Ortsverband Königstein-Glashütten

Mobilfunkmasten

18. August 2003
PRESSEMITTEILUNG

Errichtung einer Mobilfunksendeanlage überrumpelt Königsteiner Siedlung


Während der Ferienzeit und quasi über Nacht errichtete der Mobilfunkbetreiber Vodafone auf dem Gelände der Königsteiner Eisenbahn am alten Lokschuppen einen Mobilfunkmasten, der mittlerweile mit der Sendeeinrichtung versehen ist.
Der Abstand zum nächsten Wohnhaus beträgt 10 Meter. Dies hat die Bürger der Siedlung auf den Plan gebracht. Sie gründeten in der vergangenen Woche die neue Bürgerinitiative „Bürger gegen Strahlung“ und beauftragten einen Anwalt mit der Wahrnehmung ihrer Interessen.
Die Bewohner der Siedlung fragen sich insbesondere, warum keiner von ihnen über die Errichtung der Strahlungsquelle informiert wurde.
Der Rat der Sachverständigen für Umweltfragen empfiehlt im Umweltgutachten 2002 „die Bürger im Vorfeld umfassend zu informieren“. Dies habe die Stadt unterlassen, da in einem so sensiblen Wohngebiet wie die Siedlung mit massiven Protesten von Seiten der Bürger gerechnet werden musste. Die Siedlung sei gerade bei Familien mit Kindern ein beliebtes Wohngebiet. Der städtische Kinderhort, der evangelische Kindergarten und die Grundschule Königstein liegen in Reichweite des Mastes
Die Bürgerinitiative fordere nun, den Mobilfunksendemasten nicht in Betrieb zu nehmen.
Es solle mit dem Mobilfunkbetreiber über alternative Standorte diskutiert werden.
Auch fordere die Bürgerinitiative Aufklärung darüber, wer bei der Stadt Königstein nach Gutsherrenart den Standort ohne Öffentlichkeit festgelegt hat. In anderen Kommunen, in Bayern, im Saarland und sogar im Taunus kämpfen Bürgermeister gegen die flächendeckende Verstrahlung ihrer Bürger.
Die Stadt Königstein habe ihre Sorgfaltspflicht gegenüber der Bevölkerung, hier insbesondere eines kinderreichen Stadtteils von Königstein, verletzt. Die deutlichen Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Standorte von Sendemasten zu meiden und die Grenzwerte für hochfrequente elektromagnetische Strahlung zu reduzieren, unterstützen die Befürchtungen der Bürger um ihre Gesundheit und der ihrer heranwachsenden Kinder. Studien weisen auf ein mögliches dreifach erhöhtes Leukämierisiko bei Kindern in der Nähe dieser Einrichtungen.
Die Bürgerinitiative hat einen Frage- und Forderungskatalog aufgestellt, der als Flugblatt verteilt wurde. Darin fordert sie insbesondere die Auflistung der schon vorhandenen Einrichtungen auf der Königsteiner Burg, auf dem Postgebäude u.a., zeitlich festgelegte Nachmessungen zur Kontrolle der Grenzwerte und keine autoritären Standortentscheidungen ohne Bürgerbeteiligung in der Kurstadt.
Sie hoffe bald ein Gespräch mit dem Bürgermeister und dem für die Erteilung der Baugenehmigung Zuständigen zu führen.



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