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Ortsverband Ludwigsburg

Jahreshauptversammlung 2012 - Pressebericht

Sowohl der geplante Bau einer Biogasanlage in einem Regionalen Grünzug als auch das Fällen von wertvollen alten Bäumen ohne erkennbares Pflegekonzept sorgten bei der Jahreshauptversammlung des BUND Ortsverbandes Ludwigsburg für erhebliche Diskussionen. Im offiziellen Stadtentwicklungskonzept Ludwigsburg hat das Thema „Grün in der Stadt“ einen hohen Stellenwert. „Das durchgängige Grün verbindet Ludwigsburg mit dem Neckar, der Grünen Nachbarschaft und der Region. Es bietet Aufenthalts- und Lebensqualität und wertet das Stadtklima auf,“ heißt es dort. „Die bestehenden Grünflächen zu erhalten, auszuweiten, aufzuwerten und zu vernetzen, gehört zu den wesentlichen Zukunftsplanungen der Stadt Ludwigsburg.“ Das liest sich auf dem Papier gut.
In der täglichen Praxis der Verwaltung sehen Erhalt, Aufwertung und Vernetzung der Grün- und Freiflächen ganz anders aus. Die Energieversorgung des Neubaugebietes Neckarterrassen in Neckarweihingen soll zum Beispiel über eine Biogasanlage erfolgen, die beim Schützenhaus im Regionalen Grünzug zwischen Ludwigsburg und Marbach geplant ist.



Im Grünzug am Schützenhaus Neckarweihingen wachsen auch geschützte Orchideen wie das Große Zweiblatt


Regionale Grünzüge sind vom Regionalverband Stuttgart seit 1998 festgelegte unüberbaubare Abstandsflächen zwischen den Gemeinden, die der Naherholung dienen und und einen Siedlungsbrei verhindern sollen. Alternative Vorschläge zur Energieversorgung der Neckarterrassen im Wohngebiet selbst oder in nahegelegenen Gewerbegebieten wurden dem Gemeinderat nie vorgelegt.
Oberbürgermeister Spec weiß, daß der Kreisjägerverein bei der Sanierung seiner hochbelasteten Schießanlage finanzielle Hilfe benötigt. Der Kauf von bleihaltigen Flurstücken durch die Stadt bringt nicht nur Geld in die Vereinskasse, er reduziert auch die Flächen, die teuer saniert werden müssen. Die jährlich stattfindende Fällung von alten Bäumen ohne erkennbares Pflegekonzept, zum Beispiel im Landschaftsschutzgebiet Marienwahl, oder die Abholzung des Grünbestandes in der Hörnleshalde ohne artenschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen (oder soll die Pflicht zum Aufhängen von Vogelnistkästen eine solche Ausgleichsmaßnahme sein?!) wurden von den BUND-Mitgliedern ebenfalls kritisiert.
Das Grundproblem einer bürgerfreundlichen, gesunden Stadtentwicklung in Ludwigsburg besteht darin, daß der Ludwigsburger Flächennutzungsplan aus dem Jahr 1984 stammt, als es noch keine gesetzlichen Festlegungen zu Ausgleichsmaßnahmen und keine Abwägungsprozesse im Baugesetzbuch zwischen Grün und Versiegelung gab. Der heiß diskutierte Grünleitplan, der die Basis für einen neuen Landschaftsplan bilden soll, liegt auf Eis. Basisdaten für seine Aufstellung müßten die Biotopkartierung der Stadt und der Klimaatlas des Regionalverbandes sein. Da sich die Verwaltung weigert, diese auch für Ludwigsburg schon lange vorliegenden Untersuchungen zur Basis ihrer Freiflächenplanung zu machen, fällt es verschiedenen Interessengruppen leicht, bis jetzt eine Festlegung von vernetzten Grün- und Freiflächen im Stadtgebiet zu verhindern.
Die anstehenden Neuwahlen zum Vorstand hatten folgendes Ergebnis:
Vorsitzende Elga Burkhardt, Kassenführerin Carola Niklas, Beisitzer Werner Brekle, Adelheid Kainz, Dorothee Kreuzer. Die Wahlen erfolgten einstimmig.
Ludwigsburg, 8.6.2012 (Elga Burkhardt)


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