Neues Bahn-Preissystem für Fernverkehr im Ansatz gelungen. BUND fordert attraktivere Preise im RegionalverkehrBerlin 09.10.2002:Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) beurteilt das neue Preissystem der Deutschen Bahn AG für den Fernverkehr grundsätzlich positiv. Mit den neuen Angeboten könne die Bahn Autofahrer und Fluggäste für das Umsteigen auf die Schiene gewinnen und so Umwelt und Klima entlasten. Dazu solle auch die neue Bundesregierung beitragen, indem sie endlich den Mehrwertsteuersatz für Bahntickets über 50 Kilometer auf 7 Prozent senke. Kritisch äußert sich der BUND zu den Auswirkungen auf den Nah- und Regionalverkehr. Bahnunternehmen sowie Bund und Länder müssten daher jetzt gemeinsam dafür sorgen, dass die Ticketpreise für kurze und mittlere Distanzen attraktiver gestaltet werden. Tilmann Heuser, BUND-Verkehrsexperte: „Mit dem neuen Preissystem ist der Bahn die Quadratur der Kreises zwischen der Gewinnung neuer Kundengruppen und der Bindung der Stammkunden im Fernverkehr im Ansatz gelungen. Profitieren werden insbesondere Familien, Kleingruppen und bisherige Bahnmuffel. Preisfüchse, die die neuen Sonderangebote intensiv nutzen, können ihr Reisebudget deutlich entlasten. Für Geschäftskunden bleibt die Bahn weiter das günstigste Verkehrsmittel. Negativ betroffen sind dagegen alleinreisende Vielfahrer, die Wert auf ihre Flexibilität legen oder vorwiegend im Regionalverkehr unterwegs sind.“ Nachbesserungsbedarf sieht der BUND insbesondere bei den Umbuchungs- und Stornogebühren für Plan&Spar-Tarife, der Einführung von Bonusmeilen für Vielfahrer sowie zielgruppenorientierten Angeboten für spezielle Kundengruppen wie Studenten und Auszubildende. Dringend notwendig sei außerdem eine generelle Reform des Preissystems im Regionalverkehr. Hier bringe das neue Preissystem für Neukunden keine Vorteile und für Stammkunden durch die Reduzierung des BahnCard-Rabattes teilweise erhebliche Nachteile. Politik und Verkehrsunternehmen müssten daher endlich gemeinsam die vorhandenen Konzepte für einen attraktiven Regionalverkehr umsetzen: insbesondere durch eine flächendeckende Ausdehnung von Verkehrsverbünden, eine generelle Senkung der Grundpreise im Nahverkehr, attraktive Übergangstarife zwischen den Verbundgebieten sowie zwischen Fern- und Nahverkehr. Der Erfolg des neuen Preissystems müsse daran gemessen werden, ob die Zahl der Bahnkunden sowie der Anteil der Schiene am gesamten Verkehrsaufkommen gesteigert wird. Seine Grundstruktur biete gute Voraussetzungen und müsse nun weiterentwickelt werden. Damit Bahnfahren für alle billiger wird und die Wettbewerbsbedingungen zum Flugverkehr endlich fairer gestaltet werden, fordert der BUND von der neuen Bundesregierung außerdem die Absenkung des vollen Mehrwertsteuersatzes im Schienenfernverkehr auf 7 Prozent. Heuser: „Alles andere wäre ein Armutszeugnis für eine Regierung, die sich die Förderung der umweltfreundlichen Schiene auf die Fahnen geschrieben hat.“ Bei Rückfragen: Tilmann Heuser, BUND-Verkehrsexperte: Tel: 030-27586-435, Mobil: 0177/6671316 oder Philipp Prein, BUND-Pressestelle, Tel. 030-27586-464, -489, Fax: -449, E-Mail: presse@bund.net Lesen Sie hierzu den BUND-Hintergrund zu Auswirkungen des neuen Preissystems der DB AG auf den Regionalverkehr vom 09.02.2002:
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