Kein Geld zum Fenster raus!

Berlin 25.02.2002:
Minus 2,3 Milliarden Euro - diese Summe neu gedrucktes „Transrapid-Geld“ werfen Kurt-Bodewig- und Hans-Eichel-Darsteller heute vor dem Bundesverkehrsministerium in Berlin aus einem Fenster hinaus. „Kein Geld zum Fenster raus! Transrapid-Milliarden für die Schiene!“ verlangen BUND-Aktive auf einem Transparent. Die Aktion soll die Forderung des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) unterstreichen, die vom Bundesverkehrsminister vorgesehenen 2,3 Milliarden Euro für den Transrapid stattdessen in den Schienenverkehr zu investieren.

BUND-Bundesgeschäftsführer Gerhard Timm: „Die Bundesregierung scheint auch in Sachen Transrapid finster entschlossen, Milliardenbeträge auf Basis geschönter Zahlen zum Fenster hinaus zu werfen. In Nordrhein-Westfalen hat sie keine optimierte ICE-Alternative zum Transrapid prüfen lassen und in Bayern lehnen die Kommunalpolitiker das Projekt als nicht finanzierbar ab. Jetzt ist der Bundestag gefragt. Er muss eine seriöse und unabhängige Überprüfung der Wirtschaftlichkeit der Projekte einfordern."

Der BUND kritisiert, dass für die Planung beider Transrapidstrecken unrealistische Zahlen zu Grunde gelegt wurden. Das errechnete Nutzen-Kosten-Verhältnis von 1,5 zu 1 für den Transrapid sei wegen niedrig gehaltener Geschwindigkeiten parallel fahrender ICE- Züge zu optimistisch angesetzt. Rechne man mit verbesserten ICE-Anbindungen, ergebe sich lediglich ein Nutzen-Kosten-Verhältnis kleiner als 1. Eine Bauwürdigkeit für derartige Projekte sei aber erst ab einem Verhältnis größer 3 üblich. Beide Projekte seien deshalb nicht wirtschaftlich. Der BUND verlangt stattdessen den Einsatz der Investitionsmittel für den Ausbau der Schienenverbindungen.

Der Transrapid könne dort eingesetzt werden, wo er echte Vorteile bringe: Bei mittleren und großen Entfernungen ohne konkurrierende Bahnverbindungen. Dies sei in Deutschland aber nirgends der Fall. Bei kurzen Strecken, wie sie für Nordrhein-Westfalen und Bayern geplant würden, lohne ein Transrapid nicht. Sowohl in Bayern als auch in Nordrhein-Westfalen unterstützt der BUND preisgünstigere und ökologische Alternativen. Die Fahrzeit zwischen Hauptbahnhof und Flughafen ließe sich in München statt mit dem 1,6 Milliarden teuren Transrapid auch mit einer lediglich 250 Millionen Euro teuren Express-S-Bahn halbieren. Mit dem gesparten Geld könnte u.a. das veraltete Nahverkehrsnetz modernisiert werden. Auch in Nordrhein-Westfalen brächten schnellere konventionelle Züge und höhere Taktdichten erheblich mehr Nutzen als ein Transrapid-Neubau.

Bei Rückfragen: BUND-Pressestelle, Dr. Norbert Franck, Tel. 030-27586-464 / -489, Fax: -449, mobil: 0178-4591528, E-Mail: presse@bund.net; Tilmann Heuser, BUND-Verkehrsreferent, Tel. 030-27586-435, mobil: 0177-6671316.


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