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Ortsverband Ludwigsburg

Wirtschaftsförderung

(1.8.11) Der Ludwigsburger Gemeinderat hat kürzlich die Aufstellung eines Bebauungsplans für eine Biogasanlage beim Schützenhaus und nahe dem Naturdenkmal und Landschaftsschutzgebiet Gschnait in Neckarweihingen beschlossen. Oberbürgermeister Werner Spec bewies mit diesem Vorschlag erneut, daß ihm an Umweltfragen nichts, an der Förderung wirtschaftlicher Interessen einzelner Bevölkerungsgruppen alles liegt. Diesmal sind es die Interessen der Bauern und des Schützenvereins.
Die Hubertusjäger müssen laut gesetzlichen Auflagen den seit über 30 Jahren durch Bleikugeln belasteten Boden rund um die Schießanlage im Gewann Gschnait bei Neckarweihingen sanieren. Durch den Verkauf einer Teilfläche für den Bau der Biogasanlage an die Stadt hoffen sie, die Finanzierung stemmen zu können. Die Landwirte wiederum, die seit Jahren mit immer weniger Gewinn aus ihrer Arbeit leben müssen, sehen den Anbau von Raps und Mais als große Chance für eine bessere Rentabilität ihrer Betriebe.



Der geplante Standort der Biogasanlage im Gschnait


Bei den Diskussionen um ein sogenanntes Gesamtenergiekonzept in Ludwigsburg im vergangenen Jahr spielte der CO2-Ausstoß die wichtigste Rolle, wenigstens in den Reden der Politiker. Bei der geplanten Biogasanlage in Neckarweihingen herrscht über dieses Thema Stillschweigen.
Raps und Mais, die meist angebauten Bioenergiepflanzen auf den Äckern deutscher Bauern, sind unter dem Gesichtspunkt des Klimaschutzes absolut negativ zu beurteilen. Sie benötigen für große Erträge Stickstoffdünger, zu dessen Herstellung sehr viel Energie gebraucht wird. Außerdem wird nach der Düngung mit Stickstoff auf den landwirtschaftlichen Flächen Lachgas frei, das noch klimaschädlicher ist als CO2.
Unverständlich bleibt auch, warum Oberbürgermeiter Spec ständig auf exotische Formen der Energieerzeugung wie eine Holzpelletanlage mit Feinstauberzeugung, ein Riesenholzheizkraftwerk im waldärmsten Kreis des Landes oder eben Bioenergie setzt. Die Erweiterung der bestehenden Wasserkraftanlagen am Neckar, die Erprobung der neuen Kellerblockheizkraftwerke der Firmen Volkswagen und Lichtblick, für die sich die Gebäude im Neubaugebiet Neckarterrassen besonders gut eignen würden, oder auch die energetische Sanierung städtischer Wohnhäuser und sonstigen Immobilien wären dankbare Aufgaben für eine sinnvolle kommunale Energiepolitik, die auch den Geldbeutel der Verbraucher nicht unzumutbar belasten würde. Aber freilich - das sind keine 'Leuchtturmprojekte', und Spec müßte gegen die Interessen der großen Energieerzeuger wie EnBW und RWE (SÜWAG) handeln, was für OB Spec völlig unmöglich ist.


Positionen
Positionen des BUND in der Stadt Ludwigsburg
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