Ortsverband Königstein-Glashütten

Woogbach-Renaturierung

Pressemitteilung 2.5.2005

BUND: Woogbach-Sanierung ökologisch sinnvoll und korrekt

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland in Königstein hat einen Experten des hessischen Landesverbandes um eine Einschätzung der laufenden Woogbach-Sanierung gebeten. Bei einer Begehung machte sich Dr. Reiner Plasa, Sprecher des Arbeitskreises Wasser und Fachmann für Wasserbau und Renaturierungsmaßnahmen, ein Bild von der Lage.
In Teilbereichen seien die Sanierungsmaßnahmen "wie im Lehrbuch umgesetzt". Dem Woogbach werde wieder in ökologisch sinnvoller Weise mehr Raum gelassen. Grundlage für jede Sanierung sei heute die neue Wasser-Rahmen-Richtlinie (WRRL ) der EU. Demnach werde bei der Sanierung von Bächen versucht, das Wasser weniger einzuengen als früher. Wehre und höhere Wasserstürze seien nicht mehr zugelassen. Durch die Ausbildung neuer Kolke = Vertiefungen in der Bachsohle würden wieder neue Ruheräume für Forellen und andere Fische der Mittelgebirgsbäche entstehen.

Für Außenstehende biete das Woogtal heute durch die Erdbewegungen naturgemäß einen erschütternden Anblick. In ein bis zwei Jahren werde sich das Tal jedoch wieder erholt haben.

Der BUND lobe das Engagement der Denkmal-Initiative, historisches Fachwissen rund um den Wasserbau in Königstein nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. So sei es sinnvoll, daß alle Bürger, die ihre langjährige Erfahrung einbringen können, motiviert werden, diese schriftlich festzuhalten.
Die modernen ökologischen Erkenntnisse decken sich jedoch heute gerade im Bereich des Gewässerschutzes nicht mehr mit überlieferten Formen des Wasserbaus.

Viele Bürger seien durch die Ausmaße der Abrißkante am oberen Teil des Woogbachs beunruhigt. Hier hat sich der Woogbach eine tiefe Schlucht gegen den Hang gegraben, die mehrere Meter steil hinabfällt. Diese Schlucht gewährleiste jedoch, daß die Eigentümer der gegenüberliegenden Grundstücke von Hochwasserschäden verschont blieben. Gewässerrenaturierungen in schmalen Bachparzellen stellen häufig eine Gratwanderung zwischen den berechtigten Ansprüchen der Anlieger und einer naturnahen Ausgestaltung des Gewässers dar. Allerdings könne die Stadt Königstein zur Sicherung der Verkehrspflicht an dieser gefährlichen Abrißkante aufgefordert werden.


Der BUND plädiert für Verständnis für die ökologisch sinnvolle Renaturierung des Woogbaches und dafür, daß das Wasser mehr Raum bekommt. "Wir werden im Herbst und Frühjahr sicher öfter nasse Füße bekommen, aber dafür einen naturnahen Bach haben," so Claudia Weiand, Vorsitzende des BUND Königstein.
Sie hätte sich im Vorfeld eine breitere freiwillige Beteiligung der Öffentlichkeit seitens der Stadt gewünscht, um so den Bürgern die Vorgaben der WRRL zu erläutern und Mißverständnisse zu vermeiden.



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