Ortsverband Königstein-Glashütten12. Juni 2007Wasserversorgung der Stadt Königstein durch den Bau der B8-neu in GefahrBUND veröffentlicht Stellungnahmen anderer Träger öffentlicher Belange Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland hatte zu Beginn des nicht-öffentlichen Erörterungstermins zur B8-neu die Bürger zu einer Demonstration vor dem Kelkheimer Rathaus eingeladen. Im Rahmen der Präsentation der aktualisierten B8-Ausstellung wurden Details aus den Stellungnahmen anderer Träger öffentlicher Belange veröffentlicht: In der ablehnenden Haltung gegen die B8-neu bekommen die Umweltverbände BUND, HGON, NABU und SDW hochkarätige und fachlich fundierte Unterstützung. 1. Die Stadtwerke Königstein haben nach eigenen Angaben schon im Jahr 1998 das Stadtplanungsamt und den planenden Ingenieur von Dorsch Consult darauf hingewiesen, dass die geplanten B8-Vorzugsvarianten die Wasserversorgung der Stadt Königstein gefährden. Zitat: "Die Trasse kreuzt den Fassungsbereich des Billtalstollens und damit die Wasserschutzzone I. Damit sind die Schutzzonen II und III ebenfalls betroffen. Die Stadtwerke Königstein sehen darin eine gravierende Gefährdung der Wasserversorgung in Königstein. (...) Infolge einer möglichen Grundwasserbeeinträchtigung am Billtalstollen wäre die Gesamtversorgung in Königstein nicht mehr sichergestellt." 2. Die Gemeinde Glashütten lehnt den Bau der B8-neu kategorisch ab, da sie eine Mehrbelastung mit Verkehr befürchtet. 3. Die obere Forstbehörde des Regierungspräsidiums befürchtet einen viel höheren Waldverlust als in den Akten errechnet, da die Schneisen und Arbeitswege im Zuge der Bauarbeiten nicht mit einberechnet wurden. 4. Die Obere Naturschutzbehörde beim Regierungspräsidium Darmstadt stuft alle Varianten als "mit den Belangen der Raumordnung nicht verträglich" ein. Der Verband hessischer Sportfischer, das Landesamt für Denkmalpflege und der Planungsverband Frankfurt Rhein-Main gaben eindeutig ablehnende Stellungnahmen ab. Erstaunlich ist aus Sicht des BUND die deutlich kritische Stellungnahme des Maintaunuskreises: dieser benennt die Risiken, die mit dem Neubau zusammenhängen und versucht händeringend eine Alternative aufzuzeigen. Das Amt für ländlichen Raum des Hochtaunuskreises nimmt ebenfalls eine deutlich kritische Haltung ein und fasst zusammen: " aus forstlicher-/ landwirtschaftlicher-/ und landschaftspflegerisch-fachlicher Sicht ergeben sich erhebliche Bedenken gegen die Straßenbaumaßnahme." Einzig die Stadt Kelkheim bejubelt die Planung, die Stadt Königstein hüllt sich aufgrund der internen Zerrissenheit in Schweigen, IHK und Handwerkskammer äußern sich kurz und knapp in typischen Formschreiben positiv zur Planung. Den BUND erreichten noch in den letzten Tagen vor dem Erörterungstermin unzählige Anregungen von Privatpersonen, die dem BUND den Auftrag erteilten, diese während des Termins einzubringen. Die meisten Stellungnahmen forderten die Fertigstellung des Königsteiner Kreisels, die Untertunnelung in Kelkheim und Königstein ernsthaft zu prüfen und die Kosten der B8-neu in Relation zu sonstigen Verkehrsentlastungsmaßnahmen zu stellen. Der BUND bekräftigte beim Erörterungstermin die Hauptargumente, die aus seiner Sicht gegen den Bau der B8-neu sprechen. Die Vorsitzende des BUND Königstein-Glashütten fasste in einem Vortrag die markantesten Verluste an Landschaft und Erholung nach Bau zusammen, wies auf die Klimaschädlichkeit der Rodung von weit mehr als 240.000 qm Wald hin, und appellierte an das Regierungspräsidium abzuwägen, ob eine Verkehrsentlastung der Bürger in der Größenordnung von 20% auf der einen Seite, den Verlust der Naherholungsfunktion und des Naturreichtums des betroffenen Gebiets auf der anderen Seite rechtfertige. Zudem wurde erneut betont, dass die dem Verfahren zugrundegelegten Zahlen nachweislich fehlerhaft, da zu hoch angesetzt sind. Der BUND wurde anwaltlich am Tag der Erörterung von Matthias Möller-Meinecke unterstützt. Als Sachbeistände und Beobachter waren die BUND-Vorstandsmitglieder Gabriela Terhorst (Königstein) und Manfred Guder (Maintaunuskreis) zugelassen. 