestens 60 Prozent vermehrt hat. Kobler will Maut auf Bundesstraßen Dass hier massenhaft versucht wird, die Maut zu prellen, ist für den Passauer CSU-Abgeordneten Konrad Kobler nicht hinnehmbar. In einem Brief an den bayerischen Verkehrsminister Otto Wiesheu fordert er, auf den Bund Druck zu machen für eine Lkw-Mautpflicht auf Bundesstraßen. Der heimische Güternahverkehr solle davon aber ausgeschlossen bleiben. In Berlin beißt der Landtagsabgeordnete damit bislang auf Granit. „Das ist kein Thema“, so Richard Schild, Sprecher im dortigen Verkehrsministerium. Jedoch werde bis Herbst eine Studie über das Ausmaß der „abtrünnigen“ Lasterfahrer erstellt. Mit einer verbesserten Maut-Technik ab 2006 bestehe durchaus „die Möglichkeit, auf hoch belasteten Parallelstrecken Maut zu erheben.“ Es besteht Hoffnung für die Anwohner der B8. (Kommentar S. 4)" aus: Passauer Neue Presse Alltag in der Schneidhainer B455-KurveZwei Laster begegnen sich mitten in der Kurve am steilen Aufstieg BUND fordert Verkehrsberuhigung für B4551. Die B455 verbindet die A3 mit der A661.In ihrem Verlauf liegen die Städte Eppstein, Kelkheim, Königstein, Kronberg und Oberursel. Sie ist somit eine wichtige und stark befahrene West-Ost-Achse. Verlauf der B455 durch Königstein und Schneidhain 2. Die Straße war früher ein kleiner Feldweg, über den ab und an ein Karren fuhr.Dementsprechend ist sie gerade bei uns in Königstein an den Rändern eng bebaut. Die Einwohner Schneidhains und Königsteins beklagen seit Jahrzehnten den stets zunehmenden Schwerlastverkehr. Risse an den Häusern zeigen wie sehr die Bausubstanz der Häuser unter den Erschütterungen leidet. Die Menschen berichten von gravierenden Schlafstörungen. Lärmmessungen liegen bislang nicht vor. 3. Nach Bau der Nordumgehung Kronberg/Oberursel im Zuge der B455 hatte man allen B455 -Anwohnern Entlastung versprochen. Leider trat genau das Gegenteil ein: Nun wurde dieser Schleichweg von der A3 zur A661 für den Schwerlast- und PKW-Verkehr noch attraktiver. Deswegen fordert der BUND:
Die politischen Kräfte, die den Anwohnern der B455 durch einen Neubau B8-Westumgehung eine Verbesserung ihrer Situation versprechen, handeln verantwortungslos: Die Hauptzufahrt zur B8-Neu wird für Königstein und Kelkheim die B455 sein. Dadurch wird die B455 Haupt-Zu- und Abfahrt zwischen der A3 und der A661 werden. Die Menschen werden hier zusätzlich belastet werden. Die Hauptzufahrt zu einer B8 Neu wird nie verkehrsberuhigt werden können! Positionspapier für Eppsteiner Kommunalpolitiker: Warum Eppsteiner Kommunalpolitiker aus Sicht des BUND nicht guten Gewissens die B8-Westumgehung Kelkheim/Königstein befürworten können: 1. Großer parteiübergreifender Widerstand in der Bevölkerung Königsteins und Kelkheims gegen dieses Bauprojekt. 2. Zerstörung des Naherholungsgebietes durch die 3- bis 4-spurige Strasse. 3. Zerstörung eines ökologisch aüßerst hochwertigen Gebietes (UVP ergab einen sehr hohen Raumwiderstand) 4. Die Trassenführungen teurer als geschätzt (steiler Gradientenverlauf, Aufschüttungen und Brücken notwendig) 5. Sehr problematisch: zusätzliche Verkehre der übergeordneten A3, A66 und A5 werden angezogen. Der Ost-West-Verkehr auf der B455 nimmt zu. Eine Entlastung für Eppstein ist nirgendwo errechnet oder erwiesen. Im Gegenteil: Die Schleichwege für den Schwerlastverkehr werden attraktiver! 6. Der zusätzliche Verkehr wird vor die Tore der kleineren Orte im Hintertaunus ge-leitet (dort keine Umgehungen!) 7. Die Probleme Königsteins und Kelkheims sind getrennt zu betrachten: a. Königstein: Kreiselumbau. (Kurz vor der Realisierung) Die Stadt würde durch den B8 Neubau nicht entlastet. b. Kelkheim: - Umbau Bahnübergang - Neubau Gagernspange (Machbarkeitsstudien liegen vor) 8. Planungsverband Frankfurt RheinMain (früher Umlandverband): „Auf das Machbare konzentrieren!“ B8 ist weder im Landesentwicklungsplan noch im Regionalplan aufgenommen, der Planungsverband lehnt die Strasse ab. In Zeiten knapper Finanzressourcen sollte der Ausbau der Hauptachsen vorangetrieben werden (Verbreiterung A66, A5, A3) und nicht der Neubau von 4-spurigen Autobahnen, die nachweislich keine Entlastungswirkung haben und wertvolle Erholungsgebiete und Naturräume zerstören. Welches Interesse kann die Stadt Eppstein an der Zerstörung der Natur in ihrer Nachbarschaft haben, wo sie doch keinerlei Nutzen aus diesem Strassenbauprojekt ziehen kann? |
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