Ortsverband Königstein-Glashütten

Neue Bilder von den Fällungen am Burgberg

Neue Bilder von den Fällungen am Burgberg finden sich unter ALK-Königstein
30. März 2008


BUND verurteilt übermäßige Baumfällungen am Königsteiner Burgberg, 10. März 2008

Jahrhundertealte Riesen gefällt - Bannwald geschädigt - Obere Forstaufsicht überprüft

In den vergangenen Tagen schallte vom Burgberg ununterbrochen die Motorsäge, mit ohrenbetäubendem Krachen stürzten riesige Bäume um. Noch bevor alle 87 markierten Bäume gefällt wurden, sicherte der BUND einige Bäume zumindest als Foto.
Somit kann der BUND Herrn Bürgermeister Helm widersprechen, wenn er im Ausschuß für Planung-, Umwelt und Bauangelegenheiten behauptet, es wären nur kleinere Bäume gefällt worden und das Grün würde schon wieder in ein paar Monaten nachwachsen. In ca. 60-70 % der Fälle wurden die Bäume zurecht gefällt, weil sie Fußgänger gefährdeten. Der BUND fragt sich jedoch, wie ein solch gravierender Eingriff ohne Abstimmung in den städtischen Gremien und ohne Information der Bevölkerung durchgeführt werden konnte.
Die Stadt hat eine Verkehrssicherungspflicht an den Burgberghängen. Dazu gehört nicht nur das Fällen von gefährlich windschief stehenden Bäumen, sondern auch die Information über bevorstehende massive Fällungen.
Eine Rückfrage bei der oberen Forstaufsichtsbehörde beim Regierungspräsidium in Darmstadt ergab, dass die Stadt nur unter detaillierten Auflagen die Genehmigung zu den Fällungen bekommen hat. Die Stadt hatte den Antrag gestellt, Sichtachsen zur Burg freischneiden zu dürfen. Es fragt sich nur, in welchem Gremium und wann dafür gestimmt wurde.
Die Auflagen besagen auch, dass Bäume, die Bruthöhlen aufweisen und keine Gefährdung von Menschen darstellen, NICHT gefällt werden dürfen. Die Forstaufsicht hat zugesagt die Maßnahme im Nachhinein zu überprüfen.
Einige der Bilder, die der BUND vor den Fällungen aufgenommen hat beweisen, dass bevorzugt alte vollkommen ungefährliche Bäume mit Bruthöhlen gefällt wurden, aber auch stattliche über 100 Jahre alte gesunde Riesen.
Erstaunlicherweise wurden Bäume, die direkt in den Mauern der Burg wachsen, nicht angetastet.
Eine geschützte Ulme wurde bei der unsachgemäßen Fällung dahinterstehender Bäume massiv geschädigt. Der Anblick, den das Blockschuttwald-Biotop heute bietet, ist verheerend. Die Frühblüher sind zugrundegerichtet, die Verantwortung trägt die Stadt Königstein.

Der BUND fragt sich, ob nun jedes Jahr die Motorsäge die großen Bäume am Burgberg dezimieren wird. Bannwald ist ein knappes Gut im Rhein-Main-Gebiet. Es ist sehr bedauerlich, dass die Stadt Königstein den Wirtschaftsfaktor "intakter Wald" mittels Ökopunktekonto nicht nutzt, sondern ihn vernichtet.
Seit der Klimawandeldiskussion dürfte auch die Stadt Königstein über den Wert von intakten Wäldern als CO2-Speicher und -Senke informiert sein. Bedauerlicherweise wird in Königstein zudem, entgegen den Gepflogenheiten in anderen Kommunen, das Häckselgut an den Fällorten einfach in der Landschaft entsorgt, anstatt ihn zur Herstellung von heute begehrten Holzpellets zu verkaufen.


Bilder auf Anfrage in hoher Auflösung





Baum mit Bruthöhle - heute gefällt



Riesige Bäume aus dem Bannwald am Boden



Am Boden



Geschützte Ulme



Ulmenreste nach unsachgemäßer Fällung der Nachbarn



Gesunder Riese am Boden



Ungefährlicher Bruthöhlenbaum



Hangabwärts und gut verankert - unsinnige Verkehrssicherungsmaßnahme




Ja zu Erhaltung der Burgmauern, Nein zur Zerstörung des Biotops 14.9.07

Aus Anlass der jüngsten Äußerungen der CDU und anderer Kreise zur Sanierung der Burg Königstein weist der Bund für Umwelt und Naturschutz in Königstein darauf hin, dass der Burgberg unter den Biotopschutz fällt. Dort hat sich über Jahrzehnte der sog. "Biotoptyp Ulmen-Ahorn-Eschen-Blockschuttwald" relativ ungestört entwickeln können.
Schon im Jahr 2004 war sich der BUND mit dem Forstamt und der Stadt Königstein darüber einig, dass ein Fachgutachter die Auswirkungen einer größeren Baumentfernung rund um die Burg bewerten muss. Bis heute ist dem BUND kein Fachgutachten zu dem Thema bekannt.