6.7.2006 Zahlenskandal bei B8-VerkehrsuntersuchungPressemitteilung 6.7.2006Zahlenskandal bei B8-Verkehrsuntersuchung Heute veröffentlicht der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland in Königstein eine Erwiderung des Hessischen Landesamtes für Straßen und Verkehrswesen (HLSV) zu den vom BUND erhobenen Vorwürfen der methodischen Fehler in der Verkehrserhebung und daraus resultierenden Fehlern bei der Prognose des Verkehrs auf der geplanten Ortsumgehung Königstein-Kelkheim. In der Erwiderung muss das Landesamt die vom BUND veröffentlichten Zahlen der automatischen Zählstelle in Königstein als zutreffend einräumen. Die Verkehrsbehörde empfiehlt den Städten Königstein und Kelkheim im nächsten Planungsschritt für die Umgehungsstraße die „Verkehrsuntersuchung zu aktualisieren und dabei die neue Dauerzählstelle und die Erfahrungen mit der Lkw-Maut einfließen“ zu lassen. Der BUND fragt die Stadtverordneten von Königstein und Kelkheim, wie angesichts der wie Eis im Sonnenschein reduzierten Verkehrszahlen eine Rechtfertigung für eine drei- bis vierspurige Umgehungsstraße aufrecht erhalten werden soll. Schlüsselfigur im Zahlenkarrussel ist nach Bewertung des BUND der ehemalige Leiter des Stadtplanungsamtes Horst Neidlinger: Er hat vom damaligen Bürgermeister Fricke (CDU) einen gut dotierten Beratervertrag als ausschließlich Zuständiger für die B8-Westumgehung übertragen bekommen. Ein Geschmäckle bekommt der Beratervertrag, weil er noch kurz vor Frickes Ausscheiden aus dem Amt abgeschlossen wurde und nun den städtischen Haushalt zusätzlich belastet. So gut wie die Beratung dotiert wird, ist sie aber in ihrer Qualität nicht. So hat Horst Neidlinger den städtischen Gremien lange die Existenz der automatischen Zählstelle am Friedhof verschwiegen, wohl weil die dort gemessenen Zahlen nicht in das Planungskonzept passen. Nachdem nun auch das Landesamt für Verkehrswesen die vom BUND aufgedeckten Diskrepanzen zwischen den Prognosezahlen in den Planungsakten und den tatsächlich am Friedhof gemessenen Verkehrszahlen einräumen musste, drängt sich eine Kündigung des Beratervertrages auf. Denn die Diskrepanzen sind erheblich: · In den von Horst Neidlinger und Dorsch Consult vorgelegten Akten ist von 17.993 bis 22.765 KFZ pro Tag in der nördlichen innerörtlichen B8 die Rede. · In der vom Landesamt für Straßen - und Verkehrswesen vorgelegten Hochrechnung reduzieren sich diese Zahlen auf 15.625 bis 16.270 KFZ/24 Std. · Die unbestechliche automatische Messstelle weist einen Wert von 14.400 KFZ/24 Std. aus. Der BUND fragt sich nun, wer hier wem die Hand beim Hochrechnen geführt hat und welche Interessen ein pensionierter Stadtplanungsamtleiter an der Realisierung einer Straße hat, deren Verkehrsbedarf zusammenschmilzt. Der BUND fordert, 1. das Raumordnungsverfahren für die Umgehungsstraße auf der Basis der neuen Zahlen zu wiederholen. Denn zahlreiche Behörden haben sich in ihren Stellungnahmen von scheinbaren Entlastungszahlen beeindrucken lassen, während die jetzt zu korrigierenden Zahlen nun erst recht keine Schädigung von Umweltgütern mehr rechtfertigen. 