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Ortsverband Ludwigsburg

Feigenblatt Naturpark West

Der Flächennutzungsplan der Stadt Ludwigsburg stammt aus dem Jahr 1984. Er wird neuen Bebauungsplänen nach ihrer Aufstellung angepaßt. Laut Bundesbaugesetz muß es umgekehrt sein: erst Fortschreibung des Flächennutzungsplans mit Landschaftsplan, danach Bebauungsplanaufstellung - aber für Ludwigsburg gelten anscheinend andere Gesetze als im übrigen Deutschland.
Seit dem Jahr 2004 wird hier ein „Grünleitplan“ als Vorstufe zu einem Landschaftsrahmenplan diskutiert. Die Umweltverbände und die Vertreter der Landwirtschaft haben in zwei Diskussionsrunden ihre Meinung geäußert. Weil die Bauern der Meinung sind, daß Grünflächen im bebauten Stadtgebiet und nicht auf ihren Äckern ausgewiesen werden sollten, ist die Beschlußfassung über die Pläne ins Stocken geraten.
Da aber im Gemeinderat mit einer Mehrheit aus CDU, Freien Wählern und SPD ständig neue Bebauungspläne beschlossen werden, müssen wegen der neueren Baugesetzgebung Ausgleichsflächen ausgewiesen werden. Am Ort des Bebauungsplans bleibt meist nur Dachbegrünung. So wurden aus einzelnen, weit weg gelegenen Flächen wie den Zugwiesen am Neckar Ausgleichsflächen für die neuen Wohngebiete Gegen Eich (Oßweil), Jahnstraße (Poppenweiler), Hartenecker Höhe (Oßweil), Am Wasserfall (Pflugfelden) und Tammer Straße (Eglosheim).
Offiziell allerdings sind die Zugwiesen ein Teil der ökologischen Neckarverbesserungsmaßnahme IKoNe zur Anlegung von Fischtreppen. Mit der Neubepflanzung des Grünzugs Pflugfelden, Ausgleichsfläche für Gewerbeflächen in der Weststadt, stiegen erstaunlicherweise die Verkaufspreise der angrenzenden Wohnbaugrundstücke.



Durch das Naherholungsgebiet Naturpark West sollen zwei große Straßen gebaut werden.


Der Naturpark West, die letzte große Freifläche im Ludwigsburger Westen zwischen den Bahnlinien nach Asperg und nach Markgröningen, ist ein offizielles Agenda-Projekt auf der Web-Seite der Stadt Ludwigsburg. Andererseits wurde im Jahr 2008 auf Betreiben von Oberbürgermeister Werner Spec und der CDU der Bebauungsplan “Strombergstraße“ für eine zweispurige Verbindungsstraße zwischen Eglosheim und der Weststadt beschlossen, in dem als „Option“ eine vierspurige bahnnahe (Bahn-Linie Stuttgart-Bietigheim-Heilbronn) Verbindungsstraße zwischen der B 27 in Eglosheim und der Autobahn A 8 mit neuem Autobahnanschluß enthalten ist. Beide Straßenplanungen führen mitten durch das Agenda-Projekt, eine von Nord nach Süd, die andere von Ost nach West!
Eine Baumschutzsatzung gibt es in Ludwigsburg nicht. Jedes Jahr werden mit der Begründung der „Verkehrssicherung“ eine große Zahl älterer und deshalb ökologisch besonders wertvoller Bäume gefällt. Wenn man die Zahlen der Stadtverwaltung zum Thema „Neupflanzung“ genauer anschaut, stellt man fest, daß die meisten Bäume in den Neubaugebieten gesetzt werden, also von den Investoren bezahlte Ausgleichsmaßnahmen sind, die den Verkauf der Häuser und Wohnungen attraktiver machen sollen. Für Baumpflegemaßnahmen stehen dem zuständigen Fachbereich jährlich kümmerliche 50.000 Euro zur Verfügung, ein Nasenwasser, wenn man allein an die 23 stadtgeschichtlich bedeutenden und für die Natur in der Stadt unersetzlichen Alleebäume denkt.
Selbst die Aussage, daß die Samen für das Naherholungsgebiet „Hungerberg“ aus einheimischer Produktion stammen, entspricht nicht der Wahrheit.


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