Ortsverband Nordheim

BUND-Ökotipp 35/2005

Nicht immer Keramik

Obst, Gemüse und Säfte werden gerne in buntem Keramikgeschirr aufbewahrt. Doch laut Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ist hier Vorsicht angebracht: Häufig enthalten die farbigen Glasuren die umwelt- und gesundheitsschädigenden Schadstoffe Blei oder Cadmium. Im Ausland wird Keramik oft bei niedrigen Temperaturen gebrannt. Die Folge ist, dass sich die Schwermetalle in Verbindung mit säurehaltigen Lebensmitteln wie Obst oder Säften leicht aus dem Geschirr heraus lösen können. Nimmt der menschliche Körper die Stoffe auf, reichern sie sich dort an und können zu Leber- und Herzschädigungen oder Nieren- und Kreislaufversagen führen, im Extremfall sogar zu Krebs. Gelangen Blei und Cadmium über das Abwasser in die Umwelt, wirken sie dort schon in geringen Mengen giftig und stark gewässerschädigend.

Der BUND rät daher, säurehaltige Lebensmittel in Glas- statt in Keramikgefäßen aufzubewahren. In Deutschland produziertes Keramikgeschirr ist entsprechend gekennzeichnet, wenn es für Speisen bestimmt ist. Geschirr für Dekorationszwecke unterliegt anderen Herstellungsrichtlinien und eignet sich nicht für Ess- oder Trinkbares. Wer sicher gehen möchte, kann seine Keramik einfach und schnell auf Säurefestigkeit prüfen: das entsprechende Gefäß halbvoll mit Essig füllen und 24 Stunden stehen lassen. Wenn sich die Glasur nach dem Entfernen des Essigs verändert hat, ist das Geschirr nicht für säurehaltige Lebensmittel geeignet.

Berlin, den 6. September 2005



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