2. die Einholung einer unabhängigen Verkehrsuntersuchung und –prognose durch einen Sachverständigen, der nachweislich weder mit den hessischen Ämtern, mit der Firma Dorsch Consult noch mit dem Berater Horst Neidlinger geschäftlich oder privat zu tun hat. Sollten diese Forderungen nicht erfüllt werden, erwartet der BUND einen offenen Schlagabtausch im Erörterungstermin, den Regierungspräsident Gerold Dieke für den Herbst 2006 in Aussicht gestellt hat und anschließend die Bewertung der Westumgehung als unverträglich mit den Belangen der Raumordnung. Spätestens im Erörterungstermin wird Horst Neidlinger die wundersamen Abweichungen plausibel und nachvollziehbar erklären müssen. Nach wie vor ist es höchst bedauerlich, dass die kleine CDU/FDP-Mehrheit der Stadt Königstein die Königsteiner Interessen im laufenden Raumordnungsverfahren B8 nicht gewahrt hat. Sie hat durchgesetzt lieber gar nichts zu sagen und scheut die öffentliche Diskussion über das Thema, wie ihr Abstimmungsverhalten in den diversen Gremien in den vergangenen Wochen deutlich gezeigt hat. Planungsverband stimmt gegen B8-Westumgehung 10.5.2006 13:15Planungsverbands-Vorsitzender Jens Scheller im Gespräch Wir haben alle Verbandsmitglieder mit Flugblättern versorgt, Blick auf CDU-Tisch Pressemitteilung 10.5.2006 13:15 Planungsverband stimmt gegen B8-Westumgehung Als Siegeszug der Sachargumente bezeichnet der BUND die heutige Entscheidung der Verbandskammer des Planungsverbandes Rhein Main im Frankfurter Römer. Bürgerdelegationen aus Eppstein, Kronberg, Glashütten, Königstein und Kelkheim waren angereist und hatten von der Zuschauertribüne aus die Sitzung verfolgt. Äußerst erfreut verfolgten sie die Argumentation von SPD , Grünen und einem CDU-Verbandsvertreter: Die kritischen Sachargumente gegen die Planung der B8-Westumgehung behielten die Oberhand. Als besonderen Lichtblick wertete der BUND das Abstimmungsverhalten der Glashüttener Bürgermeisterin Jutta Nothacker (CDU): Sie vertrat die Interessen ihrer Kommune, die nach Bau der B8-neu eine massive Verkehrszunahme zu befürchten hätte. Frau Nothacker stimmte für die Vorstandsvorlage vom Vorsitzenden Jens Scheller. Diese Vorlage geht nun an den Regierungspräsidenten und vereint in sich die fachlichen Stellungnahmen des Planungsverbandes und bestätigt die Bedenken des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland. Insbesondere die geringe Entlastung vom innerörtlichen Verkehr und die Zerstörung des Naherholungsgebietes, neben einer enormen Naturzerstörung sind für den BUND Hauptargumente gegen den Bau der B8-neu. Ebenso moniert der BUND die fehlende Variantenprüfung. "Heute haben wir einen ersten politischen Etappensieg davon getragen." äußerte sich BUND Landesvorstandssprecherin Claudia Weiand.
Delegationsmitglieder nach der Abstimmung vor dem Römer in Frankfurt am Main Schöne Kulisse an einem schönen Tag B8-Wanderausstellung über Ostern bei Bürobedarf Lindlau in KönigsteinPressemitteilung 10.4.2006Als sehr erfreulich bewertet der BUND Königstein/Glashütten die große Resonanz auf die am vergangenen Freitag und Samstag gezeigte Wanderausstellung über die geplante Trassenführung der B8 NEU in der Königsteiner FußgängerzoneWie die Vorsitzende, Dr. Claudia Weiand mitteilte, soll der Informationscharakter dieser Dokumentation im Vordergrund stehen. Jeder Besucher kann sich selbst ein Bild über den Trassenverlauf sowie die Auswirkungen auf den Menschen und die Natur machen. Erklärungen und Ansprache erfolgen nur auf Wunsch. Gezeigt werden auf 6 Schautafeln Simulationen der Brückenbauwerke, der gesamten Streckenführung von Kelkheim über Königstein bis Glashütten, sowie die Verkehrszahlen und weitere Details aus den offiziellen Gutachten. Ab Samstag, den 15. 