Tempolimit erhöht die Verkehrssicherheit und nützt dem Klima

Berlin, 29.10.2007:
„Die SPD-Basis hat ihrer PS-verliebten Parteiführung ein Tempo-130-Schild vor die Nase gesetzt. Das ist nicht nur ein klares Zeichen dafür, dass immer mehr Menschen in Deutschland das Rasen ohne Limit ablehnen. Der Beschluss macht deutlich, dass den Menschen klar ist, eine wirklich ökologische Industriepolitik sichert nicht nur Arbeitsplätze, sondern sie nützt auch dem Umwelt- und Klimaschutz“, sagte Gerhard Timm, Geschäftsführer des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Jetzt müsse vor allem die CDU/CSU-Führung inklusive Bundeskanzlerin Angela Merkel aufpassen, dass sie mit ihrer sturen Antihaltung gegen ein Tempolimit nicht gegen ihre eigene Basis agiere.

Erst kürzlich hatte das Meinungsforschungsinstitut „forsa“ im Auftrag des BUND eine repräsentative Umfrage zum Tempolimit durchgeführt. Dabei hatten über zwei Drittel (73 Prozent) der über eintausend bundesweit Befragten Tempolimits auf Autobahnen befürwortet. 36 Prozent wollten ein Tempolimit von 120 Kilometer, 37 Prozent 130 Kilometer pro Stunde. Die Wähler von CDU/CSU befürworteten zu 33 Prozent Tempo 120 und zu 40 Prozent 130 km/h. Lediglich 24 Prozent wollen kein Tempolimit. Anhänger der SPD befürworteten zu 39 Prozent Tempo 120 und zu 39 Prozent 130 Km/h. Auch die FDP-Anhänger waren nur zu 28 Prozent gegen ein Tempolimit. Grünen-Anhänger waren lediglich zu 11 Prozent gegen ein Tempolimit, Anhänger der Partei „Die Linke“ zu 24 Prozent.

Der BUND spricht sich für ein Tempolimit von 120 km/h aus. Würde es ab sofort gelten, blieben der Erdatmosphäre bis 2020 mehr als vierzig Millionen Tonnen CO2 erspart. Mit einem Tempolimit stünden auch die Ingenieure in der Autobranche vor neuen Aufgaben. Statt superschnelle und extrem schwere Boliden zu konstruieren würden sie motiviert, ab sofort leichtere und sparsame Pkw zu bauen. Derzeit wiesen die von Audi, BMW, Porsche und Mercedes hergestellten Neuwagen im Durchschnitt Spitzen­ge­schwin­dig­kei­ten von 240 km/h auf. Die Autohersteller würden ihrer Aufgabe, die CO2-Emissio­nen der Pkw zu reduzieren, nur nachkommen, wenn es Verbrauchs- und Tempolimits gebe. Die deutsche Autoindustrie könne sich an die Spitze einer Entwicklung setzen, die mit der Einführung europäischer Spritverbrauchsgrenzen und dem Zuendegehen des Ölzeitalters sowieso komme.

Neben der positiven Klimawirkung sieht der BUND auch Auswirkungen auf den Verkehrsfluss und die Investitionen in den Straßenbau. Gleichmäßigere Fahrtgeschwindigkeiten würden die Durch­läs­sig­keit des Straßennetzes verbessern, der Zwang zum Ausbau entfalle, Milliardenbeträge könnten gespart werden. Nicht unwesentlich sei auch, dass die Begrenzung der Höchstgeschwin­digkeit die Zahl schwerer und tödlicher Unfälle um rund ein Drittel verringern könne.

Weitere Informationen:
Ein BUND-Hintergrundpapier zum Tempolimit und weitere Informationen finden Sie hier...

Pressekontakt: Werner Reh, BUND-Verkehrsexperte, Tel. 030-27586-435 bzw. Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressestelle, Tel. 030-27586-425/-489, Fax: -449

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