Keinen Freibrief für Feinstaub - Dieselplaketten schnell einführen

Berlin, 22.09.2005:
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die Bundesregierung aufgefordert, die Einführung von Dieselplaketten auf die Tagesordnung der nächsten Kabinetts­sitzung zu nehmen. Die Absicht der EU-Kommission, Städten und Kommunen mehr Zeit für Maßnahmen gegen den Feinstaub zu lassen, dürfe kein Freibrief sein, die Hände in den Schoß zu legen. Die Überschreitung der Feinstaubgrenz­werte an mehr als den erlaubten 35 Tagen in inzwischen rund 20 Städten und Kommunen zwinge zum Handeln.

Gerhard Timm, BUND-Bundesgeschäftsführer: „Die Kennzeichnung von Dieselautos mit Farb­pla­ketten und die Ausweisung von Umweltzonen sind dringend geboten. Auch die steuer­liche Förderung der Nachrüstung der Autos mit Partikelfiltern lässt weiter auf sich warten. Wenn diese Maßnahmen nicht durchgesetzt werden, fehlt der Druck auf die Autoin­dustrie, bei allen Modellen moderne Techniken zur Feinstaubminderung anzubieten. Allein die Einführung von Partikelfiltern kann die Belastungen an den Hauptverkehrsstraßen um bis zu 20 Prozent verringern.“

Der BUND schlägt vier Plaketten für PKW`s vor: Für Euro-3-Dieselautos eine orange, eine gelbe für Euro-4- und eine grüne für Euro-5-Diesel. Um PKW`s mit älteren Ottomotoren bei Überschreitungen zulässiger Stickoxidwerte aus den Umweltzonen herauszuhalten, schlägt der Umweltverband zusätzlich eine blaue Plakette für solche Benziner vor, die bessere Abgaswerte aufweisen als sie Euro-2-Standards vorschreiben.

Timm: „Der Straßenverkehr gehört zu den Hauptverursachern von Feinstaub und Luftbelastun­gen. Die Städte und Kommunen warten darauf, möglichst schnell Umwelt­zonen auszuweisen und den darin einfahrenden Verkehr zu begrenzen. Die Bundesregierung und die Bundesländer dürfen dies nicht hinaus­zögern. Auch die Opposition steht in der Verantwortung, alles für den Schutz der Gesundheit zu tun. Pro Jahr 65000 vorzeitige Sterbefälle durch Feinstaub in Deutschland - diese Zahl hat die neueste EU-Studie ermittelt - sind 65000 zuviel.“

Umweltzonen sollten nach Ansicht des BUND möglichst großflächig ausgewiesen werden, damit es nicht zur Verlagerung von Verkehrsströmen in die Randgebiete komme. Begünstigt würden dann lediglich die Einkaufszentren auf der „grünen Wiese“.

Weitere Informationen zum Thema Dieselruß und Feinstaub finden Sie hier...

Pressekontakt: BUND-Verkehrsexperte Werner Reh, Tel. 030-27586-435, E-Mail: werner.reh@bund.net.

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