4. kann die Ausstellung in den Räumen von „Bürobedarf Lindlau“ in der Hauptstrasse 7, von 9:00 bis 18:30 Uhr, besichtigt werden. Die Präsentation einer DVD Fotoshow, ermöglicht es dem Besucher, an einem virtuellen Spaziergang entlang der B8 Trasse teilzunehmen. Die Ausstellung kann auch für Privatveranstaltungen kostenlos gebucht werden. Sie ist leicht zu transportieren und aufzubauen. Infos unter 06174-969309 11.7.2005 Unterlagen zu B8 fehlerhaft! VIERSPURIG!Pressemitteilung11.7.2005 BUND: Unterlagen zur B8-neu fehlerhaft, Straße vierspurig und nicht zweispurig Bei einem heutigen Telefonat mit dem BUND räumte der planende Ingenieur der Dorsch Consult GmbH, Herr Mertens ein, dass die Beschriftung der Fahrbahnbreite für die B8-neu zwischen Roter Mühle und Rettershof in den an die Stadtverordneten herausgegebenen Unterlagen falsch ist. Der BUND hat um öffentliche Richtigstellung gebeten, da sonst der Eindruck der Manipulation der Daten vor der anstehenden Stadtverordnetenversammlung entstehen könnte. Hier müsste es korrekt heissen: Die Strasse wird insgesamt vier Fahrstreifen auf einer Gesamtbreite von 25 bis 30m haben. Auf Höhe Rettershof wird sie auf drei Fahrstreifen verengt. Die B8-neu wird das Liederbachtal mit einer 32m und 438m langen Brücke überqueren, das Billtal unterhalb des Naturfreundehauses wird mit einer 20 m hohen und 350 m langen Brücke überquert. Die Verkehrsentlastung der Stadt Königstein wird in Teilbereichen gar nicht stattfinden, teilweise werden mehr Autos insbesondere in Schneidhain und am Ölmühlweg erwartet. Die Entlastung der jetzigen B8 und der Innenstadt beträgt nur ein Bruchteil der erhofften Entlastung. Somit entfalle nach Ansicht des BUND die Rechtfertigung für den Bau der Straße. In Königstein würden mehr Menschen belastet als vor dem Bau der B8-neu. Die Königsteiner würden somit ihre grüne Lunge für die Verkehrsentlastung Kelkheims opfern. Auf der Homepage findet sich der direkte Link auf die Datei mit der falschen Beschriftung: pdf Regelquerschnitt Ergebnis:Am heutigen Tage stellte Dorsch Consult in einem Schreiben klar, dass die B8-neu vierspurig wird. Wir fragen uns, warum dies erst NACH der Abstimmung in der Stadtverordnetenversammlung in Kelkheim korrigiert wurde! Kelkheimer Alleingang inakzeptabel!Gemeinsame PRESSEMITTEILUNG 31.8.2004BUND entsetzt über Kelkheimer B8-Alleingang: B8-Neu belastet B455 zusätzlich um 20% Wie die Kelkheimer Regierungskoalition verlauten ließ, wolle man den Bau der B8 im Alleingang und eine verkürzte B8 nur bis zum Rettershof vorantreiben. Der BUND-Kreisverband Main-Taunus sowie der Ortsverband Königstein-Glashütten lehnen diesen Vorstoß ab: Wie aus vorliegenden Gutachten ersichtlich, würde eine verkürzte B8 den Verkehr vor die Toren des Rettershofes, Königstein-Schneidhains und der Zufahrt nach Eppstein kippen. Der BUND weist auf das Gutachten Dr. Heinz aus dem Jahre 1988 hin, das die Entlastungs-wirkung einer „B8- kurz“ (bis zum Rettershof) mit derjenigen einer „B8-lang“ (bis Glashütten) verglich. Wortwörtliches Zitat S. 42: „In beiden Netzfällen nimmt die Belastung der B455 westlich von Schneidhain um rund 20% zu.“ D.h. unabhängig davon, ob die B8 kurz oder lang gebaut wird, werden Schneidhain und die Anwohner der B455 die Hauptleidtragenden sein, da die Hauptzufahrt zur B8 von Königstein und Eppstein aus, die B455 sein wird. Zudem könne der BUND die Aussage von CDU-Fraktionschef Männer nicht nachvollziehen, die B8 sei nur aus Kostengründen aus dem vordringlichen Bedarf gekippt worden. Die B8 wurde nach Ansicht vom BUND hauptsächlich durch die erwarteten gravierenden Naturein-griffe als Projekt mit hohem ökologischen Risiko in den weiteren Bedarf eingestuft. Es verwundert aus Sicht des BUND sehr, daß die Erhaltung des Rettershofs und seiner um-gebenden Landschaft Kelkheimer Politikern stets am Herzen lag und sie sich heute dennoch für die Zerstörung dieser Landschaft zwischen Roter Mühle und Rettershof einsetzen. Auf Kelkheimer Gemarkung liegen dort u.a. schützenswerte Streuobstwiesen. Auch die B8-kurz würde einen unwiederbringlichen Naturverlust mit sich bringen. Der BUND appelliert an den gesunden Menschenverstand der Kelkheimer sich die vom BUND vorgeschlagenen Alternativen für Kelkheim vorzunehmen. Der BUND hat im Zuge der Sacharbeit zum Bundesverkehrswegeplan dem Bundesamt für Naturschutz Varianten für eine Entlastung Kelkheims