BUND schickt Rußtücher an EU-Abgeordnete: Feinstaubgrenzwerte nicht verwässern

Berlin, 30.05.2006:
Heute bekommen alle deutschen Abgeordneten im Europäischen Parlament Post vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Beigelegt sind mit Dieselruß verschmutzte Taschentücher. Der Umweltverband fordert die Parlamentarier damit auf, die EU-Bestimmungen zur Reduzierung des Feinstaubs nicht zu verwässern. Um die Bevölkerung vor der gesundheitlichen Belastung durch Rußpartikel zu schützen, müssten die derzeit gültigen Tagesmittelwerte auch künftig erhalten werden. Heute wird im Umweltausschuss über die EU-Luftqualitätsrichtlinie entschieden. Der BUND kritisiert, dass sich die deutschen Parlamentarier im Vorfeld für eine Aufweichung der Feinstaubgrenzwerte und für ein Aufschieben der Minderungsmaßnahmen eingesetzt hätten. Umweltminister Sigmar Gabriel habe sich hingegen für strengere Normen zur Feinstaubbekämpfung ausgesprochen.

Gerhard Timm, BUND-Bundesgeschäftsführer: „In letzter Zeit versuchen deutsche EU-Abgeordnete verstärkt, auf europäischer Ebene geltende Umwelt- und Gesundheitsstandards zu senken. Gerade in Sachen Feinstaub, durch den es allein in Deutschland 75 000 vorzeitige Todesfälle pro Jahr gibt, ist dies völlig inakzeptabel. Auch aus wirtschaftlicher Sicht ist ein solches Verhalten nicht nachvollziehbar. Die deutschen Autohersteller haben die rechtzeitige Einführung von Partikelfiltern bei Diesel-Pkw völlig verschlafen. Strenge Feinstaubgrenzwerte hingegen verbessern die Exportfähigkeit der deutschen Autoindustrie und sichern damit Arbeitsplätze.“

50 Prozent der innerörtlichen Feinstaubbelastung in Deutschland kämen vom Autoverkehr. Diese gefährlichen Emissionen, die tief in die Lungen eindringen und zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Krebs führen können, ließen sich durch technische Maßnahmen vermeiden. Dazu seien striktere EU-Grenzwerte und deren zeitnahe Umsetzung erforderlich.

Weitere Informationen zum Thema Feinstaub und Dieselruß...

Pressekontakt: Werner Reh, BUND-Verkehrsexperte, Tel. 030-27586-435 bzw. Almut Gaude, BUND-Pressestelle, Tel. 30-275864-64, Fax: -449, E-Mail: presse@bund.net

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