Dialog im Boot 2006

Fazit: Front gegen Elbausbau wächst

Nach Sachsen und Niedersachsen auch Mecklenburg-Vorpommern gegen weiteren Elbausbau

Die BUND-Tour „Dialog im Boot“ von Lenzen/Brandenburg über Dömitz (Mecklenburg-Vorpommern) endete gestern in Hitzacker/Niedersachsen. Neben insgesamt 60 Teilnehmern war auch der Umweltminister Mecklenburg-Vorpommerns, Wolfgang Methling, an Bord und beteiligte sich an der Debatte um die Zukunft der Elbe. Der Minister ließ es nicht an Deutlichkeit fehlen: „Lastkähne können fahren, wenn Wasser da ist“, erklärte er. Weiteren Ausbaubestrebungen erteilte er jedoch eine klare Absage. Vielmehr müsse die naturnahe Elbe erhalten werden, erklärte er und plädierte für einen „zarten Rückbau“. Das Land Mecklenburg-Vorpommern setze auf die Wirtschaftszweige Tourismus und Gesundheit und sähe keine Entwicklungsmöglichkeiten für mehr Güterverkehr auf der Elbe.

Die Teilnehmer überzeugten sich von der faszinierenden Flusslandschaft mit den besonders weitläufigen Sandufern zwischen Dömitz und Hitzacker. Allerdings wurde auch weiterer Uferverbau mit Schottersteinen festgestellt. Treibende Kraft ist offenbar das Wasser- und Schiffahrtsamt. Auch die zunehmende Abholzung der Weichholzaue stieß auf Kritik.

Die Teilnehmer von „Dialog im Boot“ fordern die zuständige Behörden auf, endlich die nach EU-Recht vorgeschriebene Verträglichkeitsprüfung durchzuführen sowie die Kosten und den Nutzen der Baumaßnahmen offenzulegen. Nach den Erkenntnissen des BUND werden seit über 10 Jahren kostenaufwendige Baumaßnahmen an der Elbufern durchgeführt, verbunden mit der Prognose eines wachsenden Güterverkehrs. In der Realität geht jedoch der Güterverkehr immer mehr zurück und die Investitionen in die Wasserstraße Elbe erweisen sich als Fehlinvestitionen.

Der BUND als Veranstalter von „Dialog im Boot“ tritt für einen neuen Umgang mit der Elbe ein: „Wenn jährlich 44 Mio.Euro für die Wasserstraße Elbe (Der Spiegel vom 12.12.05) ausgegeben werden, auf der nur anderthalb Millionen Tonnen pro Jahr transportiert werden, dann stimmen die Relationen nicht mehr. Statt weiter in eine Wassertraße zu investieren, die als Verkehrsweg offenbar nicht geeignet ist, sollten besser die Mittel in den vorsogenden Hochwasserschutz, in ökologische Verbesserungen und in den Flusstourismus umgelenkt werden“, so Ernst Paul Dörfler, Leiter des BUND-Elbeprojektes.

Pressekontakt: Dr. Ernst Paul Dörfler BUND-Elbeprojekt, Tel. 039244-290 bzw. 0178-16 17 800


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