unterbreitet, ua. den Bau einer Unterführung an der Bahnlinie und den Gagernspangenbau, der zwar auch einen Naturverbrauch mit sich bringt, der aber kleiner ausfällt als beim Bau der B8. Erfreulich sei dennoch, daß Kelkheimer Politiker die gravierenden ökologischen Probleme, die ein B8-Neubau mit sich bringe, erkannt hätten. Nun erwarte der BUND von den Königsteiner Gremien, daß sie sich entschieden gegen die Mehrbelastung der Anwohner der B455 wehren. Die Pläne zum Bau der B8-Westumgehung sollten endgültig begraben werden und der Kreiselumbau und LKW-Durchfahrtverbote durchgesetzt werden. Anlagen: 1. Kopie der Ausschnitte Gutachten Dr. Heinz 1988 2. Kopie Trassenvarianten 3. Einmündung B8/B455 Rettershof B8PRESSEMITTEILUNG vom 16.Juni 2003B8-Neubau opfert Schneidhain und Ölmühlweg Der Ortsverband Königstein des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert die sofortige Einstellung der Planungen zur Ortsumgehung Königstein. Der BUND fragt sich, warum die Stadt Königstein von einer Entlastung für Königstein spricht. Hier wird nur ein Teil Kelkheims entlastet und ganz Königstein geopfert. Da dem B8-Neubau im Entwurf zum Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2003 eine eindeutige Abfuhr erteilt wird, bedeutet die Fortsetzung der Planung die Verschwendung von Steuergeldern. Dem BUND-Ortsverband Königstein / Glashütten liegt nun der Entwurf der vier möglichen Trassenvarianten zur B8 Westumgehung Königstein Kelkheim vor: Dieser sieht die Hauptzufahrten über Schneidhain/Wiesbadenerstrasse und Königstein/Ölmühlweg von Osten aus vor. Auf Höhe des Ölmühlwegs/KTC-Bangert soll eine autobahnähnliche Ein- und Ausfahrt ent-stehen. Das Wohngebiet Rombergweg/Parkstrasse wird vom Durchgangsverkehr Richtung zukünftige B8 regelrecht in die Zange genommen. Schon der Planungsverband hat kürzlich darauf hingewiesen, dass die B8 noch mehr Verkehr von den umgebenden Autobahnen nach Schneidhain und in den Ölmühlweg anziehen wird. Nach Ansicht des BUND wird Königstein endgültig zum Hauptdurchfahrtsort für alle Bad Homburger, Kronberger und Oberurseler die ins MTZ oder auf die A3 wollen. Schon heute, nach der Fertigstellung der Nordumgehung Kronberg (B455) hat der Verkehr auf der Wiesbadener Strasse drastisch zugenommen. Der überregionale Schwerlastverkehr nutzt heute schon das Nadelöhr zur Abkürzung der Autobahnstrecke auf der A3. Im Entwurf zum Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2003 ist dem B8-Neubau zudem eine eindeutige Abfuhr erteilt worden: Das Projekt wurde an Stelle 185 von 205 hessischen Projekten gesetzt und zwar im „weiteren Bedarf“ als „neues Vorhaben mit festgestelltem hohen ökologischen Risiko“. Für dieses Projekt gibt es kein Planungsrecht, laut BVWP. Die jetzt ablaufenden, aus Sicht des BUND Königstein, sinnlosen Planungsschritte werden auf Kosten der Königsteiner Steuerzahler durchgeführt. Dies muss den Rechnungshof und den Bund der Steuerzahler auf den Plan rufen. Hier werden Gelder für ein ökologisch und verkehrstechnisch sinnloses Projekt verschleudert. Andere sinnvolle Straßenprojekte in Hessen sind nach Angaben des Planungsverbandes durch das Vorpreschen der Städte Königstein und Kelkheim in Berlin gefährdet. Der BUND fordert die Stadt Königstein dazu auf endlich die Verschwendung von Steuergel-dern mit dem Projekt B8-Neubau einzustellen und jede Planung zu unterbrechen. PRESSEMITTEILUNG 23. September 2003 B8 Neubau wird Drei - bis Vierspurig Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Ortsverband Königstein Glashütten weist darauf hin, dass die in Planung befindliche B8 in der erst kürzlich vorgestellten Planung als drei- bis vierspurige Strasse ausgelegt ist. Die Behauptungen führender FDP- und CDU-Politiker die neue B8 würde zweispurig gebaut, entbehrt jeder Grundlage. Ja schlimmer noch, es scheint als ob die Bevölkerung