Senatsbeschluss über Eckpunkte zur Berliner Umweltzone: BUND begrüßt strenge Ausnahmeregeln

Berlin, 20.03.2007:
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) begrüßt die Pläne des Berliner Senats, für die innerhalb des S-Bahn-Rings ab 1. Januar 2008 geplante Umweltzone nur wenige und gut begründete Ausnahmen zuzulassen. Die Nachrüstung von Dieselautos mit Partikelfiltern und deren Förderung in Höhe von 330 Euro pro Fahrzeug sei besser, als Sonderregeln aller Art für ungefilterte Pkw zu erlauben. Vorbildlich für andere Städte sei die Berliner Lösung, auf Antrag Kleingewerbetreibenden eine Filter-Nachrüstung oder die Anschaffung neuer Fahrzeuge mit günstigen Kleinkrediten zu ermöglichen. Positiv sei auch, dass die Härtefallregelung für den Wirtschaftsverkehr auf 18 Monate verkürzt und die erlaubten Fahrstrecken für Oldtimer reduziert worden seien.

Tilman Heuser, Landesgeschäftsführer des BUND in Berlin: „Mit der Entscheidung, Ausnahmetat­bestände auf die wirklich notwendigen Fälle von Schwerbehinderten sowie Versorgungs- und Einsatzfahrzeugen zu beschränken, hat Berlin eine Vorbildfunktion für jene Städte übernommen, die ebenfalls Umweltzonen planen. Wenn das Berliner Beispiel Schule macht, kommen wir auch bundesweit bei der Bekämpfung des gefährlichen Feinstaubs einen entscheidenden Schritt voran.“

Derzeit planen rund dreißig durch Feinstaub hoch belastete Städte in Deutschland die Einrichtung von Umweltzonen. Mit Fahrverboten für Dieselfahrzeuge ohne Rußfilter, die als Hauptverursacher innerstädtischer Partikelbelastungen gelten, können die Feinstaubbelastungen um rund ein Fünftel gesenkt werden.

Nach einer Testphase regt der BUND für Berlin die schrittweise Ausweitung der Umweltzone an. Wenn wie in Stuttgart vorgesehen ein größerer Ballungsraum als Umweltzone ausgewiesen werde, lasse sich die städtische Hintergrundbelastung mit Feinstäuben weiter verringern. Im Ruhrgebiet sei sogar eine Umweltzone für den Städteverbund von Dortmund bis Duisburg geplant.

Nach Angaben des BUND leiden in Berlins Innenstadt rund 190000 Menschen unter zu hohen Feinstaubbelastungen. Die Folge seien vielfach Erkrankungen der Atemwege wie Bronchitis, Asthma oder sogar Lungenkrebs.

Pressekontakt: Carmen Schultze, Pressereferentin vom BUND in Berlin, Tel. 030-787900-12 bzw. Rüdiger Rosenthal, BUND-Bundesgeschäftsstelle, Pressestelle, Tel. 030-27586-425, Fax: -449, E-Mail: presse@bund.net.

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