"Billig-Airlines kommen Umwelt und Anwohner teuer zu stehen". BUND fordert Subventionsabbau im Flugverkehr

Berlin 25.10.2002:
Anlässlich der Starts von immer mehr "Billig-Airlines" hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ein Ende der Subventionierung des Flugverkehrs verlangt. Nur die steuerliche Bevorzugung des Fliegens mache es möglich, dass Flüge auf gleichen Verbindungen billiger angeboten werden könnten als Bahntickets. Das Fliegen sei jedoch die umweltschädlichste Reisevariante von allen. Gerhard Timm, BUND-Bundesgeschäftsführer: "Wer von der Bahn auf das Flugzeug umsteigt, trägt mit seiner Reise etwa 10 bis 20 Mal stärker zur Klimaerwärmung bei. Wenn Billiganbieter mit der Aufforderung zum Umsteigen werben, erweisen sie dem Klimaschutz einen Bärendienst. Billig-Airlines kommen Umwelt und Menschen teuer zu stehen. Die nächste Hochwasserkatastrophe wird das wieder drastisch deutlich machen."

Noch ohne die Zunahme bei den Billiganbietern zu berücksichtigen, habe die Bundesregierung bereits in ihrem "Verkehrsbericht 2000" eine Verdoppelung des Flugverkehrs bis 2015 prognostiziert. Der Zuwachs bei den Billigfluglinien verstärke diesen Trend weiter. Durch höhere Stickoxid- und Kohlendioxid-Emissionen sowie durch Wolkenbildung auf Grund von Kondensstreifen entwickele sich der Flugverkehr mehr und mehr zum "Klimakiller Nummer 1". In wenigen Jahren werde die Klimaschädlichkeit der Flugzeuge die des Straßenverkehrs übersteigen.

Um dem entgegen zu wirken, müssten dem Flugverkehr endlich die Kosten für seine Umweltschäden voll angelastet werden. Vorrang habe dabei die Einführung einer EU-weiten Emissionsabgabe. Dies sei ein wichtiger Schritt zur fairen Kostenanlastung. International müsse außerdem möglichst schnell die Steuerbefreiung für Kerosin abgeschafft werden.

Gerrit Schrammen, BUND-Verkehrsexperte: "Es ist nicht hinnehmbar, dass die Bahn auf Diesel und Strom Steuern zahlt, die Fluggesellschaften das Kerosin aber steuerfrei bekommen. Bei internationalen Flügen gibt es zudem keine Mehrwertsteuer auf die Flugtickets. Deshalb begrüßt der BUND die Absicht der Bundesregierung, zumindest auf Flügen innerhalb der EU die Mehrwertsteuer zu erheben."

Mit der Zunahme der Flugbewegungen steige auch die Belastung der Flughafen-Anwohner durch Lärm und Schadstoffe. Als eine geeignete Gegenmaßnahme forderte der BUND eine Verschärfung des Fluglärmgesetzes

Mehr Informationen: BUND-Verkehrsexperte Gerrit Schrammen/Tel. 0170-5846258 bzw. in der BUND-Pressestelle: Rüdiger Rosenthal/Tel. 030-27586-425 bzw. 0171-8311051, eMail: presse@bund.net

Hier gibt es ausführliche Informationen zum Thema Flugverkehr und seine Folgen.


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