bewusst getäuscht werden solle, so die Vorsitzende Dr. Claudia Weiand. Das planende Ingenieurbüro Dorsch Consult GmbH führe aus, dass wegen des schwierigen Geländes zumindest in der aufsteigenden Strecke eine Kriechspur vorzusehen sei, da LKWs eine Steigung von teilweise 7 bis 12% zu überwinden hätten. Die Strasse wird durchgängig eine Breite von 15m (Dreispurig) bzw. 20m (Vierspurig) haben und an zwei Anbindungsstellen (B8- alt und Ölmühlweg) autobahnähnliche Ausfahrten, auf Höhe Schneidhain /Rettershof eine vierspurige versetzte Kreuzung. Wer sich heute noch auf den Sachstand der 80er Jahre berufe zeige ein erschreckendes Maß an Unkenntnis. Der B8-Neubau sei zum Prestigeprojekt für CDU und FDP geworden – die Inhalte um die es hier gehe würden nicht mehr sachlich überprüft. Die jetzige Planung, die der Bevölkerung in Details verschwiegen würde, verschlinge mittlerweile Millionenbeträge an Steuergeldern der Städte Königstein und Kelkheim. Vor diesem Hintergrund mute es geradezu grotesk an, wie die Ausgaben im sozialen Bereich gekürzt würden und jede städtische Wiese verscherbelt werden solle. In der Bevölkerung habe sich leider die Ansicht breitgemacht die B8 sei vom Tisch. Der BUND ist der festen Überzeugung, dass die Planung noch nie so weit fortgeschritten sei wie heute. Die Städte Königstein und Kelkheim benutzen die Tatsache, dass sie die Planungen aus eigener Tasche bezahlen als Druckmittel in Berlin, um eine Realisierung der Taunusautobahn zu erzwingen. Der BUND rufe daher alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf sich sachlich zu informieren und abzuwägen. Am 27.September um 14:30 startet am Schneidhainer Friedhof (Kohlweg) die Begehung der vorgesehenen B8-Trasse. Es besteht die Möglichkeit sich vor Ort ein Bild der geplanten Zerstörung zu machen und Informationen aus den bislang nicht öffentlichen Sitzungen der planenden Städte zu erhalten. Pressemitteilung 26. September 2003 BUND strebt öffentliche Diskussion über B8-Neubau an B8 Neubau wird Drei - bis Vierspurig Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Ortsgruppe Königstein-Glashütten strebt eine öffentliche Diskussion über den B8-Neubau an. Die Städte Königstein und Kelkheim haben in Eigenregie die Planung der B8-Neu in den letzten Jah-ren vorangetrieben und dafür die eigenen Finanzen erheblich strapaziert. Dies sei ge-schehen ohne die Bevölkerung hinreichend zu informieren. Selbst führende CDU-Mitglieder im Landtag seien noch auf dem Informationsstand der achtziger Jahre, wie die Reaktionen auf das B8-Dossier des BUND gezeigt haben. Jüngstes Beispiel ist das Verschweigen der Tatsache, dass die B8-Neu 3 bis 4-spurig durch den Wald und die Streuobstwiesen führen wird. Das schwierige Gelände läßt, wie in den offiziellen Protokollen der Planungsrunden festgehalten, aus Sicherheits- und Kapazitätsgünden keine Zweispurigkeit zu. Zudem werden die autobahnähnlichen Ein- und Ausfahrten einen immensen Naturverbrauch mit sich bringen. Der Bau einer 15 bis 20m breiten Schneise durch bislang unberührte Natur wird durch den angeblichen Nutzen dieser Strasse rechtfertigt. Dazu benutzen die Planer Ver-kehrsprognosen, die ins Reich der Märchen verwiesen werden müssen. Die Shell-Studie von 2001 sieht für das Jahr 2020 optimistisch gerechnet eine Zunahme der PKW-Zulassungszahlen um höchstens 14% vor. Die B8-Planer rechnen indessen eine Verkehrszunahme am Kreisel von über 400% vor. Diese unseriöse Zahlenakrobatik soll dazu dienen, die Bevölkerung zu verunsichern und die Strasse in Berlin als vordringlich einstufen zu lassen. Die Planungsunterlagen werden der Bevölkerung vorenthalten und Naturschutzver-bände zum Stillschweigen „verpflichtet“. Der BUND Königstein / Glashütten sieht seine Aufgabe auch darin, die Öffentlichkeit zu informieren. Nur bei Vorliegen aller Fakten können mündige Bürgerinnen