DaimlerChrysler ignoriert Klimaschutz / Mercedes muss Modellpolitik ändern

Stuttgart/Berlin, 29.11.2006:
„Alle reden vom Klimaschutz – wir nicht“, so zugespitzt müsste nach Ansicht des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) das Firmenmotto des Stuttgarter Auto­kon­zerns DaimlerChrysler lauten. Aus Protest gegen die klimaschädliche Modellpolitik des Unter­nehmens präsentierte der BUND heute auf dem Stuttgarter Wilhelmsplatz ein verfremdetes Werbeplakat, auf dem ein R-Klasse-Mercedes durch eine Wüste fährt.



Verfremdete Mercedes-Anzeige. Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken.


„Mercedes-Benz produziert Autos, die die Welt schon lange nicht mehr braucht. Das Unterne­h­men ignoriert seine Verantwortung für den Klimaschutz und verkauft seinen Kunden Sprit­schlucker von vorgestern“, kommentierte Klaus-Peter Gussfeld, Verkehrsreferent des BUND-Landesverbandes Baden-Württemberg, die Plakataktion. Die Pkw der Mercedes-R-Klasse verbrauchten durchschnittlich 13,5 Liter Benzin auf 100 Kilometer, was einem Kohlendioxidaus­stoß von 324 Gramm pro Kilometer entspreche. Die deutschen Autohersteller hätten sich jedoch verpflichtet, bis 2008 diesen Wert auf 140 Gramm zu senken. Mercedes sei weit davon entfernt, dieses Ziel zu erreichen. Im Durchschnitt stießen die aktuellen Mercedes-Modelle derzeit 185 Gramm CO2 pro Kilometer aus.

Werner Reh, Verkehrsreferent des BUND-Bundesverbandes, kritisierte außerdem, dass Mercedes & Co vor allem Sprit fressende Autos bewerben. Eine Analyse des BUND habe ergeben, dass der durchschnittliche Verbrauch der am häufigsten in der Werbung angepriesenen Pkw bei neun Litern auf 100 Kilometer liegt. Dies entspreche 215 Gramm CO2 pro Kilometer.

„Es gehört zu den Lebenslügen der Automanager, dass sie in Sonntagsreden ihr Umweltgewissen herausstellen und zugleich glänzende Augen bekommen, wenn sie in Spritfressern sitzen. Nicht nur, dass die deutschen Hersteller ihre Selbstverpflichtung für mehr Klimaschutz ignorieren. Sie verhindern auch, dass die Kunden sparsame Modelle kaufen, indem sie ihre Werbemillionen für Spritschleudern ausgeben. Die Autobosse müssen endlich begreifen, dass Energiesparen das Kernthema ihrer Produktpolitik sein muss“, sagte Reh.

Der BUND fordert, dass die Autohersteller mit innovativer Technik und verantwortungsvoller Werbung bis 2008 den Durchschnittsverbrauch von Neuwagen auf 5,7 Liter bzw. 140 Gramm CO2 senken. Spätestens 2012 sollen dann weniger als 5 Liter auf 100 Kilometer – das entspricht 120 Gramm CO2 pro Kilometer – erreicht werden.

Pressekontakt: Klaus-Peter Gussfeld, Verkehrsreferent des BUND in Baden-Württemberg, Tel. 0711-620306-15 bzw. Werner Reh, BUND-Verkehrsexperte, Tel. 030-27586-435, Mobil: 0171-4997927, E-Mail: presse@bund.net.

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