Ortsverband Nordheim

BUND-Ökotipp 23/2006

Trockenmauern: Lebensraum für Tiere und Pflanzen

Trockenmauern ist eine seit Jahrhunderten angewandte Bautechnik der bäuerlichen Landwirtschaft. Dabei werden Steine ohne Mörtel aufeinandergeschichtet. Freistehend dienen Trockenmauern als Sicht- und Windschutz und zur Gartenbegrenzung. An Hängen oder Hügeln verhindern sie das Abrutschen des Erdreichs. Laut Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) bieten Trockenmauern durch ihre Hohlräume vielfältigsten Pflanzen- und Tierarten einen neuen Lebensraum. Für Trockenmauern können Natursteine aus Steinbrüchen, dem Umland und dem entsprechenden Fachhandel aber auch alte Ziegeln aus Bauschutt benutzt werden. Wer eine frei stehende Trockenmauer errichten möchte, sollte diese nicht höher als 1,20 Meter bei einer Neigung von etwa zehn Prozent bauen, da sie sonst umzustürzen droht. Idealerweise sollte die Mauer in Ost-West Richtung stehen. So hat sie eine Schatten- und eine Sonnenseite, wodurch sich die Vielfalt der sich dort ansiedelnden Tiere und Pflanzen erhöht. Beim Bau können laut BUND größere Fugen im Mauerwerk mit einfacher Blumenerde aufgefüllt und mit geeigneten Pflanzen besetzt werden. Für die Sonnenseite sind das zum Beispiel Igelpolster, Steintäschel, Hungerblümchen, Pfingst- und Geröll-Nelke sowie viele mediterrane Kräuter. Für die Schattenseite eignen sich Mauerraute, Gelber Lerchensporn, Waldbeere, Felsenteller und einheimische Farne. Trotzdem sollten aber auch Spalten und Ritzen sowie Hohlräume freigelassen werden. Hier können sich dann Tiere wie Eidechsen, Blindschleichen, Kröten und Hummeln einnisten. Bedrohte heimische Vogelarten wie Heckenbraunelle, Rotkehlchen oder Zaunkönig suchen in Trockenmauern ihre Nahrung. In Nischen höherer Natursteinmauern oder vor Gebäuden können Zaunkönig, Rotkehlchen oder der Hausrotschwanz sogar Nisten.

Berlin, 13. Juni 2006


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