Nicht zuletzt bei den alljährlichen Vogelstimmenwanderungen kann der BUND stets den Artenreichtum auf dem Burgberg dokumentieren. (Bericht hier... ) Der Burgberg bietet gerade mit sehr alten Bäumen und einem guten Anteil an Totholz ideale Brutbedingungen für viele Rote Liste Arten.
Insbesondere die Fledermauspopulation ist auf alte große Bäume und Mauerritzen angewiesen.
BUND-Vorsitzende Claudia Weiand: "Königsteins Stadt-Urwald sollte vor ungebremstem "Aufräumaktionismus" geschützt werden. Hier ist kein Platz für gärtnerische Ambitionen. Etwaige zu fällende Bäume müssen ohne Verdichtung des Bodens abtransportiert werden. Denkmalschutz kann nicht zu Lasten des Naturschutzes gehen sondern muss so schonend wie möglich Kompromisse suchen. "
Dem vormals geplanten Einsatz des Pflanzengiftes Roundup an den Burgmauern erteilt der BUND ebenso eine Absage wie der großflächigen Rodung sehr alter Bäume, um die Sicht auf die Burg zu erleichtern


Burgberg Königstein in Gefahr?

Die Stadt Königstein plant, hinter dem Luxemburger Schloß aus dem Bolzplatz am Burghain, einen Parkplatz zu machen und den Fußballplatz tiefer in den Burghain hineinzuverlegen. Zu diesem Zweck müssten Aufschüttungen und Baumfällungen vorgenommen werden.

Zusätzlich soll unterhalb am Telekomgelände am Seilerbahnweg der Neubau des Pflegeheims Haus Raphael errichtet werden.

Jede Maßnahme für sich genommen erscheint nicht gravierend.

Hinzu kommt jedoch von der Öffentlichkeit bisher kaum bemerkt die Bestrebung der Stadt sog. "Blickachsen" zu schaffen und die Burg "sichtbarer" zu machen. Es fragt sich nur, von wo aus gesehen. Welche Achse wird angelegt?
Welches Ziel verfolgt die Stadt mit der Bebauung des Burgbergs und der Fällung der Bäume im nach Hessischem Naturschutzgesetz geschützten Biotop?



Zur Fällung markierte Bäume



Biotoptyp Block-Schuttwald


Der BUND hat Experten des Botanischen Instituts der Universität Frankfurt gebeten ihre Einschätzung zum wertvollen Biotoptyp Block-Schuttwald am Burgberg abzugeben: Die Uni Frankfurt führt ihre Studenten jedes Jahr sowohl wegen der Fauna als auch wegen der Flora in diesen verwunschenen und eingewachsenen Teil des Burgbergs - diesen Schatz gilt es unbedingt zu erhalten!
Die Kurstadt kann nur davon profitieren und ihrem Image als Stadt inmitten der Natur und naturreiche Kurstadt gerecht werden!

Auszug aus dem Begehungsprotokoll:
"4. Einvernehmlich wurde die Begehung am Ulmen-Standort abgebrochen, da man sich darüber einig war, dass vor Beginn der Maßnahmen die naturschutzfachliche Erheblichkeit sowie die durch die Naturschutzgesetze gegebenen Bindungen (§ 15d HENatG) geprüft werden müssen
Fazit:
Als Kompromisslösung könne man sich möglicherweise in Zukunft darauf einigen, die Baumstämme, die von besonderer tierökologischer Bedeutung sind (z. B. Wochenstube für Fledermäusen, Lebensraum für Hirschkäfer) stehen zu lassen und nur die Kronen der Bäume zu entfernen.
Die Bäume, die die Standfestigkeit der Burgmauern gefährden, müssen unter Inkaufnahme des Verlustes wertvoller Brutgebiete entfernt werden .
Es bestand Konsens darüber, dass das Totholz im Wald verbleiben soll und der Einsatz schwerer Maschinen unterbleibt.
Am Rande wurde erwähnt, dass die Stadt Königstein, ebenso wie der BUND und die Uni Frankfurt, den Einsatz von chemischen Unkrautvernichtungsmitteln (beispielsweise „Round-up“) zur „Entgrünung“ der Burg ablehnen. In diesem Zusammenhang erwähnte Herr Nawrath den seltenen Fundort von Sedum dasyphillum (Buckelfetthenne), das in Hessen fast ausschließlich an den Königsteiner Burgmauern vorkommt."

Nun ist die Untere Naturschutzbehörde am Zug.

Die Obere Naturschutzbehörde wacht über den Falkensteiner Burgberg, der seinerzeit rechtzeitig als Naturschutz- und FFH-Gebiet gesichert wurde.






Der Efeubewachsene Baum wird wg. Verkehrssicherungspflicht weichen müssen



Über Königsteins Grenzen hinweg Wissenschaftlern bekannt: Burghain Königstein



Blickachse Frankfurter Strasse



Blickachse Bangert


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