Weitere Elemente und Pflege
Mit einer guten Planung und der Auswahl der richtigen Pflanzen haben wir das Grundgerüst für
unseren Garten geschaffen. Was man darüber hinaus noch tun kann:
Stein- bzw. Reisighaufen: Auf den Steinen sonnen sich die Eidechsen und gehen auf Jagd, in den Ritzen leben Insekten. Manchmal
hält sich auch eine Kröte in Höhlungen unter den Steinen auf. Im Reisighaufen - besonders, wenn er auch dickeres Totholz
enthält - leben viele Insekten, der Igel hat hier einen willkommenen Unterschlupf.
Wasserstellen: Es muss nicht gleich ein richtiger Teich sein, auch an kleineren Wasserstellen z.B. in Schalen können sich
Insekten Vögel laben. Achten Sie darauf, dass sie stets gefüllt und nicht von Katzen erreichbar aufgestellt sind.
Samenstände stehen lassen: Für die Tierwelt ist es besser, wenn die Stauden erst im Frühjahr zurückgeschnitten werden.
Mancher Vogel kann sich so in der kalten Jahreszeit noch ein paar Samen holen. Das stellt natürlich Anforderungen an unseren
Ordnungssinn. Vielleicht fangen wir damit an, zunächst nur ein paar Stauden und Halbsträucher ungeschnitten zu lassen.
Kompost: Das Kompostieren von Grünabfällen aus Küche und Garten führt den Grüngutabfall in den Kreislauf zurück.
Den Kompost kann man wieder unter den Sträuchern verteilen und auf die Beete - vorzugsweise auf die Gemüsebeete - aufbringen.
Zugegeben: Es ist etwas Aufwand, aber es lohnt sich.
Nisthilfen für Wildbienen: Aus den hohlen Stängeln unserer Stauden, aus Bambus und aus Schilfstängeln kann man gut
Nisthilfen für verschiedene Wildbienen schaffen. Es sind allerdings nur wenige Arten, die diese auch annehmen.
Wir sollten also nicht glauben, dass wir damit die große Wildbienenschar von ca. 500 z.T. hochspezialisierter Arten retten
können. Die Wildbienennisthilfen sind aber für uns eine gute Beobachtungsmöglichkeit und stärkt unser Verständnis für ihre Lebensweise.
Wilde Ecken schaffen oder stehen lassen: Unser Ordnungssinn und soziale Konventionen lassen es oft nicht zu, a
ber wilde Ecken, in denen auch mal was wuchern kann, können Lebenselixier für Tiere sein. Denken wir daran, dass einige unserer
Schmetterlingsarten auf Brennnesseln als Kinderstube angewiesen sind. Ohne Brennnesseln gäbe es z.B. kein Tagpfauenauge,
keinen kleinen Fuchs und kein Landkärtchen.
Aus Rasen eine Wiese machen: Wenn man genau hinsieht, bemerkt man, dass die Wiesen der Umgebung mit einer Fülle von Blühpflanzen aufwarten, die in unserem Rasen fehlen. Aus einem Rasen eine Blühwiese zu machen, ist allerdings nicht ganz einfach, vor allem dann nicht, wenn der Rasen zuvor stark gedüngt wurde. Mit viel Geduld und Sachverstand kann die Umwandlung trotzdem gelingen. Vorsicht ist gegenüber den vielen Samenmischungen für Blumenwiesen, die im Handel angeboten werden, geboten. Sie enthalten oft Pflanzen, die von unseren Wildbienen nicht angenommen werden und meistens ist der Blütenflor nach einem Jahr bereits Geschichte. Besser fährt man, wenn man Saatgut aus Wiesen der Region nimmt. Zwischen einer standortgerechten Wiese und einem Rasen gibt es aber auch attraktive Zwischenstadien. Wenn z.B. der Rasen höher aufwachsen kann, man den Mäher also höher einstellt, bleiben viele kleinwüchsige Arten wie z.B. Kleearten, Gänseblümchen und Habichtskräuter erhalten bzw. diese Arten können sich leicht ansiedeln.
Mehr Informationen:
https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/grundlagen/index.html