BUND: Maut-Konzept weiterentwickeln, Schlupflöcher schließen

Berlin, 28.01.2004:
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat Bundesverkehrs­­minis­ter Stolpe aufgefordert, die erneute Verschiebung des Maut-Starts zu nutzen, um die Schwer­ver­kehrsabgabe weiterzuentwickeln und noch vorhandene Schlupflöcher zu schließen. Nur wenn der LKW die Kosten für die genutzte Infrastruktur und für von ihm verursachte Umwelt- und Gesundheitsschäden voll trage, könne das Wachstum des Straßengüterver­kehrs gebremst und ein größeres Transportvolumen auf die Bahn verlagert werden.

Gerhard Timm, BUND-Bundesgeschäftsführer: „Die verzögerte Einführung der LKW-Maut ist schlimm genug. Bundesverkehrsminister Stolpe könnte den Schaden aber mindern, wenn er in der Zwischenzeit dafür sorgt, dass das geplante Mautsystem verbessert wird. Es sollte flächen­deckend auf alle Straßen ausgedehnt werden und auch für Klein-LKW und Sattelauflieger unter 12 Tonnen gelten. Die Maut darf nicht zum Ergebnis haben, dass Spediteure sie trick­reich umgehen oder auf Bundesstrassen ausweichen. Ein weiterer Schaden für die Umwelt und den Steuerzahler wäre vorprogrammiert.“

Verschiedene Fahrzeugbauer und Spediteure wollten die künftige Maut umgehen, indem sie leichte LKWs, Spezial-Anhänger oder Sattelauflieger mit einem Gewicht bis zu 11,99 Tonnen einsetzen. Andere wollten die Zahlung der Maut vermeiden, indem sie auf die mautfreien Bundes­straßen ausweichen und dann mitten durch Städte und Gemeinden fahren.

Tilmann Heuser, BUND-Verkehrsexperte: „Die LKW-Maut ist ein Schlüsselinstrument für die gerechtere Kostenanlastung im Straßengüterverkehr und beim Abbau von Wettbewerbs­nach­teilen für die Schiene. Bei den anstehenden Brüsseler Verhandlungen zur EU-Wegekostenricht­linie muss der Bundesverkehrsminister dafür eintreten, dass die Maut auf allen Straßen und für den gesamten gewerblichen Güterverkehr gilt und schrittweise angehoben wird. Erst wenn der LKW-Verkehr für sämtliche von ihm verursachten Umweltschäden, Unfallkos­ten und Lärmbe­ein­trächtigungen aufkommen muss, wird uns eine noch größere Verkehrsla­wi­ne erspart bleiben.“

Bei Rückfragen: BUND-Verkehrsexperte Tilmann Heuser, Tel. 030-27586-435 bzw. Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher, Tel. 030-27586-425/-489, Mobil: 0171-8311051, Fax: -449; E-Mail: presse@bund.net

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