Stolpe will Schienennetz kaputt sparen – BUND fordert tragfähigen Finanzierungsplan

Berlin, 21.05.2004:
Als verkehrspolitischen Offenbarungseid bezeichnet der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die derzeitigen Diskussionen um Mittelkürzungen bei der Schiene. Mit den Einschnitten bei der Modernisierung des Schienennetzes, dem Verzicht auf die Beseitigung von Kapazitätsengpässen und dem gleichzeitigen Festhalten an unsinnigen Prestigeprojekten fahre Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe die Bahn gegen die Wand.


In keinem Fall dürfe bei den 2,5 Milliarden Euro für die Sanierung des Schienennetzes gespart werden. Mehr Langsamfahrstellen und mehr Verspätungen wären die Folgen. Damit die Schiene mehr Verkehr übernehmen könne, müssten zudem pro Jahr knapp zwei Milliarden in für das Gesamtnetz zentrale Ausbaumaßnahmen gesteckt werden.

Tilmann Heuser, BUND-Verkehrsexperte: „Bereits heute stauen sich die Züge in Frankfurt, Köln und Hannover. Durch den Bau der Alpentunnel in der Schweiz wird zudem der Verkehr auf der Rheinachse zunehmen. Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe und Bahnchef Hartmut Mehdorn müssen endlich ein realistisches Schienennetzkonzept für die Zukunft vorlegen.“

Zentrale Frage müsse sein, wie mit effizienten Investitionen mehr Verkehr auf die Schiene geholt werden kann. Statt weiterhin an teuren Einzelprojekten wie der Neubaustrecke Nürnberg – Erfurt – Halle oder der Y-Trasse zwischen Hannover, Bremen und Hamburg festzuhalten, müsse bei knappen Kassen die Priorität auf die Beseitigung von Kapazitätsengpässen gelegt werden.

Mehr Informationen:


Download     BUND-Hintergrund: Finanzknappheit erzwingt Wende in der Verkehrsinvestitionspolitik (8 Seiten).

Pressekontakt: BUND-Verkehrsexperte Tilmann Heuser, Tel. 030-27586-435,
Mobil: 0177-6671316 bzw. Philipp Prein, BUND-Pressereferent, Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin, Tel: 030-27586-464, Fax: -449, Mail: presse@bund.net

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