BUND Kreis Höxter

Zur Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) im Kreis Höxter

Zwei Projekte für lebendige Gewässer

Seit Dezember 2000 bildet die EG-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) den rechtlichen Rahmen für die gesamte Wasserwirtschaft in der Europäischen Union. Im Kern verlangt die Richtlinie die Erreichung eines guten ökologischen und chemischen Zustandes aller Oberflächengewässer sowie einen guten chemischen und mengenmäßigen Zustand des Grundwassers bis zum Jahre 2015 (Ausnahmen bis zum Jahr 2027). Im Kreis Höxter gibt es dazu aktuell zwei Projekte:


1. Gewässerentwicklungsprojekt im Kreis Höxter

Der Kreis Höxter will im Rahmen des Gewässerentwicklungsprojektes in Kooperation mit den Städten zehn ausgewählte Fließgewässer abschnittsweise renaturieren und Wanderhindernisse für aquatische Lebewesen beseitigen. Dabei sollen die ökologische Aufwertung und Strukturverbesserung der Gewässer im Sinne der EG-Wasserrahmenrichtlinie eine wesentliche Rolle spielen. In Zusammenarbeit mit den Städten erfolgte im Vorfeld des Projektes durch den Kreis und die Landschaftsstation im Kreis Höxter e.V. eine Auswahl von zehn Fließgewässern. Dies sind folgende Gewässer:

• Heubach, Teichwasser (Steinheim)
• Beber (Nieheim)
• Brucht (Brakel, Marienmünster)
• Aa, Hilgenbach (Bad Driburg)
• Schelpe, Lomborn (Höxter)
• Bever, namenloses Gewässer bei Tietelsen (Beverungen)
• Vombach (Borgentreich)
• Eggel (Warburg, Borgentreich)
• Nethe (Willebadessen)


Basis für die geplanten und teilweise bereits umgesetzten Maßnahmen sind die Konzepte zur naturnahen Entwicklung der Fließgewässer (KNEF). Die Konzepte enthalten Maßnahmen, die zu einer ökologischen Aufwertung der Gewässer und angrenzender Bereiche führen sollen. Dies bedeutet:

  • die Wiederherstellung der Längsdurchgängigkeit durch den Rückbau von Querbauwerken,
  • Maßnahmen zur Extensivierung der Uferstreifen,
  • Offenlegung verrohrter Gewässerabschnitte,
  • Maßnahmen zur Entfesselung der Fließgewässer und
  • Einbau von Totholz zur Erhöhung der Strukturvielfalt.
Das Projekt hat eine Laufzeit von 4 Jahren und soll am 31. Dezember 2011 abgeschlossen sein.

Weitere Informationen zu dem Projekt unter: www.kreis-hoexter.de.



Mitarbeiter des Gewässerentwicklungsprojektes erläuterten einer Kinderferienspaß-Gruppe aus Bad Driburg, die mit dem BUND am 10. Juli 2008 auf Entdeckungstour am Hilgenbach unterwegs war, die gerade am Bach durchgeführten Maßnahmen (Foto: H.-D. Mitzka).


2. Konzept zur hydromorphologischen Verbesserung der Fließgewässer im Kreis Höxter

Der Kreis Höxter hatte für die Erstellung eines Umsetzungsfahrplans ein Konzept zur hydromorphologischen Verbesserung der Fließgewässer in Auftrag gegeben, das auf Basis von Kosten-Nutzen-Überlegungen, dem Planungsstand und der Umsetzungsreife geeignete Fließgewässer-Renaturierungsabschnitte lokalisieren sollte. Die Auswahl sollte unter Berücksichtigung der Strahlwirkung erfolgen und sich auf das „reduzierte WRRL Gewässernetz“ von ca. 500 km (berichtspflichtige Gewässer >10 km² EZG) des Kreisgebietes beschränken. Dazu wurden folgende Punkte bearbeitet:

1. Zusammenstellen und Auswertung relevanter Grundlagendaten
(Strukturgüte, Querbauwerke, Gewässergüte, KNEF’s).

2. Geländekartierung zur Erfassung von Schäden, Beeinträchtigungen und Potenzialen.

3. Lokalisierung geeigneter Strahlursprünge und Strahlwege aus fachlicher Sicht.

4. Abstimmung der Abschnitte mit Maßnahmenträgern und den Akteuren vor Ort in 3 Workshops
(für die Teileinzugsbiete Diemel, Emmer und Nethe/Oberweser)
• 1. Workshop am 07. Oktober 2009
• 2. Workshop am 24./25. Februar 2010
• 3. Workshop am 08. Juli 2010

5. Priorisierung der Renaturierungsabschnitte
Festlegung der Prioritäten,zum Beispiel anhand von
- Flächenverfügbarkeit
- Bereitschaft zur Umsetzung bei den Maßnahmenträgern
- Kosteneffizienz
- aber keine konkrete Maßnahmenplanung
.

6. Ergebnisdokumentation
• Die Abschlusspräsentation erfolgte am 08. Juli 2010. Das Konzept wurde den 10 Städten im Kreis - als Maßnahmenträger - übergeben.


Alle Dokumente stehen im Internet zur Verfügung und können auf der Internetseite des Kreises Höxter im pdf-Format heruntergeladen werden:

Erläuterungsbericht zur Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie (pdf).

Kartenmaterial zur Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie .

aktualisiert: 10. Juli 2010.



Weitere Informationen zu dem Projekt:

• Hochschule Ostwestfalen Lippe: Lokalisierung von Fließgewässer-Renaturierungsabschnitten zur Umsetzung des „Strahlwirkungskonzeptes“ im Kreis Höxter.

• Wassernetz NRW: Umsetzungsfahrplan Höxter.

• Neue Westfälische (21.07.2010): Lebendige und gesunde Gewässer.

• Pressemitteilung des Kreises Höxter vom 21.07.2009 (pdf).



Weitere Informationen zur europäischen Wasserrahmenrichtlinie:

Europäische Wasserrahmenrichtlinie vom 23. Oktober 2000 (pdf)

Wassernetz NRW - für Nordrhein-Westfalen

Flussgebietsgemeinschaft Weser (FGG Weser)

Bezirksregierung Detmold - für das Flussgebiet Weser

Europäische Wasserrahmenrichtlinie in der Region Ostwestfalen-Lippe.




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