und Bürger sich eine Meinung über das Projekt B8-Neu bilden. Die B8-Planer verschweigen gerne, dass der Kreiselumbau in Königstein bereits begonnen hat. Dieser Kreiselumbau soll die Staus fast vollständig reduzieren, sodass für Glashüttener und Königsteiner in spätestens zwei Jahren die Staus am Kreisel der Vergangenheit angehören werden. Die Stadt Kelkheim hat sich leider in den letzten Jahrzehnten auf die B8-Neu festgelegt und innerörtlich keine Alternativen entwickelt. Die Behauptung der federführenden Bürgermeister die Trassenführung sei noch nicht festgelegt ist nur teilweise richtig. Zwischen Kelkheim und Ölmühlweg gibt es schon heute nur einen möglichen Korridor. Die Aufgabelung in vier mögliche Nordabschnitte ist für den BUND jedoch nur eine Prüfung von Scheinalternativen. Die zwei westlichen Abschnitte sind geländetech-nisch so schwierig, dass diese die längsten und teuersten Varianten wären. Dort sind Brücken und Aufschüttungen notwendig, um 12% Steigung zu bewältigen. Die Kosten wären mit denen einer Untertunnelung Königsteins zu vergleichen. Die zwei östlichen, königsteinnahen Alternativen sind die kürzeren und tangieren die wertvollsten Biotope. Eine der Alternativen wird mit dem Deckmäntelchen des „Bon-bons“ für die Umweltverbände als besonders attraktiv gepriesen. Der Eingriff in unberührte Natur wird bei dieser Variante deswegen aber nicht geringer und wird ebenso wie alle anderen Varianten vom BUND abgelehnt. Pressemitteilung 5.5.04 BUND begrüßt Herabstufung der B8-neu - Feier am ehemaligen Baudamm Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland begrüßt, dass die Sachargumente gegen den geplanten Neubau der B8-neu sich durchgesetzt haben. In seiner heutigen Abstimmung hat der Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages der erneuten Herabstufung der B8 mit der Mehrheit von SPD und Grünen zugestimmt. Als passenden Höhepunkt zum heutigen Tag bezeichnete Weiand die Nachricht über die Herabstufung der B8-West: Am heutigen Tag feiern die damaligen Dammbesetzer das 25-jährige Jubiläum. Dieses Dammfest werde heute gemeinsam mit Gleichgesinnten ausgelassen gefeiert. Der BUND Königstein /Glashütten habe in den vergangenen Monaten in vertiefenden Gesprächen insbesondere mit Anna Lührmann (Die Grünen ) und Sören Bartol (SPD) die naturschutzfachlichen Argumente erläutert. Eine Begehung im September 2003 habe dabei parteiübergreifend für Konsens in der Einschätzung der Schutzwürdigkeit des Trassengebietes gesorgt, so Claudia Weiand, Vorsitzende des BUND Königstein. Ebenso sei eine umfassende Stellungnahme zu den Auswirkungen des Straßenbaus auf das unter naturschutzfachlichen Aspekten hochwertige Gebiet an das Bundesamt für Naturschutz gesendet worden, so Thomas Norgall vom Landesverband Hessen. Der persönliche Einsatz von Frau Lührmann, die an der B8-Trassenbegehung seinerzeit teilgenommen hat, sowie die kreisübergreifende Zusammenarbeit in den BUND Kreisverbänden Hochtaunus, Main-Taunus, der Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein, der UKW in Kelkheim sowie dem BUND Arbeitskreis Verkehr führten den Widerstand gegen die erneuten und schon weit vorangeschrittenen Planungen der B8-neu zum Erfolg. Bedauerlich ist, dass die Planungskosten, wie vorauszusehen war, an den Städten Königstein und Kelkheim hängen bleiben. Der BUND fordert deshalb nun die Gesamtinformation aus den Erhebungen zur Fauna und Flora zu nutzen: Das geplante B8-Trassengebiet sollte in die Regionalparkroute eingebunden werden und Konzepte zum Schutz und zur Erlebbarkeit des Gebietes gemeinsam mit den Naturschutzverbänden entwickelt werden. Pressemitteilung 10.5.04 BUND begrüßt Herabstufung der B8-neu Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland begrüßt, dass die Sachargumente gegen den geplanten Neubau der B8-neu sich durchgesetzt haben. In