Naturschutzverbände legen Gutachten zu den B 221-Trassen vor

Gemeinsame Pressemitteilung der BUND und NABU Landesverbände Nordrhein-Westfalen

Düsseldorf/Wassenberg, 03.03.2006:
Der seit Jahren tobende Streit über die richtige Linienführung der Ortsumgehung Wassenberg und Unterbruch (B 221n) soll ein Ende haben. Dazu stellen die Naturschutzverbände BUND und NABU Kreisverband Heinsberg sowie die vereinigten Bürgerinitiativen heute auf Haus Wildenrath, das von Ihnen in Auftrag gegebene Gutachten des renommierten Verkehrswissenschaftlers Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Küchler vor. Ziel der Verbände ist es ausdrücklich, so zur Versachlichung der Diskussionen beizutragen und der Politik in der Region, in Düsseldorf und in Berlin das notwendige Abwägungsmaterial an die Hand zu geben.

Josef Tumbrinck, Landesvorsitzender des NABU erläutert den Hintergrund der von den Verbänden in Auftrag gegebenen Stellungnahme: „Das Gutachten belegt, dass die von den Naturschutzverbänden vorgebrachten ökologischen Bedenken gegen die sogenannte Bürgermeistertrasse - nördliche Linie 3A - wegen der Durchquerung der Myhler Schweiz sowie der Rur- und Wurmquerung sachlich gerechtfertigt sind und von allen Akteuren einschließlich des Landesbetriebs Straßenbau Mönchengladbach geteilt werden.“ Die von den Naturschutzverbänden favorisierte Garsbecker Variante sei dagegen in der Abwägung zur Linienführung nie berücksichtigt worden.

Das Gutachten von Prof. Küchler bestätigt diese Trassenvariante nun ebenfalls als die beste Lösung. Das einzige „Argument“ gegen die auch von der Landesregierung NRW verlangte Linienführung sei damals die Durchquerung des interkommunalen Gewerbegebiets Hückelhoven gewesen. Und das sei nicht tragfähig. Die Garsbeck-Variante (2C/3C) sei verkehrlich gleichwertig und auch kostengünstiger. Aber: „Eine ernsthafte Prüfung und planerische Auseinandersetzung mit der Linienführung … durch den interkommunalen Industriepark ist nach meinem Kenntnisstand im Rahmen der Variantendiskussion nicht erfolgt.“ Diese müsse nun wieder in Betracht gezogen werden.

Die Vorteile der Garsbeck-Variante liegen nach Prof. Küchler auf der Hand:


  • Vermeidung von Eingriffen in Natur und Landschaft,
  • gleiche Entlastungswirkung der betroffenen Orte wie die anderen Varianten,
  • die Trasse ist um 700 m kürzer,
  • geringere Einschnitte und Dammlagen,
  • geringerer Flächenverbrauch,
  • geringere Kosten,
  • Möglichkeit der Nutzung der vorhanden L 117 statt Parallelführung.
Werner Reh, Verkehrsreferent des BUND Bundesverbandes aus Berlin unterstreicht die Bedeutung des Gutachtens: Es beweise, dass „schwerwiegende, auch juristisch relevante Abwägungsfehler“ im Planungsprozess begangen wurden. In einer Zeit, in der an vielen Stellen die Mittel für den Unterhalt der Straßen nicht ausreichten, dürfe kein „Neubau gegen jegliche Vernunft“ durchgedrückt werden, nur weil einzelne Politiker sich öffentlich festgelegt haben und jetzt fürchten „ihr Gesicht zu verlieren“ oder Zeit zu verlieren, wenn die Linienführung geändert wird. Der BUND werde in Berlin dafür sorgen, dass alle damit befassten Abgeordneten und die Exekutive von den Ergebnissen dieses Gutachtens erfahren.

Pressekontakt: Dr. Werner Reh, BUND-Verkehrsexperte, Tel. 030-27586-435, E-Mail: werner.reh@bund.net.

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