Schutz der Elbe braucht stärkere Anstrengungen

Berlin, 03.03.2005:
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und andere Umweltverbände haben von den Elb-Anrainerstaaten verstärkte Anstrengungen verlangt, um die Elbe in den von der Europäischen Union angestrebten „guten Zustand“ zu versetzen.


Die Bestandsaufnahme der wirtschaftlichen und ökologischen Faktoren im Einzugsgebiet der Elbe durch die Umweltminister Tschechiens, Österreichs, Polens und Deutschlands könne nur der erste Schritt zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie sein. Die Richtlinie verpflichte alle EU-Mitgliedsstaaten zur Erstellung von Plänen, wie ein „guter Zustand“ der Gewässer zu erreichen sei.
Sandstrände der Elbe - weiter in Gefahr. Foto: M. Krauß.


Ernst-Paul Dörfler, BUND-Elbexperte: „Die heute verabschiedete Bestandsaufnahme ist ein Anfang bei der Erstellung des Elbe-Bewirtschaftungsplanes für das gesamte Flussgebiet. Jetzt müssen sich die Länderbehörden auf ein gemeinsames Vorgehen einigen. Wenn die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie künftig die fach- und grenzübergreifende Zusammenarbeit verbessert, steigen auch die Chancen zur langfristigen Bewahrung der natürlichen Schönheit der Elbe.“

Erforderlich sei, die ökonomischen Ansprüche an die Elbe besser auf die Anforderungen an ihren guten ökologischen Zustand abzustimmen. Umweltrelevante Bauprojekte und wasserbauliche Maßnahmen müssten künftig exakt nach wirtschaftlichen Kriterien analysiert werden. Dazu gehöre auch eine durchschaubare Aufstellung der entstehenden Kosten und ihrer Träger.

Kritik äußerte der BUND daran, dass bei der Bestandsaufnahme für das Elbegebiet vorhandenes Wissen von Forschungseinrichtungen und Umweltorganisationen nur unzureichend berücksichtigt worden sei. Ein weiterer Mangel sei, dass der Wasserstraßenausbau sowie Unterhaltungsmaßnahmen als schwerwiegende Eingriffsfaktoren ausgeklammert worden seien. Vernachlässigt würden zudem die Anforderungen des Natur- und Artenschutzes vor allem entlang der Kleingewässer im Einzugsgebiet der Elbe. Auch der Klimawandel und sein Einfluss auf sinkende Wasserpegel seien bei der Bestandsaufnahme leider ignoriert worden. Diese Mängel müssten bei der weiteren Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie behoben werden.

Mehr Informationen: Hier erfahren Sie mehr zum Thema Flüsse- und Binnenschifffahrt.

Pressekontakt:
Ernst-Paul Dörfler, BUND-Elbexperte/Tel. 0171-1832194 bzw. Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher, Tel. 030-27586-425/-489, Fax: -449, E-Mail: presse@bund.net.

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