der vergangenen Woche hat der Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages der erneuten Herabstufung der B8 mit der Mehrheit von SPD und Grünen zugestimmt. Der BUND Königstein /Glashütten habe in den vergangenen Monaten in vertiefenden Gesprächen insbesondere mit Anna Lührmann (MdB - Die Grünen ) und Sören Bartol ( MdB - SPD) die naturschutzfachlichen Argumente erläutert. Eine Begehung im September 2003 habe dabei parteiübergreifend für Konsens in der Einschätzung der Schutzwürdigkeit des Trassengebietes gesorgt, so Claudia Weiand, Vorsitzende des BUND Königstein. Ebenso sei eine umfassende Stellungnahme zu den Auswirkungen des Straßenbaus auf das unter naturschutzfachlichen Aspekten hochwertige Gebiet an das Bundesamt für Naturschutz gesendet worden, so Thomas Norgall vom Landesverband Hessen. Den Vorwurf der politischen Trickserei, wie ihn Bürgermeister Fricke erhoben habe, weist der Verband weit von sich. Der BUND sei nach der von CDU und FDP betriebenen obskuren Hochstufung im vergangenen Jahr, massiv mit Fakten und Daten aus den Planungsunterlagen an die Öffentlichkeit gegangen und habe eine enorme Resonanz unter B8-Gegnern und Unentschiedenen hervorgerufenen. Die Sachargumente gegen den Bau der B8 haben letztendlich überwogen. Dabei seien insbesondere die Zerstörung der Naherholungsgebiete zwischen Roter Mühle, Rettershof und Naturfreundehaus, die Zerschneidung der Kaltluftschneise, die der Kurstadt die Erneuerung ihrer Kurluft überhaupt ermögliche sowie der nicht nachgewiesene Entlastungseffekt der B8-neu von entscheidender Bedeutung gewesen, also Effekte, die die Menschen direkt beträfen. Daneben sei der Artenreichtum im Trassengebiet aus naturschutzfachlich Sicht besonders ins Gewicht gefallen. Der persönliche Einsatz von Frau Lührmann, die an der B8-Trassenbegehung seinerzeit teilgenommen hat, sowie die kreisübergreifende Zusammenarbeit in den BUND Kreisverbänden Hochtaunus, Main-Taunus, der Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein ALK, der UKW in Kelkheim sowie dem BUND Arbeitskreis Verkehr führten den Widerstand gegen die erneuten und schon weit vorangeschrittenen Planungen der B8-neu zum Erfolg. Bedauerlich sei, dass die Planungskosten, wie vorauszusehen war, an den Städten Königstein und Kelkheim hängen blieben. Der BUND fordert deshalb nun die Gesamtinformation aus den Erhebungen zur Fauna und Flora zu nutzen: Das geplante B8-Trassengebiet sollte in die Regionalparkroute eingebunden werden und Konzepte zum Schutz und zur Erlebbarkeit des Gebietes gemeinsam mit den Naturschutzverbänden entwickelt werden. Die Absicht der CDU an der Planung für das Projekt B8-neu festzuhalten, für das im Bundesverkehrswegeplan kein Planungsrecht vorgesehen sei, werte Weiand als Skandal. Hier würden Steuergelder ohne Sinn und Zweck verschleudert, während gleichzeitig der Kreiselumbau bewusst blockiert würde. Pressemitteilung 25.11.2003 VGH erteilt Absage an Bauvorhaben, die den Regionalen Grüngürtel tangieren B8 Neubau wird im Regionalen Grünzug geplant Das Urteil des VGH Kassel, das den Bau der Stadtentlastungsstraße in Kronberg untersagt, (s. Taunus Zeitung 25.11.2003) ist richtungsweisend für die Planung der B8 Neu und für andere Bauvorhaben in Königstein. Die geplante B8 liegt im Regionalen Grünzug, der Bau würde die Kaltluftentstehung, die Luftreinhaltung und Naherholungsflächen beeinträchtigen. Der BUND Königstein / Glashütten fordert deswegen die endgültige Einstellung der kostenträchtigen Planungen zur B8 und weist darauf hin, dass das B8-Dossier jetzt für alle Interessierten im Internet zur Verfügung steht. Unter www.BUND-hessen.de (Menüpunkt BUND aktiv gegen B8) kann die Dokumentation zur Geschichte, den Prognosen und den Auswirkungen des B8-Neubaus heruntergeladen werden. |
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