BUND fordert sachliche Diskussion über Transrapid

Berlin 08.02.2002:
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kritisiert die Zusage von Bundeskanzler Schröder, 2,3 Milliarden Euro für den Bau von Magnetschwebebahnen in Bayern und Nordrhein-Westfalen bereitzustellen. Anstatt einmal an der richtigen Stelle mit ruhiger Hand abzuwarten, mache er vorschnelle Versprechungen. Es gäbe keine ausreichende Grundlage für solch weitreichende Entscheidungen. Die endgültige Studie zur Machbarkeit der geplanten Transrapid-Strecken liege noch nicht vor. Die gegenwärtige Fassung enthalte viele Fehler und fragwürdige Berechnungen.

Gerhard Timm, BUND-Geschäftsführer: „Der Tanz um den Transrapid nimmt karnevaleske Züge an. Anstatt verlässliche Machbarkeitsstudien abzuwarten, diese sorgfältig auszuwerten und dann im demokratischen Dialog eine verkehrspolitisch sinnvolle Lösung zu finden, werden abenteuerliche Versprechungen gemacht.“

Der BUND ist überzeugt, dass sich die Magnetschwebebahn bei einer sorgfältigen Prüfung nicht bewähren wird. Sie löse keine Verkehrsprobleme und bringe im Vergleich zur Schiene kaum Vorteile. Vielmehr verursache sie unabsehbare Kosten. Für nur 250 Millionen Euro könnte dagegen in München eine Express-S-Bahn zum Flughafen gebaut werden, die kaum länger als der Transrapid für die Strecke brauche. Zwei Drittel der Münchner Bevölkerung würden diese Lösung auch befürworten, wie eine Forsa-Umfrage jüngst ergab. Damit bewiesen sie deutlich mehr verkehrs- und finanzpolitischen Sachverstand, als die politisch Verantwortlichen in Bund und Ländern. Um der öffentlichen Debatte eine sinnvolle Grundlage zu geben, fordert der BUND eine vergleichende Kosten-Nutzen-Analyse zwischen dem Neubau von Transrapid-Strecken und dem Ausbau des Schienennetzes.

Bei Rückfragen: Tilman Heuser, BUND-Verkehrsexperte, Tel. 030-27586-435, mobil: 0177-6671316; BUND-Pressestelle, Philipp Prein, Tel. 030-27586-464, Fax: -449, E-Mail: presse@bund.net


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