Ortsverband NordheimBUND-Ökotipp 42/2007Biolachs ist besser Früher stand Lachs als Feststagsschmaus nur Weihnachten oder Silvester auf dem Speiseplan. Heute ist er ganzjährig einer der beliebtesten Speisefische. Lachs ist jedoch nicht gleich Lachs. Aufgrund schwindender Wildbestände empfiehlt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) nur Seelachs bzw. Zuchtlachs aus ökologisch bewirtschafteten Aquakulturen. Sehr kritisch ist bereits der Bestand des überwiegend erhältlichen Alaska-Seelachses. Sein Fang mit riesigen Schleppnetzen führt außerdem zu Futtermangel bei Seelöwen und Robben. Seelachs kommt auch aus der Nordsee und aus arktischen Fanggebieten. Dessen Bestand ist zwar noch akzeptabel, aber auch hier bedroht das Fischen mit Grundschleppnetzen den Bestand anderer Fischarten. Als katastrophal wird hingegen der Lachsbestand im Atlantik eingestuft. Ursache für die Bedrohung des Wildlachses sind auch konventionell wirtschaftende Lachsfarmen. Die Aufzuchtbedingungen wurden zwar verbessert und der Antibiotika-Einsatz stark reduziert, entflohene Zuchtlachse verdrängen jedoch ihre wilden Artgenossen und verbreiten Krankheiten und Parasiten. So hat sich deshalb der Bestand des wilden „Gorbuscha-Junglachses“ um 80 Prozent verringert. Darüber hinaus verschmutzen Nahrungsreste aus Aquafarmen das Meerwasser. In ökologisch wirtschaftenden Aquakulturen wird der Lachs hingegen naturnah gezüchtet. Weder Fungizide, Pestizide noch Antibiotika dürfen eingesetzt werden. Wegen geringerer Besatzdichten treten Parasiten und Krankheiten nur selten auf. Bio-Lachs wird ausschließlich mit Fischabfällen gefüttert. Das soll die Überfischung der Weltmeere vermeiden helfen. Eine gute Orientierung für nachhaltig gefangenen Lachs bzw. Fisch ist das blau-weiße MSC-Siegel . Durch Erholungsphasen oder die Verringerung des Beifangs wird hier eine Überfischung und Zerstörung mariner Ökosysteme verhindert. Weitere Infos für Fischliebhaber bieten im Internet auch der WWF unter http://www.wwf.de/themen/meere-kuesten/fischerei/wwf-fischfuehrer/ und der Greenpeace-Fischratgeber . Berlin, 18.12.2007 |
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