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Ortsverband LudwigsburgDie unendliche GeschichteIm März des Jahres 2007 hat der BUND dem Ludwigsburger Stadtoberhaupt Werner Spec - sehr zu dessen Mißfallen übrigens - öffentlich vorgeworfen, er behandele Umweltpolitik wie ein Stiefkind.Nun liefert Spec einen neuen Beweis für die Berechtigung dieses Vorwurfs: zehn Platanen hat der BUND vor der ursprünglich wegen einer Schulbaumaßnahme vorgesehenen Fällung gerettet (Wir haben darüber berichtet). Bei zweien der Bäume aber bleibt die Bauverwaltung unerbittlich - sie sollen der Säge zum Opfer fallen, obwohl die gesetzlich besonders geschützten Saatkrähen darauf brüten. Im Juni könnte der entsprechende Bauantrag für den Fachklassentrakt des Schiller-/Mörikegymnasiums auf dem Tisch des Ausschusses Bauen, Technik, Umwelt BTU liegen. Der Ornithologe Professor Claus König hat darauf hingewiesen, daß eine Fällung die Vertreibung der Vögel zur Folge haben würde, und ein bisher nicht veröffentlichtes Gutachten hat diese Befürchtung bestätigt. Stadträtin Elga Burkhardt, gleichzeitig BUND-Vorsitzende in Ludwigsburg, stellte den Antrag, den vorgesehenen Standort für den Fachklassentrakt zu verändern, um die Bäume zu retten. Sie wies darauf hin, daß im rechtsgültigen Bebauungsplan von 1969 die vorgesehene Baufläche als unüberbaubar festgesetzt ist und das Planungsamt eine Bebauungsplanänderung ingangsetzen müsse, wenn sie am Standort Ecke See-/Karlstraße festhalten wolle. Auf diese rechtliche Frage ging Baubürgermeister Hans Schmid bisher überhaupt nicht ein. Planungsamtschef Julius Mihm, immer bemüht, seinen Chefs Spec und Schmid gefällig zu sein, schimpfte in der Presse : „Frau Burkhardt instrumentalisiert die Dinge so, daß sie ihrer Argumentation frommen.“ Eine Erklärung für diesen geheimnisvollen Satz blieb er bisher schuldig. Die weiteren Argumente gegen eine Standortänderung jedenfalls sind von ähnlicher Qualität: Oberbürgermeister Spec gegenüber der Arbeitsgemeinschaft Campus Innenstadt: man habe solange um den Standort gerungen, nun könne man ihn doch nicht wegen ein paar Vögeln aufgeben. CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Lang im Ausschuß BTU: Eine Standortänderung bedeute einen nicht zu vertretenden Zeitverlust nicht nur für den Fachklassentrakt, sondern für die ganze Schulsanierungsplanung in der Innenstadt. Daß er selbst die mehrmalige Verschiebung dieser Planung seit 2004 im Gegensatz zur Liste Unabhängiger Bürgerinnen und Bürger LUBU kritiklos mitgetragen hat, hat er sicher unter der Last seiner sonstigen vielen Ausssagen vergessen. Der Umbau des Fachklassentraktes sollte laut Beschluß 2005 bereits ein Jahr später beginnen, „zeitnah“ ein Freiflächenkonzept für die Innenstadtschulen auf den Tisch gelegt, ein Ersatz für den am Standort See-/Karlstraße wegfallenden letzten Bolzplatz für die Kinder der Innenstadt gefunden werden. Nichts davon ist bisher geschehen. Werner Brekle vom Landesnaturschutzverband LNV und Elga Burkhardt für den BUND haben sich jetzt an das Regierungspräsidium Stuttgart als baurechtliche Aufsichtsbehörde gewandt mit der Bitte, die Spitzen der Stadtbürokratie auf die entsprechenden baurechtlichen und naturschutzrechtlichen Festsetzungen hinzuweisen. Auch eine große Mehrheit im Gemeinderat kann diese nicht außer Kraft setzen. „Verstand ist stets bei Wenigen nur gewesen.“ (Friedrich Schiller, Demetrius) |
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