EU braucht wirksame Hochwasserrichtlinie

Brüssel/Berlin, 8. Juni 2006:
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat vom EU-Parlament in der kommenden Woche die Zustimmung zur EU-Hochwasserrichtlinie gefordert. Ein verstärkt vorsorgender Hochwasserschutz sei dringend erforderlich, damit Risiken und Kosten durch extreme Flutereignisse gemindert werden könnten. Die Vorlage des federführenden Umweltausschusses sei eine geeignete Grundlage dafür. Pluspunkt sei die Festlegung umfassender Maßnahmen zur Hochwasservorsorge für jedes Flusseinzugsgebiet. Aus ökologischer Sicht notwendig sei auch die vorgesehene Überprüfung aller für den Hochwasserschutz relevanten Eingriffe und die Förderung der Wasserrückhaltung durch natürliche Auen.


Allein in den letzten 10 Jahren seien in Europa Flutschäden in Höhe von rund 25 Milliarden Euro eingetreten und über 700 Menschen in Hochwassern gestorben. Die Hälfte der Schadenssumme gehe auf das Konto der Elbeflut 2002.
Hochwasser an der Elbe. Bild: Photocase.


Eine Ursache für die immensen Schäden sei, dass entlang der Elbe 80 Prozent der ursprünglichen Überschwemmungsflächen für Verkehrsbauten, Siedlungs- und Gewerbeflächen und die industrielle Landwirtschaft verloren gingen. Mit dem Zubau dieser Flächen stiegen außerdem die schadensrelevanten Vermögenswerte. Eine Fortsetzung der bisher üblichen Kleinstaaterei bei der Hochwasser­vorsorge und die Vernachlässigung des Natur- und Gewässerschutz würden die Kosten weiter in die Höhe treiben.

BUND-Geschäftsführer Gerhard Timm: „Kein Hochwassergesetz und kein Deich hilft gegen Treibhausgase. Maßnahmen zur ökologischen Flutvorsorge können aber helfen, die Schäden niedrig zu halten. Hier hat auch das deutsche Hochwasserschutzgesetz Lücken, die dem Druck einiger Bundesländer und der Bau- und Agrarwirtschaft geschuldet sind. Auf EU-Ebene müssen die Parlamentarier jetzt die Vereinbarungen des Koalitionsvertrags von CDU/CSU und SPD umsetzen und für die Ausweitung der Überschwemmungs- und Auenflächen entlang der Flüsse sorgen.

Pressekontakt: Doris Eberhardt, BUND-Gewässerreferat, Tel. 030-27586-451, Doris.Eberhardt@bund.net, bzw. Almut Gaude, BUND-Pressestelle, Tel. 030-27586-464/489, Fax: -449, E-Mail: presse@bund.net

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