Was kostet der Güterverkehr?

Das heutige Verkehrssystem verursacht etwa 150 Milliarden Euro an Gesundheits- und Umweltkosten (laut INFRAS/ IWW-Studie von 2004). Diese sogenannten externen Kosten zahlt nicht der Verursacher, sondern die Allgemeinheit. Die meisten Kosten verursacht der Straßenverkehr.

Da sind zum einen die Kosten durch Umweltschäden: extreme Wetterereignisse als Folge des Klimawandels und Belastung von Böden und Grundwasser mit Öl oder Streusalz.
Zum anderen zahlt die Allgemeinheit für verkehrsbedingte Gesundheitsprobleme: z.B. Krebserkrankungen durch Feinstaub und Herz-Kreislaufbeschwerden durch Lärm. Abgase und Erschütterungen verursachen Gebäudeschäden, straßennahe Immobilien verlieren an Wert.





Mehr Kostengerechtigkeit durch Lkw-Maut?
Die Einführung der Lkw-Maut im Januar 2005 war ein erster Schritt in die richtige Richtung. Schließlich wird damit der Lkw-Verkehr, einer der größten Verursacher von Straßen- und Umweltschäden, zur Kasse gebeten. Aber die derzeitige Regelung reicht nicht aus! Die Maut muss langfristig auf alle Straßen ausgeweitet werden und für alle Lkw ab 3,5 Tonnen Gesamtgewicht gelten. Die Einnahmen aus der Maut sollten nicht nur in die Sanierung des Straßennetzes gehen, sondern auch für die Modernisierung des Schienennetzes eingesetzt werden.

EU-Wegekostenrichtlinie
Im Frühjahr 2006 überarbeitete die EU-Kommission eine EU-Mautrichtlinie (Wegekostenrichtlinie). Damit kann Maut künftig schon für Lkw ab 3,5 Tonnen und, wenn die Mitgliedsländer dies wollen, auch für das übrige Straßennetz erhoben werden. In besonders sensiblen Gebieten (z.B. in Gebirgen) dürfen die Gebühren höher ausfallen. Für die Einbeziehung der Umweltkosten will die EU in den kommenden zwei Jahren eine Methode erarbeiten, ob diese das Problem der externen Kosten zu lösen im Stande sein wird, bleibt abzuwarten. Eine Zweckbindung der Mauteinnahmen für den Straßenbau sieht die Wegekostenrichtlinie nicht vor. Den einzelnen Staaten bleibt somit die Möglichkeit, in alternative Verkehrswege zu investieren. Dazu hätten sie auch allen Grund: Ohne eine grundlegende Modernisierung der Bahnnetze wird es keinen nachhaltigen Güterverkehr in Europa geben.

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Im Oktober 2004 veröffentlichten die Forschungsinstiute INFRAS und IWW die Studie "Externe Kosten des Verkehrs". Die Kosten, die der Verkehr auf die Gesellschaft abwälzt, setzen sich nach den Ergebnissen der Studie vor allem aus Umwelt- und Gesundheitsschäden durch den Klimawandel (30 Prozent), durch Luftverschmutzung (27 Prozent) sowie Unfallkosten (24 Prozent) zusammen.

Zusammenfassung der Studie "Externe Kosten des Verkehrs" als pdf (10/2004, 151 KB)

Die Langfassung der Studie (168 Seiten, 1,3 MB) ist bei www.infras.ch zu finden (direkter Link zum Download)


Zusammenfassung der Studie von Harald Hoppe, AK Verkehr Hessen
(10/2004, 158 KB).

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